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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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Vielleicht. Aber würdest du nicht auch wissen wollen, ob du dich verwandeln kannst?«
    Sie denkt nach, dann zuckt sie wieder einmal die Achseln. » Wahrscheinlich.«
    » Also, haben wir einen Deal?«, frage ich und halte ihr die Hand hin. Sie mustert sie und verschränkt die Arme. Ich lege die Hand auf die Couch und frage mich verlegen, ob sie überhaupt weiß, was ein Händedruck ist.
    » Du bringst mir bei, wie ich dein Auto fahren kann, wenn ich dich ins Wasser lasse?«
    » Ähm, nein. Ich werde dir beibringen, wie du Galens Auto fahren kannst, wenn du mich ins Wasser lässt. Mein Auto fasst du ohne Führerschein nicht an. Einen richtigen, nicht irgendein glitzerndes Plastikding, das Rachel zwischen zwei Nachmittagstalkshows gebastelt hat.« Selbst wenn Galen keine Versicherung hat, kann er einen neuen Wagen aus der Portokasse zahlen. Ich dagegen habe gerade genug Erspartes, um meinen Eigenanteil zu decken.
    Ihre Augen werden rund. » Ich darf den kleinen Roten fahren? Das Karo?«
    Warum nicht? Ich nicke. » Ja. Das Cabrio. Abgemacht?«
    Sie reißt meine Hand von der Couch, um uns beide hochzuziehen. Dann schüttelt sie sie. » Abgemacht! Ich gehe und hole die Schlüssel von Rachel.«
    Ich fahre rechts ran, auf den schmutzigen Seitenstreifen der verlassensten Straße im entlegensten Winkel am äußersten Rand von Middle Point. Der Rückspiegel zeigt nur unsere staubige Spur, die wie ein Phantom zwischen den Bäumen verschwindet. Vor uns bremst ein Postauto mit blinkenden Lichtern vor dem einzigen Briefkasten auf der ganzen Strecke. Als es an uns vorbeifährt, tippt der Fahrer an seine Mütze und beäugt uns, als würde er denken, dass wir nichts Gutes im Schilde führen– und dass er vielleicht die Cops rufen sollte. Ich winke ihm zu und lächele und frage mich, ob ich so schuldig aussehe, wie ich mich fühle. Besser, ich mache das hier zur schnellsten Fahrstunde in der Geschichte. Sie muss ja keine Prüfung bestehen oder so. Wenn sie es schafft, den Wagen zehn Sekunden lang auf Spur zu halten, habe ich meinen Teil des Deals erfüllt.
    Ich schalte die Zündung aus und sehe Rayna an. » Also, wie kommt ihr miteinander klar, du und Toraf?«
    Sie legt den Kopf schräg. » Was hat das bitte mit Autofahren zu tun?«
    Abgesehen davon, dass es ein Verzögerungsmanöver ist? » Nichts«, antworte ich achselzuckend. » Ich hab mich das nur gefragt.«
    Sie zieht die Sonnenblende herunter und klappt den Spiegel auf. Mit dem Zeigefinger reibt sie die verwischte Wimperntusche weg, die Rachel ihr aufgetragen hat. » Nicht dass es dich etwas anginge, aber wir kommen gut klar. Wir sind immer gut klargekommen.«
    » Er schien nicht dieser Meinung zu sein.«
    Sie wirft mir einen Blick zu. » Er ist manchmal überempfindlich. Ich habe ihm das erklärt.«
    Überempfindlich? Nie im Leben. So leicht lasse ich sie nicht vom Haken. » Er ist ein guter Küsser«, erkläre ich und mache mich auf was gefasst.
    Sie dreht sich in ihrem Sitz um, die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen. » Du kannst diesen Kuss vergessen. Er gehört mir, und wenn du noch einmal deine widerlichen Halbblutlippen auf seine presst…«
    » Wer ist denn jetzt überempfindlich?« Ich grinse. Sie liebt ihn also doch.
    » Wir tauschen jetzt die Plätze«, knurrt sie. Aber ich freue mich zu sehr für Toraf, um ihre Feindseligkeit zu erwidern.
    Sobald sie auf dem Fahrersitz sitzt, ist sie wie verwandelt. Sie hüpft auf und ab, als würde sie eine Matratze kaufen, und würde dabei bestimmt mit dem Kopf durchs Dach stoßen, wenn ich es nicht schon heruntergefahren hätte. Sie greift nach dem Schlüssel in der Zündung. Ich halte ihre Hand fest. » Nein. Zuerst anschnallen.«
    Es wäre fast schon ein Klischee, wenn sie jetzt die Augen verdreht– aber sie tut es trotzdem. Als sie damit fertig ist, den Akt des Anschnallens zu dramatisieren– sie zerrt theatralisch am Gurt, um sicherzustellen, dass er nicht aufgeht–, dreht sie sich in schmollender Erwartung zu mir um. Ich nicke.
    Sie drückt den Anlasser und der Motor springt an. Ihre Augen wirken irgendwie abwesend, und das macht mich nervös. Oder vielleicht sind es die Schuldgefühle, die in meinem Magen umherwirbeln. Auch wenn Galen nicht an seinem Auto hängt, grenzte es doch an ein Verbrechen, das Schicksal eines BMW in Raynas unerfahrene Hände zu legen. Als sie den Schaltknüppel so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß werden, danke ich Gott, dass es ein Automatikauto ist.
    » Mit D kann ich

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