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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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machen lassen, Liebes. Lang genug ist es. «
    In ihrer Kehle nistete plötzlich ein Würgen, wie gelähmt saß sie da und starrte auf den dicken
    Schweif schwarzen Haares, der mit einem groben Riemen zusammengebunden war und den Ahmeer ihr eben auf den Schoß gelegt hatte.
    Ahmeer beugte sich noch einmal zu ihr hinab. »Ist dir nicht wohl, Liebes? Du bist auf einmal so blass ... «
    Ohne ihr Zutun bewegten ihre Finger sich, strichen über seine grauenvolle Gabe, ballten sich darum.
    » Ich will ihn sehen!« Entschieden stand sie auf.
    » Die Kjer-Bestie? - Liebes, warum willst du dich mit seinem An, blick quälen, nach allem, was er dir angetan hat. «
    »Er hat mir nichts angetan, Ahmeer! Wann wirst du das begreifen? Im Gegenteil! Er hat mir das Leben gerettet - und dir auch! Und was auch immer du sagst - ich werde jetzt zu ihm gehen. «
    Ahmeer verstellte ihr den Weg. »Du bleibst hier! Ich habe dir verboten, ihn zu sehen. - Und du wirst mir gehorchen! «
    »Ich lasse mich nicht mehr länger wie eine Gefangene behandeln! - Lass mich vorbei, Ahmeer, oder ich schwöre dir: Ich schreie das ganze Gasthaus und das halbe Dorf zusammen.«
    » Du wagst es, mir zu drohen?« Verärgert maß er sie mit schmalen Augen.
    »Ja!« Lijanas gab seinen Blick kalt zurück.
    Nach einem schier endlosen Moment presste er die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und nickte knapp. »Wie du willst! Komm! « Hart riss er die Tür auf, bot ihr seinen Arm. Lijanas ging an ihm vorbei, als hätte sie es nicht bemerkt, schritt die Treppe hinunter in den Schankraum und unter dem erstaunten Murmeln von Eliazanar und den Kriegern hinaus in den Hof und zum Stall hinüber. Als er die Tür aufstieß, sahen mehrere Wachen überrascht von ihren Würfeln auf. Das Bild, das sich Lijanas im Licht mehrerer Lampen bot, schnürte ihr die Kehle zu.
    Einzig das Seil, das seine Hände fesselte und über einen Stützbalken der Scheune geworfen war, schien Mordan noch auf den Beinen zu halten. Seine Tunika hing in Fetzen. Darunter war seine Haut dunkel von Misshandlungen und Blut.
    Ahmeer zog sie direkt vor ihn, trat dann neben seinen Gefangenen und zerrte seinen Kopf an den Resten seines schwarzen Schopfes in die Höhe.
    »Du hast Besuch, Bestie! Schau, wen ich dir gebracht habe.«
    Mit einem Laut des Entsetzens presste sie die Hand vor den Mund. Mordans Gesicht war von Schlägen geschwollen, die eine Braue war von einer Platzwunde gespalten, in seinem Mundwinkel und unter der Nase klebte Blut. Er atmete flach, als würde es ihn schmerzen, und blinzelte mühsam, als könne er sie kaum erkennen. Sein Kopf sackte erneut haltlos nach vorne, als Ahmeer ihn wieder losließ.
    »Warum, Ahmeer?« Ihre Stimme zitterte.
    »Warum?« Er versetzte seinem Gefangenen einen Stoß, der den am Seil wanken ließ. »Weil er es gewagt hat, sich an etwas zu vergreifen, was mir gehört: meiner Braut! «
    »Ich gehöre dir nicht, Ahmeer! - Mach ihn los! Es ist nicht recht ... «
    » Es ist nicht recht? Was glaubst du, haben diese Tiere mir in ihrem Lager angetan
    ... «
    »Nicht diese Tiere! Jerdt! Und nur Jerdt! Du rächst dich an einem Unschuldigen! «
    »Unschuldig? Hast du Sajidarrah und Tejidannar vergessen?«
    »Nur dein Onkel hat das Recht, wegen Sajidarrah undTejidannar über ihn zu richten! - Mach ihn los! Und wenn es nur für ein paar Stunden ist! Bitte! - Oder bist du ebenso grausam wie Jerdt?«
    Er starrte sie an, einen Herzschlag, zwei - dann griff er hinter sich und löste mit einem Ruck den Knoten, der das Seil hielt. Mordan brach in die Knie und wäre vornübergefallen, hätte Lijanas ihn nicht aufgefangen. Schwer sackte er gegen sie.
    Seine Atemzüge rasselten neben ihrem Ohr. Sie hörte die mühsam gehauchten Worte, gerade als Ahmeer sie am Arm packte und mit einem wütenden » Bis zum Morgen wird ihn keiner anrühren, du hast mein Wort. - Komm jetzt! « von ihm fort -
    und auf die Füße zog. Ohne ihren Halt stürzte Mordan hart auf die Seite, blieb keuchend liegen. Sie konnte den Blick nicht von ihm nehmen, auch als Ahmeer sie zur Stalltür zerrte und hinausstieß.
    » Es war mir eine Ehre, dich zu lieben! «
    Wie betäubt ließ sie sich von Ahmeer zurück auf ihr Zimmer führen. Sie spürte den Schmerz in ihrer Schulter kaum.

    ***
    Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte Ahmeer sich gegen die Tür und starrte seine Braut mit nur mühsam beherrschtem Zorn an. Wie konnte sie es wagen, sich gegen ihn zu stellen für diese Bestie. Angewidert schüttelte er den

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