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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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als er zugab. Er war besorgt über seine Ungeduld letzte Nacht, Jane zu besitzen. Seine Ungeduld, sie noch einmal zu nehmen. Sie. Nicht irgendeine Frau. Sie.
    Es war unklug und gefährlich, sich von einer einzigen Frau so abhängig zu machen. Sich von ihr derart gefangen nehmen zu lassen.
    Ein Teil von ihm hatte seine Lust immer in Schach gehalten, hatte sie gezähmt, um herauszufinden, wie viel von ihm eine Frau aushielt. Er war stolz darauf, selbst im leidenschaftlichsten Augenblick einen klaren Kopf zu behalten.
    Aber in der vergangenen Nacht hatte er sie verlassen müssen, um nicht immer wieder über sie herzufallen, sie zu nehmen, bis sie wund war und blutete. Er hatte zum Tier werden wollen. Er hatte sich kaum zurückhalten können und kam nicht umhin, sich ängstlich zu fragen, was die kommende Nacht bringen würde.
     
    Als an diesem Nachmittag Janes Regel einsetzte, ergriff Nick die Gelegenheit, sich von ihr fernzuhalten, um sein inneres Gleichgewicht wiederzuerlangen. Wie bemitleidenswert er doch war. Seine Brüder würden ihn auslachen, wenn sie erfuhren, was aus ihm geworden war.
    »Es tut mir leid«, sagte Jane traurig, als sie es ihm sagte. »Wirklich furchtbar leid.«
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Du wirst bald ein Kind bekommen, Jane. Mach dir keine Sorgen.«
    Er war so freundlich, dass sie aufschluchzte.
    Überrascht zog er sie an sich.
    »Entschuldige bitte«, sagte sie. »Ich bin oft weinerlich, wenn ich meine Regel habe.« In Wahrheit war es das schlechte Gewissen wegen der Lüge, die sie aufrechterhalten musste, was sie zum Weinen brachte. Wenn sie sich doch nur trauen würde, ihm zu sagen, warum sie noch etwas mit einem Kind warten mussten und weshalb sie solange etwas einnahm, um nicht schwanger zu werden.
    »Jane, als ich sagte, dass ich einen Erben von dir erwarte, meinte ich nicht, dass du ihn in geradezu wundersamer Eile gebären musst. Du wirst schon bald Mutter werden, das verspreche ich.«
    Sie jammerte an seiner Brust und betupfte sich mit seinem Taschentuch, das er ihr gereicht hatte, die geröteten Augen. »Nicht einmal du kannst diese Dinge kontrollieren, Signore. Es gibt Frauen, die nicht empfangen können. Was ist, wenn ich eine davon bin?«
    Er legte ihr einen Finger unters Kinn und hob ihren Kopf, damit er ihr in die Augen sehen konnte. »Du hast mein feierliches Versprechen, dass ich dir noch vor dem Ende des Monats ein Kind machen werde.«
    Sie verdrehte ihre tränennassen Augen in der Annahme, dass er sie neckte.

[home]
    Kapitel 22
    E inige Wochen später traf Nick sie gegen Mittag in der Bibliothek an. Sie hatte die Stirn gerunzelt und schaute mit leerem Blick auf die vergilbte Seite irgendeines Wälzers. Irgendetwas bereitete ihr Kopfzerbrechen, ein Geheimnis, das sie ihm nicht verraten hatte.
    Würde sie ihm gegenüber jemals ihre Außergewöhnlichkeit zugeben? Es nagte an ihm, dass sie es noch nicht getan hatte.
    Sie bemerkte seine Anwesenheit, klappte rasch das Buch zu und legte es beiseite. Als ihre Blicke sich trafen, löschte sie jegliche Hinweise darauf, dass sie etwas beunruhigte, aus ihrer Miene. Aha. Sie teilte also ihren Körper mit ihm, aber nicht ihre Gedanken. So war es ihm mit vielen Frauen vor ihr ergangen, aber es hatte ihm bisher nie etwas ausgemacht.
    »Du bist früh zurück«, sagte sie überrascht.
    »Daran bist nur du schuld«, entgegnete er.
    »Ich?«
    »Schau nicht so unwissend«, sagte er und ging um sie herum. »Es ist ganz gewiss deine Schuld, dass ich den ganzen Tag über an dich denken muss, wenn meine Gedanken eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt sein sollten. Wenn ich immerzu an die unanständigen Dinge denken muss, mit denen ich dir und du mir Spaß bereiten kannst.«
    Jane lächelte unsicher wegen seiner Wortwahl. Sie erinnerte sie an etwas, was ihr in letzter Zeit Kopfzerbrechen bereitete. Wenn sie mit ihm zusammen war, dann kam ihr das, was sie taten, richtig vor. Aber wenn sie später darüber nachdachte, machte sie sich Sorgen darüber, dass es das vielleicht doch nicht war. Da sie ihr ganzen Leben lang nie wirklich dazugehört hatte, war sie sich nicht sicher, was »normal« war; nur, dass es etwas war, das sie sein wollte. War es unnormal, solche Höhen des Verlangens und der Leidenschaft zu erreichen? War das bei allen so?
    »Ich freue mich, dass du an mich denkst, wenn ich nicht bei dir bin«, fing sie an.
    »Denkst du auch an mich, Jane?«
    Sie seufzte. »Ja. Mehr als ich sollte. Und auf eine Art und Weise, wie

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