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Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love

Titel: Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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einstige Kriegerin und Anführerin der Truppen ihres Vaters trug Tyra die kurzärmelige Ledertunika eines Soldaten über eng anliegenden Hosen. Aber damit endete die Ähnlichkeit mit einem Mann auch schon. Ihre Unterarme und Schenkel wiesen zwar ausgeprägte Muskeln von ihrem kriegerischen Training auf, aber die silbernen Armreifen, der goldene Gürtel mit der kostbaren Schnalle und der mit Zobel gefütterte Umhang wiesen auf ihren Rang als wikingische Prinzessin hin.
    Auch wenn Tyra die Gemahlin Adam von Hawkshires und Mutter einer reizenden Tochter war, so würde sie doch niemals ihre eigentliche Rolle im Leben vergessen. Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, verfügte über gottgegebene Talente, und Tyras waren die einer Kriegerin.
    »Du kehrst am besten heim, um wenigstens den Anschein von Normalität zu wahren«, riet ihr Breanne. »Außerdem weiß ich, dass du deinen Mann und deine Tochter sehr vermisst.«
    »Das tue ich«, gab Tyra zu, »aber in schwierigen Zeiten haben wir immer zusammengehalten.«
    »Du hilfst uns am besten, wenn du heimkehrst und Adam bittest, Verbindung zu seinem Onkel Eirik auf Ravenshire aufzunehmen. Eirik wird wissen, wie er uns helfen kann, nach Stoneheim zurückzukehren. Und daheim im hohen Norden werden wir wieder sicher sein.«
    »Ich werde mich erst besser fühlen, wenn Vana wieder zu Hause ist«, sagte Ingrith mit Tränen in den Augen.
    »Und wir anderen werden behaupten, wir wüssten von nichts«, warf Drifa ein.
    »Genau. Das Wichtigste für uns ist, Vana zu unserem Vater zu bringen.« Was leichter gesagt als getan war. Breanne knabberte nervös an ihrem Fingernagel.
    »Aber ihr werdet doch alle zu Besuch nach Hawkshire kommen, sobald Vana auf dem Heimweg ist?«, fragte Tyra.
    »Ich weiß es nicht, Tyra. Irgendwann einmal in nächster Zukunft«, sagte Drifa. »All diese Aufregung ... ein paar friedliche Monate zu Hause wären vielleicht für uns das Beste. Oder wenigstens über den Winter.«
    »Gebe Gott, dass wir im Winter schon zu Hause sind«, warf Vana mit unsicherer Stimme ein.
    Sie reichten sich die Hände, um einen Kreis zu bilden, und riefen sowohl die nordischen Götter wie auch den christlichen Gott an, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen.
    Und dann kamen Ivan und Ivar mit den gesattelten Pferden aus dem Stall, und mit Tränen in den Augen umarmten sich die Schwestern ein letztes Mal. Sie hatten so viel durchgemacht in letzter Zeit, besonders Vana, die sich langsam von ihren Misshandlungen erholte, auch wenn ihre inneren Narben vermutlich nie ganz verheilen würden.
    Doch es wurde Zeit zum Aufbruch. Es war das Beste, Vana, die beiden Leibwächter und Rashid machten sich auf den Weg. Bald würden der Larkspur-Flegel und seine nicht minder flegelhaften Kohorten von ihrer lächerlichen Witwenjagd zurückkehren. Es gab keine Geheimnisse in einer so großen Burg, und es war sicher besser, wenn die Anzahl der Besucher sich verringert hatte, bevor Caedmon ihnen allen die Abreise befahl, wie er es ihnen bereits angedroht hatte.
    In dem Moment kam Rashid aus der Burg geeilt. »Das Lungenfieber breitet sich unter den Kindern aus! Ich muss bleiben.«
    Breannes Herz begann zu rasen. »Wie schlimm ist es?«
    »Eine Küchenmagd hat das Fieber, und sie hat zwei der Kinder angesteckt. Sie müssen isoliert werden, bevor noch andere erkranken. Die Kleinen sind am anfälligsten.«
    »Und Piers? Was ist mit ihm?« Breanne drückte besorgt die Hände an die Brust.
    »Möge Allah ihm beistehen, denn der Kleine ist am schlimmsten dran.«
    Rashid war ein erfahrener Heiler, denn er hatte viele Jahre unter Adams Anleitung gearbeitet. In Zeiten von Krankheit konnte es keinen besseren Mediziner geben. Schon war er dabei, Drifa und einem der Hausdiener Anweisungen zu geben, welche Kräuter benötigt würden und wo sie zu finden waren.
    Und so kam es, dass kurze Zeit später, nachdem Tyra und ihre beiden Leibwachen nach Hawkshire aufgebrochen waren, es Rashid und den vier Schwestern überlassen blieb, sich mit einer weiteren Katastrophe auseinanderzusetzen. Die erste war ein Schicksalsschlag gewesen, doch diese hier ein lebensbedrohlicher Zustand.
    War es möglich, dass sie deshalb von allen Orten Britanniens, wo sie sich hätten verbergen können, ausgerechnet nach Larkspur geschickt worden waren? Vielleicht hatten die himmlischen Geschöpfe, ob Odin oder Gott, sie dazu ausersehen, an diesen abgelegenen Besitz zu reisen, weil sie hier gebraucht werden würden? Breanne lachte, als sie hinter Rashid und

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