Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
nicht bald auf den Weg machten, würden die beiden noch einschlafen.
»Lasst uns gehen«, schlug Beth vor. »Wir erreichen nichts, indem wir hier herumstehen.«
»Ja, wir müssen Vater genügend Zeit geben, Breanne zu vernaschen, bis sie nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht und für immer bei ihm bleiben will«, erklärte Kenrick, der alles über die Angelegenheiten der Erwachsenen zu wissen glaubte.
»Pah!«, rief Mina. »Warum sollte eine Lady so was mit sich machen lassen wollen?«
»Was meinst du mit vernaschen?«, fragte Alfred.
Hugh hätte sich die Haare ausraufen können, so nervten ihn die Kinder. In gewisser Weise konnte er verstehen, warum sein Vater so strikt dagegen war, noch mehr Kinder zu bekommen. Er ertrug sie selbst kaum noch, und er war einer von ihnen.
»Hört mir noch mal zu.« Hugh sah sie einen nach dem anderen an, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, was bei ihnen gar nicht einfach war. »Aidan und Alfred werden hierbleiben, um uns die Tür zu öffnen.« Es war eine schräg am Hang liegende Falltür, die sich nach oben öffnete und von außen abgeschlossen werden konnte. »Angus, du hältst draußen Wache. Joanna, du sorgst dafür, dass die Schubkarre an der Hintertür der Burg bereitsteht und dich niemand sieht. Ihr anderen begleitet mich. Haben wir die Seile und die Knebel?«
Alle nickten.
»Auf in den Kampf!«, schrie Hugh mit erhobenem Arm, wie er es bei einigen Stammesfürsten vor der Schlacht gesehen hatte.
Die anderen starrten ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
»Wenn alles vorbei ist, werde ich den letzten Honigkuchen aus der Vorratskammer holen, und dann feiern wir«, versprach ihnen Hugh. Und das half anscheinend, denn nun brüllten auch seine Brüder und Schwestern: »Auf in den Kampf!«
* * *
Kleine Soldaten dürfen unfair kämpfen ...
Es war mitten in der Nacht, als Caedmon aufstand und nur schnell in eine kurze Unterhose schlüpfte, um in den Saal hinunterzugehen und sich einen Becher Bier zu holen. Vielleicht würde der ihm helfen einzuschlafen.
Zu seiner Überraschung traf er dort auf Lord Eirik, der mit einem Becher Met vor sich am heruntergebrannten Kaminfeuer saß. Nachdem Caedmon sich einen Krug Bier geholt hatte, setzte er sich zu ihm.
»Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte er.
Eirik schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich bekomme nur manchmal starkes Kopfweh, und ein Becher von dem Honigwein meiner Frau lindert den Schmerz. Ich wollte gerade wieder ins Bett gehen.« Für einen Moment lang sah er Caedmon prüfend an. »Und du? Macht dir irgendetwas Sorgen?«
Caedmon zuckte zunächst die Schultern, aber dann sagte er: »Breanne.«
»Und?«
Genügt das nicht? »Ich habe sie sehr gern«, erwiderte er zögernd und sehr behutsam seine Worte wählend.
»Und sie? Erwidert sie deine Gefühle nicht?«
Caedmon lachte. »Ich denke schon, aber im Augenblick wohl eher nicht.« Wahrscheinlich würde sie einen Stuhl aus mir schnitzen, wenn sie könnte.
»Mir ist nicht entgangen, wie ihr euch anseht, wenn ihr glaubt, es schaute niemand zu.«
»Das sagen alle.« Ich muss lernen, sie nicht ständig anzusehen.
»Dann bitte sie doch einfach, dich zu heiraten.« Eiriks Vorschlag kam für Caedmon völlig unerwartet. »Denn darum geht es letztendlich doch, oder nicht?«
Zunächst widerstrebte es Caedmon, darauf zu antworten, denn schließlich ging das Eirik alles gar nichts an. Aber der Mann bemühte sich nur, hilfsbereit zu sein.
»Ich war schon zweimal verheiratet, und beide Ehen waren eine Katastrophe.«
»Das kommt vor.«
»Ich habe zehn Kinder.«
»Gratuliere.«
Caedmon warf Eirik einen Blick zu. »Da gibt es nichts zu gratulieren. Außerdem sind nicht mal alle meine.« Und eines Tages werde ich diese drei Waliser Brüder suchen ... Ach was, das tue ich nicht. Die drei sind schon viel zu lange bei mir und mehr meine Kinder als die ihren.
Eirik wartete darauf, dass Caedmon fortfuhr.
»Ich will nicht wieder heiraten, und ich will nicht noch mehr Kinder. Ich will nur noch ein Leben des Friedens und der Ruhe.«
»Was ich immer wieder von dir höre, ist, ich will, ich will, ich will. Aber es dreht sich nicht alles nur um dich.«
Caedmon seufzte. »Du hast recht. Ich bin ein Egoist.«
»Ich denke, im Leben sollte sich alles die Waage halten. Das Gute und das Schlechte. Wir müssen Entscheidungen treffen, und es sind nicht immer die, die wir gerne treffen würden. Vielleicht musst du das Gute, das durch eine Ehe mit Breanne entstünde, gegen das
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