Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)
dieses verzehrenden Begehrens gewesen.
Als hätte die Unbekannte nur gewartet, bis er bereit war, sich ohne Vorbehalte auf die Situation einzulassen, griff sie nach dem Seidenschal, den sie locker um die Schultern geschlungen hatte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihm den Schal um den Nacken und hielt die beiden Enden fest. Dann zog sie ihn mit einem unerwartet heftigen Ruck zu sich heran.
Jetzt spürte er ihren Körper – warm in der kühlen Luft, die von draußen hereinströmte. Fühlte ihren festen Brüste und ihren flachen Bauch, der sich gegen die Wölbung in seinen Jeans presste. Als sie sich sachte an ihm rieb, während sie ihn mit dem straff gespannten Seidentuch festhielt, rang er nach Luft, und wieder war er machtlos gegen das Stöhnen, das über seine Lippen kam.
»Ich will dich!«, flüsterte sie dicht an seinem Ohr.
Das hier konnte nur ein Traum sein, und er wollte ihn bis zum Ende auskosten! Wollte nicht daraus erwachen. Noch nicht.
Die Federn am unteren Rand ihrer Maske kitzelten ihn am Hals, als ihre Lippen sein Ohrläppchen streiften und ihr Atem seine Wange liebkoste.
Seine Erregung ließ seine Jeans unerträglich eng werden, und er fühlte sich so lebendig wie seit vielen Monaten nicht mehr. Erik wollte die Arme ausstrecken und das Leben umfangen, vor allem aber den Körper dieser Frau, die er in diesem Moment mehr begehrte als alles andere auf der Welt.
»Ich will dich.« Die Worte kamen über Xenias Lippen, ohne dass sie vorher darüber nachgedacht hatte. Überhaupt passierte all das ganz von selbst. Ihr Kopf war erfüllt von rosa Nebeln, ihr Körper bebte vor Verlangen. Die Nähe dieses Mannes war berauschend wie starker Wein. Noch bevor sie ihm das erste Mal von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte, war er ihr im Traum ganz nah gewesen. Und er hatte ihr Worte geschrieben, die sie nicht mehr vergessen konnte.
Nun spürte sie seinen muskulösen Körper, an dem sich ihr eigener so weich und weiblich anfühlte, nahm seinen hungrigen Blick wahr, seine Arme, die sie fest umschlangen, seinen männlichen Duft und sein Stöhnen – es erregte sie unglaublich zu sehen, zu spüren und zu hören, welche Wirkung sie auf ihn hatte.
Mit der Ferse versetzte sie der Haustür einen Tritt, dann schob sie Erik Gärtner rückwärts weiter ins Haus hinein. Da sie von ihrem Schlafzimmerfenster aus in all seine nach hinten liegenden Zimmer hatte sehen können, wusste sie, wohin sie wollte. In seiner Küche gab es einen kleinen Tisch mit zwei Holzstühlen. Und einen solchen Stuhl brauchte sie, um ihm seinen Traum zu erfüllen. Einen Traum, der auch zu ihrem geworden war, seit seine verführerischen Worte sich in ihrem Kopf festgesetzt hatten.
Die Küche ging links von der Diele ab, und das Licht der Deckenstrahler fiel aus dem Flur durch die offene Tür hinein. Willig ließ Erik sich in den dämmerigen Raum schieben.
Einer der Stühle stand ein Stück vom Tisch entfernt, wohl so, wie Erik davon aufgestanden war. Xenia sorgte dafür, dass er mit seinen Kniekehlen gegen die Sitzfläche stieß. Dann zog sie ihn an dem Seidenschal, der immer noch um seinen Hals lag, so weit herunter, dass sein Gesicht dicht vor ihrem war. Durch den Flaum der Federn spürte sie seinen Atem auf ihren Lippen. Sie sehnte sich danach, ihn zu küssen, doch sie wagte nicht, den Schutz der Maske aufzugeben.
Sekundenlang standen sie so da, die Lippen nur Millimeter voneinander entfernt.
Dann ließ sie den Schal los und gab Erik einen kleinen Schubs. Er landete auf dem Stuhl, und sie war nicht sicher, ob er vor Schmerz oder vor Erregung aufstöhnte. Allzu sehr konnte die Landung auf der hölzernen Sitzfläche ihm aber nicht wehgetan haben.
Im Licht, das in die Küche fiel, konnte sie nur die linke Hälfte seines Gesichts sehen, als er den Kopf hob. Es war zu dunkel, um den Ausdruck in seinen Augen genau erkennen zu können. Sie meinte, Lust und Erwartung darin zu lesen, doch plötzlich zögerte sie. Er hatte ihr von dem Stuhl geschrieben, aber dennoch musste sie ihn fragen, ob er es wirklich wollte, jetzt, hier, mit ihr. Sie wollte nicht sein wie Markus.
Es war erstaunlich, wie leicht es ihr bis jetzt gefallen war, die Dinge einfach zu tun, aber nun wusste sie nicht, wie sie mit ihm darüber reden sollte.
»Komm zu mir«, flüsterte er in diesem Moment. Seine atemlose Stimme löste ein Kribbeln auf ihrer Haut aus, als würde er sie damit berühren wie mit sanften Fingerspitzen.
Sie stützte sich mit der
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