Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)
ich will dich ganz.«
Xenia ließ sich in die Hitze seiner Umarmung ziehen. Er rollte sich auf den Rücken, sodass sie plötzlich über ihm war. Automatisch spreizte sie die Beine, beugte sich vor und ließ zu, dass er ihren Oberkörper an seinen presste. Sie spürte, wie sein warmer Schaft an der Innenseite ihres Schenkels aufwärtsglitt. Und als er sachte an ihren Schamlippen entlangstrich, hielt sie den Atem an und schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge, als wäre dort schon immer ihr Platz gewesen …
Keuchend schnappte Xenia nach Luft, aber sie konnte nicht atmen. Etwas lag fest über ihrer Nase und ihrem Mund. Sie fuhr hoch, schlug um sich und riss die Augen auf. Die Wärme und Nähe des fremden Mannes und der unbekannte Raum waren verschwunden. Sie fand sich in dem Holzbett des Zimmers wieder, das ihr bisher ebenso fremd war wie die Umgebung in ihrem Traum. Vor dem Einschlafen hatte sie die kleine Nachttischlampe brennen lassen, in deren Licht sie nun einen dunklen Umriss von der Bettkante huschen sah.
Der Kater! Er war ins Zimmer gekommen und hatte sich offenbar auf ihr Gesicht gelegt, während sie schlief.
»Willst du mich umbringen?« Wütend funkelte sie das Tier an, das sie aber keines Blickes würdigte, sondern geschmeidig durch das Zimmer lief und mit dem Schatten des Kleiderschranks verschmolz.
Xenia sprang aus dem Bett und machte die Tür weit auf. Als sie sich schlafen gelegt hatte, war sie sicher gewesen, dass der Kater nicht im Zimmer war. Sie musste sich angewöhnen, sorgfältiger nachzusehen.
»Kusch! Raus hier!«, rief sie und schaltete die Deckenbeleuchtung an. Dort, wo er eben noch gewesen war, konnte sie Ruprecht nicht mehr entdecken. Auch unter dem Bett und in den anderen Zimmerecken fand sie das Tier nicht. Es konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben! Auch eine zweite, noch gründlichere Suche, bei der sie sogar in den Kleiderschrank schaute, blieb ergebnislos. Vielleicht war er in der Zwischenzeit durch die offene Tür hinaus in den Flur gehuscht.
Unentschlossen ging sie zurück zum Bett. Der Gedanke, sich wieder hinzulegen, solange sie nicht sicher war, ob der Kater ihr nicht doch wieder im Schlaf aufs Gesicht springen würde, war ihr unheimlich.
Wie magisch angezogen, ging sie zum Fenster und öffnete die Vorhänge. Im Nachbarhaus brannte noch Licht, und ihr unbekannter Nachbar lag mit geschlossenen Augen auf der Couch. Einen Arm hatte er jetzt angewinkelt und unter das Kissen geschoben, auf dem sein Kopf ruhte. Ein nackter Fuß schaute seitlich unter der Decke hervor.
Als Xenia das Bild dort unten sah, fuhr sie zusammen. Genau dieses Zimmer und diesen Mann hatte sie soeben in ihrem Traum gesehen! Warum träumte sie so intensiv von einem ihr unbekannten Mann?
Außerdem war nicht zu bestreiten, dass es sich um einen erotischen Traum gehandelt hatte. Sie hatte mit dem Mann, der völlig ahnungslos dort unten schlief, Dinge erlebt, die ihr jetzt das Blut in die Wangen trieben. Wenn der Kater nicht aufs Bett gesprungen wäre, wäre sie träumend nicht davor zurückgeschreckt, sich auf diesen Mann zu setzen, dessen Namen sie nicht einmal kannte, und ihn zu reiten …
Sie schüttelte heftig den Kopf, als könnte sie damit die Bilder vertreiben, die sie zu ihrer eigenen Empörung noch jetzt erregten. Als sie sich anschließend die Haare aus der Stirn strich, sah sie, dass der Unbekannte aufgewacht war und zu ihr heraufschaute.
Mit weit geöffneten Augen sah er ihr direkt ins Gesicht. Er lächelte nicht und schien auch nicht verlegen zu sein, sondern blickte sie einfach nur an. Und sie stand wie gelähmt da und erwiderte seinen Blick. Eine kleine Ewigkeit lang.
Erst als sie ein Flackern in seinen Augen zu erkennen meinte und sein Blick tiefer glitt, bemerkte sie, dass sich die Schleife von einem der Träger ihres Nachthemds gelöst hatte und die dünne Seide von ihrer rechten Brust gerutscht war.
Entsetzt wich sie vom Fenster zurück, lief zum Bett und schlüpfte hastig unter die Decke, obwohl sie sich vor ihren eigenen Gedanken und Gefühlen auch dort nicht verstecken konnte.
Nur noch mit seinen schwarzen Boxershorts bekleidet, stand Thilo neben dem Bett in der Mitte des geräumigen Hotelzimmers. Auf dem Boden vor seinen Füßen lagen der mitternachtsblaue Smoking, das weiße Hemd und seine übrige Kleidung, die Dora ihm schwungvoll vom Leib gerissen hatte. Nun stand sie vor ihm, betrachtete ihn aufmerksam und genoss die heiße Welle, die sich von den Innenseiten ihrer
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