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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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entschlossen und spürte ein Flattern in der Magengrube. »Dann müssen wir nur noch überlegen, wie wir es am besten anstellen.«
    »Das machen wir, wenn ich die Sache mit Markus geklärt habe.« Xenia deutete auf ihre Füße. »Sieh nur, wie zutraulich er jetzt ist. Seit Gabriel hier war, hält er sich oft in meiner Nähe auf.«
    »Was meinst du?« Irritiert betrachtete Dora Xenias Schuhe.
    Xenia starrte die Freundin mit weit aufgerissenen Augen an. »Du siehst ihn tatsächlich nicht? Hier unten sitzt Ruprecht, direkt neben meinen Füßen.«
    »O mein Gott! Tatsächlich?« Hastig sprang Dora auf und presste die Hand auf ihr Herz.
    Dann fiel ihr jedoch ein, dass sie vorhatte, mit dem Geist eines Mannes zu schlafen. Also durfte sie sich von einem Geisterkater nicht erschrecken lassen. Blieb die Frage, ob sie den menschlichen Geist überhaupt sehen oder zumindest fühlen konnte.

15. Kapitel
    Xenia begutachtete den Küchentisch, den sie für zwei Personen gedeckt hatte. Während der vergangenen Tage hatte es sich eingebürgert, dass Erik und sie einander abwechselnd zum Abendessen einluden. Heute war sie dran. Auf dem Herd schmorte ein Hühnchen in Rotwein, der Salat war vorbereitet, und sie hatte im Garten Narzissen gepflückt, die nun wie kleine Sonnen in der Vase leuchteten.
    Aus einem der Kräutertöpfchen auf dem Fensterbrett pflückte sie Rosmarin. Dabei fiel ihr Blick auf die Post, die sie bei ihrer Rückkehr vom Einkaufen aus dem Briefkasten genommen, auf das Regal neben dem Fenster gelegt und dort vergessen hatte. Nun blätterte sie die Umschläge durch. Keine Nachricht von Gabriel, nur mehrere Briefwurfsendungen – und ein Schreiben vom Nachlassgericht. Sie hatte sich dorthin gewandt und um die Anschriften von Frau Kleins Erben gebeten. Wenn sie schon hier wohnte, konnte sie den rechtmäßigen Eigentümern des Hauses wenigstens eine kleine Miete anbieten. Vielleicht waren Frau Kleins Kinder froh, dass sich jemand um Haus und Garten kümmerte, bis sie entschieden hatten, was damit geschehen sollte.
    Hastig riss Xenia das amtliche Schreiben auf und überflog die wenigen Zeilen. Man teilte ihr mit, da sie mit der verstorbenen Frau Klein weder verwandt sei, noch aus irgendeinem anderen Grund Erbansprüche habe, könne man ihr keinerlei Auskünfte erteilen. Das war zu erwarten gewesen. Dennoch würde sie weiter versuchen, Frau Kleins Kinder zu finden. Obwohl sie keine Ahnung hatte, wie sie ihnen erklären sollte, warum sie einfach so ins Haus ihrer verstorbenen Mutter eingezogen war. Aber da würde ihr vielleicht noch etwas einfallen.
    Nachdem sie die Kräuter klein geschnitten und ihr Essen damit gewürzt hatte, trat sie wieder ans Fenster. Erik musste jetzt jeden Moment kommen. Sie schaute durch den Garten, über dem die Dämmerung wie eine graue Decke lag, hinüber zu seinem Haus. Unter den Bäumen schien sich etwas zu bewegen. Sie sah einen Goldschimmer im Abendwind und einen weißen Fleck.
    Traurigkeit stieg in ihr auf. Sie freute sich auf die Stunden mit Erik, aber der Gedanke, dass Gabriel da draußen stand und zuschaute, wie sie mit einem anderen Mann zusammen war, ließ ihr das Herz schwer werden. Schließlich hatte Gabriel schon vor vielen Jahren seine geliebte Katharina immer wieder an der Seite eines anderen sehen müssen. Sie wünschte sich sehr, dass Doras Plan gelang und Gabriel endlich Frieden fand.
    Der schwarze Falter, der ihr inzwischen schon vertraut war wie ein guter Freund, tanzte vor dem erleuchteten Küchenfenster. Sie versuchte, die anmutigen Kreise, die der im dunkelsten Blau schimmernde Schmetterling flog, mit dem Zeigefinger auf der Scheibe nachzuzeichnen. Doch er war zu schnell für sie, und im nächsten Augenblick war er schon wieder fort. Auch der Schatten unter den Bäumen war verschwunden.
    Der Rufton ihres Handys durchschnitt die Stille. Jedes Mal wenn das Telefon läutete, fürchtete sie, es könnte Markus sein. Da sie aber ohnehin vorhatte, ihn am kommenden Tag anzurufen und mit ihm ein Treffen hier in Gabriels Haus zu vereinbaren, konnte sie ebenso gut auch jetzt schon mit ihm reden.
    Als sie Eriks Nummer auf dem Display sah, war sie fast enttäuscht, das Gespräch mit Markus nicht sofort hinter sich bringen zu können.
    »Hallo, Erik«, meldete sie sich und reckte den Hals, um nachzusehen, ob er ihr aus einem seiner Fenster zuwinkte, wie er es manchmal tat, wenn sie miteinander telefonierten. »Wo bleibst du? Das Essen ist so gut wie fertig.«
    Am anderen Ende der Leitung

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