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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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merkwürdig!
    Die Wachposten hatten Rashid und den beiden wikingischen Bewaffneten, die sie begleiteten, immer wieder argwöhnische Blicke zugeworfen, hatten aber nach einer bezwingenden Belehrung durch Tyra über militärisches Protokoll und Familiengastfreundschaft schließlich nachgegeben. Die beiden Leibwächter der Schwestern, die Brüder Ivan und Ivar, waren mittlerweile in den Stallungen und versorgten die sieben Pferde, wobei sie von den Soldaten Larkspurs, die sich über die Absichten der Wikinger noch immer nicht im Klaren waren, nicht aus den Augen gelassen wurden.
    »Diese Binsenstreu ist seit mindestens einem Jahr nicht mehr gewechselt worden«, stellte Breanne mit angewiderter Miene fest.
    »Seit vier Monaten«, berichtigte sie der Verwalter. »Der Herr war fast ein Jahr abwesend.«
    »Aber jetzt ist er hier?«
    Gerard nickte zögernd. »Er ist gestern Morgen zurückgekehrt. Erwartet er Euch?«
    Breanne spürte, wie sie errötete.
    »Eigentlich nicht, aber ich bin sicher, dass er uns willkommen heißen wird«, sagte Tyra schnell und richtete sich vor dem viel kleineren Gerard zu ihrer vollen Größe auf. »Immerhin ist er mein Cousin.«
    Das war eine etwas großzügige Auslegung der Wahrheit, denn Tyras Ehemann Adam war von Selik adoptiert worden, und der war nur ein entfernter Cousin Caedmons gewesen. Aber Breanne hatte nicht die Absicht, ihre Schwester vor dem Burgverwalter zu berichtigen, der ihre Kleider anstarrte ... und ganz besonders ihre Brüste. Zum Reiten trugen sie und Tyra Tuniken aus Wolle, die in der Taille von einem Gürtel aus goldenen Kettengliedern zusammengehalten wurden, und darunter schmale Beinlinge und bis zu den Knien geschnürte Lederstiefel. Pelzgefütterte Umhänge mit juwelenbesetzten goldenen Broschen vervollständigten ihren Aufzug.
    Vana strich mit der Fingerspitze über einen schmierigen Tisch, der wahrscheinlich auch schon lange nicht mehr ordentlich geschrubbt worden war. Dann schnupperte sie an ihrem Finger und verzog den Mund. »Wieso entfernen die Bediensteten diesen Schmutz nicht?«
    »Sie hören nicht auf mich. Der Herr war zu lange fort, und meine Autorität erkennen sie nicht an.«
    »Das werden wir ja sehen«, meinte Vana und ging vorsichtig auf Zehenspitzen durch die Binsenstreu auf eine Dienstmagd zu, die Brüste wie Kuheuter hatte und auf dem Schoß eines Soldaten saß. Wenn es irgendetwas gab, worauf Vana nicht verzichten konnte, war es Sauberkeit. Allein der Saal müsste sie eine Woche lang beschäftigen, was eine gute Ablenkung von all dem wäre, was ihr durch den Kopf ging.
    Die Magd kreischte auf, als Vana sie am Ohr packte und sie anherrschte: »Wo sind die anderen Bediensteten? Hol sie alle her. Und wer trödelt, bekommt weder etwas zu essen noch einen Schluck Bier. Also lauf schon!«
    Gerard starrte Vana sprachlos an, aber dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. »Dem Himmel sei Dank!«
    »Wir sind die ganze Nacht geritten«, sagte Ingrith. »Wann wird das Mittagessen aufgetragen?«
    Wieder errötete Gerard. »Die Köchin hat uns verlassen. Seitdem haben wir gegessen, was wir finden konnten, was nicht allzu viel ist. Ich kann mich nicht erinnern, wann es das letzte Mal Brot gab.«
    Ingrith, die für ihr Leben gerne kochte, schnalzte missbilligend mit der Zunge und begab sich umgehend in die Küche, die durch einen flachen, überdachten Gang vom Saal getrennt war, was unumgänglich war, wenn man stets mit Feuern rechnen musste. Bald konnten alle Ingriths lautstarkes Geschimpfe aus der Küche hören. Anscheinend war dieser Raum genauso schmutzig wie der Rest der Burg.
    »Was tut sie da?«, fragte Gerard Breanne.
    »Sie wird die Küche in Ordnung bringen. Und heute Abend wird es etwas Anständiges zu essen geben, das garantiere ich.«
    Wieder lächelte Gerard und sagte: »Dem Himmel sei Dank!«
    »Ich werde hinausgehen, um Rashid und unsere Leibwachen zu retten«, sagte Tyra und wandte sich an Drifa, die bisher still hinter ihnen gestanden hatte. »Komm mit und pack die Ableger aus, die du mitgebracht hast. Hast du den Zustand des Gartens gesehen?«
    Drifa strahlte und eilte Tyra nach.
    Mit dem Burgverwalter allein gelassen wollte Breanne noch etwas sagen, aber da zupfte ein kleiner Junge am Saum ihrer Tunika. Das Kind mit dem zerzausten flachsblonden Haar konnte höchstens ein Jahr alt sein. Der Kleine trug winzige Lederhalbstiefel und eine schon arg verrutschte Windel. Das war alles. Breanne hob ihn auf und hielt den Kleinen ein bisschen

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