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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Lippen. »Nicht jetzt. Dafür bist du noch zu schwach.«
    »Doch. Jetzt.« Unruhig bewegte er seinen verletzten Arm. »Ich war dir gegenüber unfair. Obwohl ich mich von Anfang an so sehr danach gesehnt habe, dir nah zu sein, habe ich dich immer wieder weggestoßen.«
    »Du hast so oft diese schlimmen Schmerzen.« Liebevoll betrachtete sie sein blasses Gesicht.
    »Es ging nicht nur um die Migräne.« Er strich sanft über ihren Handrücken. »Du tust mir gut, auch wenn ich Schmerzen habe. Es ging um die Vergangenheit. Um Sofia …«
    »Sofia?« Instinktiv entzog sie ihm ihre Hand. Dabei klopfte ihr Herz viel zu schnell und war plötzlich schwer wie ein Stein. Es gab eine andere Frau in seinem Leben. Eine, die er mehr liebte als sie.
    »Ich habe sie sehr geliebt, und als sie … nicht mehr da war, wollte ich nie wieder lieben, nie wieder einen solchen Verlust ertragen müssen.« Er starrte aus dem Fenster in den blauen Frühlingshimmel.
    »Hat sie dich verlassen?« Xenia wagte nicht, ihn anzusehen, und richtete ihren Blick ebenfalls nach draußen.
    »Ja«, antwortete er und fügte nach einer langen Pause hinzu: »Sie ist gestorben.«
    »Was ist passiert?«, flüsterte sie.
    »Tabletten. Eine ganze Schachtel voll. Sie hatte schwere Depressionen, und ich war nicht für sie da. Eine Story, für die ich recherchieren wollte, war mir wichtiger. Ich bin schuld an ihrem Tod.«
    »Nein!«, rief Xenia entsetzt. Dann beugte sie sich über ihn und küsste die Träne fort, die langsam über seine Wange rollte. »Wenn sie es wirklich wollte, dann hätte sie es ohnehin getan. Du konntest sie nicht rund um die Uhr bewachen.«
    »Es hat so wehgetan, sie auf diese Weise zu verlieren. Ich dachte, ich hätte es nicht verdient, noch einmal glücklich zu sein. Ich wollte büßen, indem ich ihr für den Rest meines Lebens treu war. Seitdem kamen auch immer wieder die Kopfschmerzen.«
    Jetzt küsste Xenia zärtlich seine Stirn.
    »Vielleicht sollte ich dir das doch besser nicht zumuten. Was bin ich für ein Mann, wenn ich so häufig krank bin?« Nun sprach er so leise, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu verstehen.
    »O doch!« Im Gegensatz zu ihm hob sie die Stimme. »Du kannst nicht auf eine Weise mit mir schlafen, die ich niemals vergessen werde, mir dann noch das Leben retten und anschließend erklären, du seist eine Zumutung für mich!«
    Sie funkelte ihn wütend an. Noch vor wenigen Monaten hätte sie seine Einstellung akzeptiert und wäre traurig davongeschlichen. Denn sie hatte geglaubt, kein Mann könne sie wirklich lieben und begehren, weil sie manchmal unsicher und voller Zweifel war, manchmal müde und traurig und immer weit davon entfernt, strahlend schön und perfekt zu sein, wie die Frauen in Hollywoodfilmen. Doch seither war viel geschehen, und jetzt wusste sie, dass sie und ihre Fähigkeit zu tiefer Liebe sogar stark genug waren, eine verlorene Seele zu retten. Sie war es wert, geliebt und begehrt zu werden.
    Erik sah ihr lange in die Augen. Dann hob er seinen gesunden Arm, legte die Hand gegen ihre Wange und streichelte sie zärtlich.
    »Du hast recht. Wir sollten das Geschenk, das das Schicksal uns macht, annehmen. Ich will, dass du mir alles zumutest, was du bist. Und ich werde dir zumuten, was ich bin. Das nennt man Liebe. Ich liebe dich, Xenia.«
    Stumm beugte sie sich über ihn und legte ihren Mund auf seinen. Ihr Kuss war ein Versprechen. Und er besiegelte das seine mit zärtlichen Lippen.

EPILOG
    Hamburg, den 10. August 2011
    Liebe Dora,
    ist es nicht merkwürdig, dass wir in so kurzer Zeit Freundinnen geworden sind und schon bald darauf fast zur selben Zeit die Liebe gefunden haben? Oft, wenn ich an diesen wunderschönen Sommerabenden mit Erik auf der Terrasse unseres Hauses sitze (er besteht darauf, dass ich »unser Haus« sage), denke ich daran, dass Du gerade mit Philipp den Sommer auf Hawaii genießt und sicher genauso glücklich bist wie ich. Wie schön für Euch, dass Ihr den großen Auftrag dieser Luxus-Hotelkette bekommen habt! Deine Briefe klingen mehr nach Urlaub als nach Arbeit, und vielleicht ist für Philipp und Dich die gemeinsame Arbeit immer auch ein bisschen Spaß.
    Vergangene Woche wurden auf unserem Nachbargrundstück die verkohlten Überreste von Gabriels Haus endlich abgetragen. Die Versicherung hat als Brandursache Blitzschlag anerkannt, und Frau Kleins Kindern wurde die Versicherungssumme ausgezahlt. Inzwischen haben sie das Grundstück an eine junge Familie mit Kindern verkauft, die

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