Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
neuer Zaun so dringend nötig war. Fast hätte Breanne ihm nachgeschrien: »Ich habe es Euch ja gesagt«, aber dann beschloss sie, sich das für eine andere Gelegenheit aufzuheben. Es würde noch genug Situationen geben, die solche Worte diesem Narren gegenüber nötig machen würden.
Breanne konnte es kaum erwarten.
Und was die zwei Tage Frist betraf, die er ihr und ihren Schwestern gesetzt hatte - dazu konnte sie nur eines sagen: »Ha!«
* * *
Auf Freiersfüßen gingen sie ...
Auf Witwenjagd.
Es gab kein anderes Wort für die verrückte Reise, auf der sich Caedmon kurze Zeit darauf befand. Er, Geoff und Wulf waren auf dem Weg nach Heatherby, dem Besitz, der jetzt Lady Sybil Moreton gehörte, der vor Kurzem zur Witwe gewordenen Gemahlin Edward Blakeleys, des Earls von Moreton. Heatherby grenzte im Südwesten an Larkspur, und mit einem guten Pferd war es lediglich ein einstündiger Ritt bis dorthin. Während Larkspur sechshundert Hektar Land umfasste, war Heatherby nur halb so groß. Während es auf Larkspur noch viel fruchtbares Land gab, das darauf wartete, bestellt zu werden, verfügte Heatherby über eine Wasserstraße, die zu einem Meereshafen führte, auch wenn dieser in nicht unbeträchtlicher Entfernung lag.
Kurz nachdem Caedmon mit dieser Wikinger-Hexe gesprochen und sich fast wie ein unerfahrener Jüngling blamiert hatte, der sich von ihren verführerischen Lippen hatte erregen lassen, war ein durch die Lande ziehender Kesselflicker nach Larkspur gekommen. Ezekial hatte ihnen berichtet, dass der Earl von Moreton vier Tage zuvor einem Herzanfall erlegen war und seine viel jüngere Gemahlin Sybil nun in tiefer Trauer war.
Caedmon wollte sichergehen, dass kein anderer landhungriger Ritter sich die Witwe schnappte, bevor er Gelegenheit gehabt hatte, sie für sich zu gewinnen. Oder besser noch, für Geoff oder Wulf, was weitaus angebrachter wäre. Wenn Edgar, wie alle landgierigen Könige, erst einmal Wind von diesem hervorragenden Land im Besitz einer »schutzlosen« Frau bekam, würde er ihr mit Sicherheit einen blaublütigen Bräutigam schicken, oder mit anderen Worten einen Schwächling, der unter der Fuchtel des Königs stand.
Caedmon hegte nicht den Wunsch, erneut zu heiraten. Er hasste diese Vorstellung. Aber um zu beschützen, was er bereits hatte, würde er nahezu alles tun. Und auf Heatherby einen Feind zu haben wäre eine Bedrohung für alle umliegenden Besitzungen.
Tief in Gedanken versunken bemerkte er erst jetzt, dass Wulf mit ihm sprach: »Ich traue deinen königlichen Besuchern nicht.«
»Den Prinzessinnen?«
Wulf nickte. »Ihnen, dem Araber, der ein Heiler zu sein behauptet, aber den Körper eines Kriegers hat, und den beiden wikingischen Bären.«
»Da gebe ich dir recht«, sagte Caedmon. »Ich hätte sie mit ihren hübschen Hinterteilen gleich vor die Tür setzen sollen, in dem Moment, als sie den Graben überquerten.«
»Die beiden Leibwachen haben hübsche Hinterteile?«, fragte Geoff in gespielter Überraschung.
»Ach, du weißt schon, was ich meine.«
»Ich verstehe dein Dilemma«, sagte Wulf. »Es ist schwer, fünf Frauen in Not die Gastfreundschaft zu verweigern, besonders dieser einen, die ganz offenbar verprügelt worden ist.«
»Das ist genau das, was ich auch gedacht habe. Und ich habe Würgemale an ihrem Hals gesehen«, bemerkte Geoff.
»Sie war mit Oswald, dem Earl von Havenshire, verheiratet. Ihr wisst, was für ein gewissenloser, brutaler Kerl er war.« Caedmon zog nachdenklich die Unterlippe zwischen seine Zähne. »Und nun ist er tot ... oder wird vielmehr vermisst.«
»Zufall?«, fragte Geoff.
Caedmon zog die Schultern hoch.
»Sei auf der Hut, mein Freund«, riet Wulf.
Caedmon nickte. »Ja, aber im Moment muss ich mich um wichtigere Dinge kümmern. Um Heatherby, zum Beispiel. Und um die Diebe, die uns auf der Nordweide die Rinder stehlen. Wir werden auf dem Rückweg nach Larkspur dort Halt machen. Nachdem wir herausgefunden haben, wie die Chancen bei der braven Witwe stehen.«
»Du hättest deinen schwarzen Wollrock mit der roten Samtborte anziehen sollen«, sagte Geoff zu Wulf.
»Was? Oh nein! Denk nicht mal daran! Ich bin nur zur Begleitung mitgekommen«, protestierte Wulf.
»Wieso? Du wärst perfekt für Sybil.«
»Nicht perfekter als du, Geoff. Oder du, Caedmon.«
»Es würde unser Problem lösen«, gab Caedmon zu bedenken.
»Wie? Indem wir eine Fessel gegen eine andere tauschen? Wenn ich eine Braut wollte, würde ich heimkehren und mich den
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