Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
zufriedenstellend wäre.«
»Was?«, fragte Caedmon.
Ihr Vater brach in schallendes Gelächter aus. »Ich meinte damit ja nur, dass Caedmon keine Kinder mehr will, während ich mir so sehr einen Enkel wünsche.«
Diesmal war es Breanne, die errötete.
Zum Glück gab es einen Themawechsel, als ihr Vater zu Caedmon sagte: »Wusstet Ihr, dass mein Schwiegersohn Adam mir einmal ein Loch in den Kopf gebohrt hat? Und ob Ihr es glaubt oder nicht, dieses Loch hat mich vor dem Tod gerettet.«
Die beiden unterhielten sich über Breannes Kopf hinweg miteinander, aber das war vielleicht sogar ganz gut, weil sich ihr das Herz bei dem Gedanken zusammenkrampfte, Caedmon verlassen zu müssen, wenn sie mit ihrem Vater heimkehrte. Natürlich würden sie sich vorher alle nach Larkspur begeben, um Vanas Rückkehr abzuwarten, aber das könnte ein Aufschub von nur sehr wenigen Tagen sein.
Und während sie noch darüber nachdachte, wurde Breanne etwas noch Beängstigenderes bewusst.
Sie hatte sich in den arroganten Flegel verliebt!
Und sie war nicht die Einzige, die zu diesem Schluss gekommen war. Rashid, der hinter ihr vorbeiging, beugte sich vor und flüsterte ihr zu: »Zu lieben und geliebt zu werden ist, wie die Sonne von beiden Seiten her zu spüren.«
Aber leider ging es hier nur um eine einseitige Liebe.
Und Caedmon durfte das nie herausfinden.
* * *
Das einzige Geschenk, das er wollte, war ... ihr wisst schon, was ...
Sie waren seit zwei Tagen wieder auf Larkspur, und Vana war noch nicht zurückgekehrt. König Thorwald und seine Gefolgsleute wurden unruhig, und Caedmon fühlte sich elender als je zuvor in seinem Leben.
Das Erste, was Thorwald getan hatte, war, ganze Wagenladungen mit den unterschiedlichsten Waren nach Larkspur bringen zu lassen. Nahrungsmittel, Gewürze, Fässer Bier, Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, ja, sogar einen Schwarm Pfauen, die einen grauenvollen Lärm veranstalteten. Auf Caedmons Protest hin hatte der alte Mann ihn nur wieder in eine seiner bärenhaften Umarmungen gezogen und ihn sogar auf die Wange geküsst. »Das ist das Mindeste, was ich tun kann, um mich für Eure großzügige Unterstützung meiner Töchter zu revanchieren. Ihr habt viel riskiert, und ich muss Euch meine Dankbarkeit beweisen.«
Was ich getan habe, ist, Eure Tochter zu verführen. Also bitte keine Geschenke mehr.
Caedmon hätte noch mehr Einwände erhoben, hätte König Thorwald in diesem Moment nicht gefragt: »Besteht vielleicht doch die Möglichkeit, dass Ihr Breanne heiratet?«
Ach du meine Güte. Habe ich das eben etwa laut gesagt? »Hm? Was? Wieso fragt Ihr das?«
»Euer Gestammel ist Antwort genug.« Thorwald seufzte vor Enttäuschung. »Ich sehe, wie ihr beide euch manchmal anseht, wenn ihr glaubt, es merkte niemand. Ich dachte nur ...« Er zuckte die Schultern.
Ich sehe sie so an, weil ich gar nicht anders kann. Ich bin wie ein Verhungernder, der ein saftiges Stück Wild vorbeischweben sieht. »Thorwald ... ich meine, Euer Hoheit ...«
Der König tat die Anrede mit einer Handbewegung ab.
»... ich habe großen Respekt vor Eurer Tochter, und wenn ich wieder heiraten wollte, würde ich mich geehrt fühlen, Breanne zur Frau zu nehmen. Aber Ihr seht ja, was hier los ist. Überall sind Kinder. Ein Mann erreicht einen Punkt, wo es einfach zu viel wird.«
»Es ist traurig, wenn ein Mann die Geschenke der Götter nicht zu schätzen weiß. Denn Kinder sind Geschenke, egal, was Ihr auch sagt.«
»Das weiß ich, aber ich habe schon zu viele Geschenke«, versetzte Caedmon und stürmte ohne ein weiteres Wort davon.
Über seine Kinder zu sprechen oder nachzudenken brachte ihn nur wieder zu den Schwierigkeiten, die sie ihm gerade zurzeit machten. Keiner wollte mit ihm reden, außer Piers, der das ja ohnehin noch gar nicht konnte. Angus, der sowieso andauernd wütend war, war zu ihm gekommen und hatte ihn, ohne ein Wort zu sagen, gegen das Schienbein getreten, bevor er auf seinen kleinen Beinen wieder davongestürmt war. Die Kinder wollten, dass Breanne blieb, und sie gaben ihm die Schuld an ihrer bevorstehenden Abreise. Er hatte auch den Verdacht, dass sie sich ihrer bloßen Existenz wegen dafür verantwortlich fühlten ... was in gewisser Weise ja auch zutraf.
Wann war sein Leben so kompliziert geworden?
Er kannte die Antwort und brauchte nicht erst darüber nachzudenken: Seit die Prinzessinnen auf seine Burg gekommen waren.
Im Augenblick hatte er jedoch ein weiteres Hühnchen mit König Thorwald zu rupfen. Er fand
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