Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)
Saber, Baby.«
Als Saber angesichts dieses seltsamen Scherzes seiner Frau aus der anderen Welt verwirrt die Stirn runzelte, wurden Alys’ Augen groß. Cari hat gesagt … sie sagte, eine der vielen Bezeichnungen für das Hinterteil eines Mannes wäre … Jemineh! Sie blinzelte einen Moment lang, dann spielte ein Lächeln um ihre Lippen. Sie konnte es sich nicht verkneifen, ihre Schwägerin auf eine bestimmte Tatsache hinzuweisen. »Nun, dann denke ich, dass mein Wolfer gleichfalls sicher ist.«
Jetzt musterten sämtliche Männer am Tisch die beiden Frauen verständnislos. Kelly und Alys wechselten einen Blick und unterdrückten beide ein Kichern.
» Frauen «, grollte Rydan, als er einen weiteren Becher unsanft vor Alys auf den Tisch stellte, woraufhin die beiden noch lauter zu kichern begannen. Immerhin hatte er ja mit der ganzen Sache angefangen.
ZWÖLFTES KAPITEL
S owie sie sich wieder in seinen Räumen befanden, erkannte Wolfer, dass die Einrichtung vermutlich nicht unbedingt dem Geschmack einer Frau entsprach. Alles war schlicht, solide und funktionell … maskulin eben. Leder, Holz, ein paar Kissen auf den Sitzmöbeln, aber nirgendwo gab es all die Kleinigkeiten, die Frauen so zu schätzen schienen. Zwar hingen Vorhänge an den Fenstern, aber sie bestanden aus schwerem Musselin und waren goldbraun gefärbt, sodass sie zu dem Leder und den verschiedenen Braunschattierungen des Holzes passten.
Das einzig Auffallende war die Farbe an den Wänden, die sich wie überall im Palast dank eines Zaubers ständig veränderte. Im Moment zeigte sie nacheinander alle Farben des Regenbogens vor einem blassgoldenen Hintergrund. Der Rest des Raumes wirkte … nun, eher nüchtern als behaglich. Nicht unbedingt die Art von Heim, das sich eine Frau wünscht. Er räusperte sich, um Alys’ Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
»Du kannst hier drinnen gern ein paar Dinge ändern, wenn du möchtest. Andere Vorhänge, vielleicht ein paar Kissen …«
Alys blieb auf halbem Weg zu seiner Schlafkammer stehen und drehte sich zu ihm um. Dann ließ sie ihren Blick durch seinen Wohnraum schweifen. Sie hatte nicht viel daran auszusetzen; ihre eigenen früheren Unterkünfte waren wesentlich spartanischer ausgestattet gewesen – ein Bett, ein halb leerer Schrank für ihre spärliche Garderobe, ein Tisch, ein Stuhl und wenig mehr. Wolfer hatte viel mehr Lichtkugeln in seinem Raum, als sie Öllampen besessen hatte, weil ihr Onkel der Meinung gewesen war, magische Beleuchtung sei zu teuer, um sie an seine Nichte zu verschwenden. Dass die Kugeln ein helleres Licht spendeten als Öllampen und nicht ständig nachgefüllt werden mussten, was sie letztendlich teurer machte als Lichtkugeln, hatte er nicht bedacht.
»Ich wüsste nicht, warum«, gab sie zögernd zurück, dabei blickte sie sich noch einmal um, um ganz sicher zu gehen.
»Nun, du wirst hier mit mir leben«, gab Wolfer zu bedenken. Dann zögerte er ebenfalls. »Es sei denn, du würdest lieber in andere Räume umziehen.«
Sie bedachte ihn mit einem scheuen, aber neckenden Lächeln. »Und dich dadurch dazu zwingen, schon wieder Möbel umzustellen?« Als er breit grinste, schüttelte sie den Kopf und betrachtete die Einrichtungsgegenstände des Raumes ein drittes Mal. »Du würdest mich wirklich einiges verändern lassen?«
Wolfer trat zu ihr, schlang von hinten die Arme um sie und ließ das Kinn auf ihren Scheitel sinken, was ihm keine Schwierigkeiten bereitete, da er einen Kopf größer war als sie. »Das ist jetzt dein Zuhause. Mein Bett ist dein Bett, meine Räume sind deine Räume. Wenn du Samt- oder Spitzenvorhänge aufhängen oder haufenweise bestickte Zierkissen auf dem Leder verteilen willst … bitte, damit kann ich leben. Solange du nur hier bei mir bleibst.«
Seine grollende Bereitschaft, ihretwegen zu leiden, entlockte ihr ein Lächeln. »Ich mag Leder, aber ich sähe gern ein bisschen mehr Farbe, wenn du nichts dagegen hast. Viel Farbe hat es in meinem Leben bislang nicht gegeben.«
»Wenn das Kleid, in dem du hergekommen bist, ein Beispiel dafür ist, kann ich dir darin nur zustimmen.« Wolfer rieb seine Wange an ihrem Kopf und genoss das Kitzeln der weichen Locken. Einen Moment lang fragte er sich, ob ihre Kinder glattes Haar, wilde Locken oder irgendetwas dazwischen haben würden. »Ich wollte heute bei den Händlern neues Leder kaufen. Aber da ich auf höchst angenehme Weise verhindert war, muss ich mit dem arbeiten, was ich habe. Oder morgen früh auf die
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