Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
gleichzeitig zu reden.
Doch dann erhob sich Geoff und sagte über all den Lärm: »Es wird höchste Zeit, eine Hochzeit zu feiern. Die meine, meine Herren.«
Caedmon atmete erleichtert auf, als sich das Zimmer zu leeren begann. Allerdings würde dieses Gefühl nicht lange anhalten, da bisher noch nichts geregelt war.
Fünfzehn Kinder? Der bloße Gedanke schnürte ihm die Kehle zu.
Und Lady Agnes? Ha! Eher würde er ein Kamel heiraten.
Es war irgendwie passend, dass Rashid im Vorbeigehen sagte: »Wer ein Kamel reitet, sollte sich nicht vor Hunden fürchten.«
»Wir Angelsachsen haben ein ähnliches Sprichwort, Rashid«, meinte Geoff.
Caedmon war gespannt darauf, es zu hören.
»Wer das Fässchen zustopft, muss auch den Schaum mit dem Bier trinken.«
»Gut gesagt!«, lobte Rashid Geoff.
Caedmon schlug nur die Hände vors Gesicht.
20. Kapitel
Der Weg zu wahrer Liebe
ist sehr beschwerlich ...
E s war die mit Abstand ungewöhnlichste Heirat, die je in Northumbria - oder vielleicht sogar auf der ganzen Welt - stattgefunden hatte. Der blonde Gott von einem Ritter und die buckelige Lady.
Breanne und ihre Schwestern konnten nicht aufhören zu kichern, selbst während der endlos langen, von Erzbischof Dunstan vollzogenen Zeremonie. Der König und sein Gefolge waren danach abgereist, da er erledigt hatte, wozu er hergekommen war - oder es auch nicht erledigt hatte. Außerdem konnten er und seine Entourage nicht wissen, dass ein wahres Festessen der bisherigen faden Kost folgen würde, die höchstens Bauern zuzumuten war.
Da es ein Hochzeitsfest war, sah sich Dunstan gezwungen, die Anwesenheit von Frauen an der erhöhten Tafel zu gestatten, doch da ihm das überhaupt nicht passte, setzte er sich an das Ende des langen Tischs. Mit Unterstützung der Heatherbyschen Köchin hatte Ingrith sich mit dem Festmahl wirklich selber übertroffen.
Der Erzbischof hörte nicht auf, Sybil dafür zu kritisieren, dass sie ein so fröhliches Fest veranstaltete, obwohl sie doch eigentlich noch in der Trauerzeit war. Aber Breanne entging nicht, wie tüchtig die Priester zugriffen; auch für sie gab es kein Fasten.
Während einige junge Mädchen die Laute spielten, trugen Küchenhilfen große Platten mit dem Essen auf. Unter den Fleischgerichten waren Wildschweinbraten in Ingriths köstlicher Sauce, Hammel, auf heißen Kohlen geröstete Spanferkel, Kalbshirn und die gut zubereiteten Organe all der Tiere. Für die Gäste, die Fleisch nichts abgewinnen konnten, gab es sechs verschiedene Sorten Frischwasserfisch: Forellen in Honig-Sahne-Sauce, mit Hafer gefüllte Hechte, Karpfen in Ingwersauce, gedünstete Flussbarsche in Senfsauce, gut gewürzte Kaldaunen und eingelegten Aal. Mit Eiern und Pilzen gefüllte Pasteten, verschiedene Käsesorten, einschließlich des wikingischen Skyrs, frisch gebackenes Weißbrot und Haferflockenplätzchen begleiteten verschiedene Gemüsegerichte wie Steckrüben in Sahnesauce, Linsen mit Lamm, mit Mark gefüllte Kohlrouladen, mit Kräutern angemachte rote Bete und Erbsen in Buttersauce. Und falls das noch nicht genug sein sollte, gab es noch köstliche Puddings und Apfelkuchen zum Dessert. Und natürlich jede Menge Honigwein und Bier.
»Ich finde, wir sollten heute Abend nach Larkspur aufbrechen, solange es noch hell ist«, sagte Breannes Vater. Er saß zu ihrer Rechten und Caedmon links von ihr.
»Ich habe schon einen Boten vorausgeschickt, um alles für Euch und Eure Leute vorbereiten zu lassen«, versicherte Caedmon ihm. »Ihr seid herzlich willkommen auf Larkspur, aber erwartet bitte nicht zu viel.«
»Caedmon! Warum sagst du das? Larkspur ist ein hübscher Ort.«
Er errötete. »Ich meinte nur, dass es nicht so prachtvoll ist wie das, was Ihr vielleicht gewöhnt seid.«
»Ha!«, sagte Thorwald grinsend. »Ihr wärt überrascht, wenn Ihr wüsstet, wo überall ich schon übernachtet habe.« Für einen Moment betrachtete er Caedmon nachdenklich. »Ich mag Euch«, sagte er dann. »Zu schade, dass Ihr für meine Breanne nicht taugt.«
»Was? Papa! Caedmon hat nicht um mich angehalten. Wir haben nur so getan, als wollten wir uns verloben, um das Interesse des Erzbischofs und des Königs von Vana abzulenken. Eine Diskussion über Caedmons Tauglichkeit ist also völlig unangebracht, wie du verstehen wirst.«
Ihr Vater und Caedmon grinsten.
»Und selbst wenn ich diesen arroganten Flegel heiraten wollte, wäre ich es, die seine Tauglichkeit beurteilen würde, die übrigens mehr als nur
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