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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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nicht«, sagte sie stattdessen. »Es ist alles noch sehr neu. Und manchmal habe ich das Gefühl, Erik möchte sich eigentlich auf keine Beziehung einlassen. Aber das kann man nach so kurzer Zeit ja auch nicht erwarten. Und dann ist da noch seine Migräne. Er hat mir erklärt, wenn er diese Schmerzattacken hat, kann er niemanden in seiner Nähe ertragen.«
    »Aber ihr habt Sex miteinander?«, vergewisserte sich Dora.
    Errötend nickte Xenia.
    »Ist es gut?«
    »Sehr.« Die Wangen der Freundin glühten noch ein wenig stärker. »Ich versuche, die Zeit mit ihm zu genießen und nicht darüber nachzudenken, was morgen oder übermorgen sein könnte.«
    Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den Freundinnen. »Und was ist mit Gabriel?«, fiel Dora plötzlich ein. »Würdest du trotzdem mit ihm schlafen, um ihn zu erlösen? Ich könnte mir vorstellen, dass das gelingt. Es wäre sozusagen die Erfüllung seiner Liebe.«
    »Er tut mir schrecklich leid. Und ich finde ihn sehr anziehend. Aber jetzt ist da Erik.« Xenia rutschte vom Fensterbrett.
    »Du bist total verliebt in Erik und verrückt nach seinem Körper«, half Dora ihr weiter.
    »So ähnlich«, flüsterte Xenia und setzte sich neben Dora. »Und das, obwohl ich dachte, nach der Sache mit Markus würde ich nie wieder Lust auf einen Mann haben.«
    »Was hältst du davon, wenn ich versuche, deinen Hausgeist zu erlösen?« Plötzlich schlug Dora das Herz bis in die Kehle.
    Skeptisch sah Xenia sie von der Seite an. »Meinst du, das klappt?«
    »Wir könnten es versuchen. Die Frage ist, weshalb Gabriels Mutter ausgerechnet dich in dieses Haus geschickt hat. Denn sie muss ja so etwas wie die Erlösung ihres Sohnes im Sinn gehabt haben. Meinst du, du siehst Katharina ähnlich? Es kann doch nicht nur an deinem zweiten Vornamen liegen.«
    Dora spürte, wie sich bei dem Gedanken, dem Geist Gabriel zu begegnen, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden, ein Glühen in ihrem Körper ausbreitete. Xenia hatte ihr gestanden, als Gabriel sie angefasst habe, sei es ein Gefühl gewesen, als würden Dutzende von zärtlichen Händen sie sanft streicheln, reizen und erregen.
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht.« Xenia runzelte die Stirn. »Jedenfalls weiß ich, dass ich Katharina nicht sonderlich ähnlich sehe. Ich habe ein Bild von ihr. Es lag im Koffer bei den Briefen.« Sie sprang auf und kam wenig später mit einer vergilbten Schwarz-Weiß-Fotografie zurück, die sie Dora hinhielt.
    »Das ist sie?« Dora war enttäuscht. Die Frau auf dem Bild war weder besonders schön noch in irgendeiner Weise auffallend. Sie trug ein der Mode um 1910 entsprechendes Kleid mit einem langen, schmalen Rock und einem mit Rüschen besetzten Oberteil. Ihr helles Haar war hochgesteckt, und sie blickte ernst auf den Betrachter. In ihrem Gesicht fielen besonders die fein geschwungenen Lippen und die schmale, ein wenig zu lange Nase auf.
    »Sie ist blond«, stellte Dora schließlich fest. Immerhin war das eine Gemeinsamkeit zwischen ihr und der längst verstorbenen großen Liebe des Gabriel Flemming. Da Xenia dunkles Haar hatte und ihre Gesichtsform nicht länglich, sondern herzförmig war, konnte ihre Ähnlichkeit mit Katharina tatsächlich nicht der Grund gewesen sein, weshalb Amanda sie hierhergebracht hatte.
    Plötzlich erstarrte Xenia und wurde blass. »Dieses Kleid«, sie tippte mit der Spitze ihres Zeigefingers auf das Foto, »sieht genauso aus wie das, das Amanda mir geliehen hat. Sie sagte, es hätte der Verlobten ihres Sohnes gehört.« Sie sprang auf, verschwand im Flur und war gleich darauf wieder da. Über dem Arm trug sie ein helles Kleid.
    Dora ließ ihren Blick zwischen dem Kleidungsstück und dem Foto hin und her wandern. Dann sahen die beiden Frauen einander lange schweigend an.
    »Es ist tatsächlich Katharinas Kleid«, flüsterte Xenia schließlich.
    »Meinst du, wenn ich es anziehe, klappt es besser mit der Erlösung? Könntest du es für mich ändern?«, fragte Dora.
    »Das kann ich. Aber vielleicht ist es wie im Märchen«, erwiderte Xenia nach einer Pause. »Es ist gleichgültig, was man trägt oder wie man aussieht. Wenn man nur mitfühlend ist, kann man den verwunschenen Prinzen erlösen.«
    »Meinst du, wenn ich mit ihm fühle, steht er plötzlich mit einer Krone auf dem Kopf vor mir?« Dora musste kichern.
    Mit ernster Miene schüttelte Xenia den Kopf. »Nein. Das sicher nicht. Aber er wird endlich Ruhe finden.«
    »Dann will ich es versuchen«, erklärte Dora

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