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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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Sinn gekommen.«
    »So?«
    »Ich … ich brauche Arbeit. Die wenigen Juwelen, die ich in meinen Kleidern aus der Burg meines Onkels herausgeschmuggelt habe, musste ich verkaufen, um die Reise in diesen Teil Katans bezahlen zu können, und von dem Erlös ist nicht mehr viel übrig. Und ich brauche einige Dinge«, schloss sie.
    Wolfer schob eine ihrer Locken weg, die ihn an der Nase kitzelte. »In der Burg gibt es viele Dinge, die frühere Bewohner zurückgelassen haben«, neckte er sie. »Aber wenn du irgendetwas haben möchtest, was du hier nicht findest, dann sag es mir einfach, und ich kaufe es dir. Wir können bei den Händlern, die uns besuchen, fast alles bestellen.«
    »Ich weiß, dass du das tun würdest, und es ist ja auch sehr lieb von dir, aber ich möchte mein eigenes Geld verdienen. Ich möchte dazu beitragen, dass die … dass die Wirtschaft auf Nightfall floriert«, fügte sie hinzu. Es fiel ihr schwer, das, was sie meinte, in Worte zu fassen. »Ich möchte eine feste Arbeit, für die ich bezahlt werde, selbst wenn es nur Geschirrspülen und Hühner füttern ist.«
    »Du meinst die Hühneruntertanen«, berichtigte Wolfer sie todernst.
    »Die was?« Alys verrenkte den Hals, um ihn ansehen zu können.
    Er strich ihr sacht über das Haar. »Das hat Kelly gesagt, als sie die Insel kurz nach der Ankunft der Mandariter für sich beansprucht hat. Wir haben die Illusion eines Königreichs aufgebaut, und sie hat sich zur Königin ernannt und uns Zwillinge zu ihren Untertanen erklärt. Und dann wies sie uns darauf hin, dass die einzigen anderen Bewohner der Insel die Hühner wären, aber sie wüsste nicht, ob sie die auch zu ihren Untertanen zählen sollte. Und dieser Scherz ist irgendwie hängen geblieben.« Wolfer zuckte die Achseln.
    »Hühneruntertanen.« Alys dachte darüber nach. Die Vorstellung amüsierte sie. Sie lachte leise und drückte den Arm, den er um ihre Taille geschlungen hatte. »Also gut. Ich möchte dafür bezahlt werden, dass ich die übellaunigen, streitsüchtigen, mit den Schnäbeln zuhackenden Hühneruntertanen versorge. Als offizielle Nightfall-Hühneruntertanenfütterin.«
    »Wenn man bedenkt, wie sehr ˒Ihre Majestät˓ besagte Hühner verabscheut, denke ich, dass sie sich bereitfindet, dir einen großzügigen Lohn zu zahlen, um diese Aufgabe nie wieder übernehmen zu müssen.« Wolfer kicherte. »Hmm … das führt zu der Frage, wer unser Finanzverwalter sein soll. Wahrscheinlich Saber. Er hat seinen Rang als ältester Bruder schon oft genutzt, um von uns anderen bestimmte Geldsummen einzutreiben, wenn größere Anschaffungen anstanden. Natürlich ist er außerdem auch der Prinzgemahl und der Hauptmann der Palastwache. Dominor hat auch ein gutes Händchen für Finanzen, aber er ist ja schon der Schatzkanzler.«
    »Habt ihr alle einen Titel?«
    »O ja. Saber ist, wie gesagt, der Prinzgemahl, der Hauptmann der Palastwache und der Beschützer der Königin«, erklärte Wolfer. »Ich bin der Oberste Jäger und Hauptmann der Armee. Dominor ist der Schatzkanzler – ein Amt, das gut zu ihm passt, denn er liebt Formalitäten und kommandiert andere gern herum. Evanor ist der königliche Haushofmeister und somit vermutlich auch für die Finanzen zuständig, denn er führt ja die Haushaltsbücher.«
    »Und Trevan?«
    Wieder lachte Wolfer leise auf. »Kelly hat uns gefragt, was er eigentlich hier ˒tut˓, und Trev war prompt beleidigt. Wir haben ihr gesagt, dass er oft in Katzengestalt die Wälder durchstreift, also hat sie ihn zu ihrem Großwesir ernannt, ihrem ˒Chef des Geheimdienstes˓, was meiner Meinung nach nichts anderes ist als ein Meisterspion. Koranen ist ihr Hofsekretär und Morganen ihr Hofmagier.«
    »Und Rydan?«, erkundigte sich Alys neugierig.
    »Der Herr der Nacht und Beschützer von Nightfall.«
    »Ich dachte, Saber wäre der Beschützer der Insel«, wandte sie verwirrt ein.
    »Er ist Kellys Beschützer. Rydan beschützt die ganze Insel. Aber nur nachts«, brummte Wolfer. »Tagsüber will er dieses Amt nicht ausüben.«
    »Er ist sehr seltsam, nicht wahr?« Die Frage endete mit einem Gähnen.
    »Allerdings. Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendeine Frau mit ihm und seinen Eigenarten zurechtkommt.« Nach einem Moment gähnte Wolfer ebenfalls und zog sie enger an sich. »Wir müssen für dich auch einen Titel finden.«
    »Vielleicht könnte ich die Verwaltung der Finanzen übernehmen?«, erbot sich Alys. »Ich habe oft für meinen Onkel die Bücher geführt. Natürlich nicht

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