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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Bettdecke zurück und stellte schockiert fest, dass sie ganze acht Stunden geschlafen haben musste. Sie spähte aus dem Bullauge und bemerkte die seltsamen Objekte. Eiskalt lief es ihr den Rücken herab.
    Sie sahen aus wie Hanteln, statt der runden Enden besaßen sie jedoch Kuben aus poliertem Fels. Während das Material mit natürlich geformten Objekten verwechselt werden konnte, deuteten die regelmäßigen Umrisse jedoch darauf hin, dass sie künstlich hergestellt waren.
    Es konnten Raumschiffe sein. Oder Waffen. Viviannes Gedanken rasten, während sie sich frische Kleidung überstreifte, die Jordan in dem Schrank für sie bereitgelegt hatte. Er konnte erstaunlich aufmerksam sein: Sein Gesicht wirkte sehr ausdrucksstark, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Seine Augen hatten sich vor Sorge über diese Kuben geradezu verdunkelt.
    Jordan hatte die Sprechverbindung zur Brücke offen gelassen, und so hörte Vivianne das Summen hektischer Gespräche.
    Grays Stimme klang fest. »Seid alle ruhig, damit ich im Kopfhörer etwas verstehe.«
    »Fangen Sie Signale auf?«, fragte Jordan. Vivianne stellte sich vor, wie er auf die Brücke schritt und sofort das Kommando übernahm.
    »Nichts.«
    Tennison erhob die Stimme. »Die Daten deuten darauf hin, dass sie immer stärker mit Energie geladen werden. Werden sie uns beschießen?«
    Vivianne wollte nicht länger bloß zuhören. Sie eilte den Korridor entlang.
    Alles wurde dunkel.

8
    Es ist unmöglich, moralische Kraft und Hingabe aufzubauen, indem man den Menschen Initiative und Freiheit nimmt .
    König Arthur Pendragon  
    Vollkommen blind und schwerelos zog sich Vivianne zur Brücke hin.
    Was war bloß mit den Notfallsystemen? Warum war der Generator für die Notbeleuchtung nicht angesprungen? Hatte es etwa einen vollkommenen Energieausfall gegeben? Funktionierte der Ehrwürdige Stab nicht mehr?
    Sie konnte zwar nichts sehen, aber sie hörte Rufe, die aus Richtung Brücke kamen. Und George bellte. Offensichtlich hatte er Angst.
    Verdammt, da war er nicht der Einzige. Hatten diese Objekte vielleicht die gesamte Energie der Draco in sich aufgesaugt?
    In Viviannes Kopf schwirrte es angstvoll, als sie die Brücke erreichte. Gray hatte eine kleine Taschenlampe eingeschaltet und hielt sie zwischen den Zähnen, während er Tennison dabei half, eine Instrumentenverkleidung abzunehmen. Sean hatte George auf den Arm genommen, doch in dem Augenblick, als Vivianne eintrat, warf er ihr den Hund zu, damit er selbst bei den Arbeiten am Generator behilflich sein konnte.
    Vivianne fing George auf und beruhigte ihn. Obwohl sie voller Fragen steckte, wollte sie nicht zu der allgemeinen Verwirrung beitragen.
    Jordan trug den Kopfhörer und sprach leise in dessen Mikrofon. Zuerst schien er noch ganz ruhig zu sein, doch dann kniff er die Augen zusammen und reckte das Kinn vor. Sie vermutete, dass er gerade Drohungen ausstieß.
    Jordan riss sich den Apparat vom Kopf; in seinen dunkel gewordenen Augen leuchtete es wild. »Niemand antwortet. Sie haben wohl einen guten Grund dazu, nachdem wir sie beschossen haben.«
    Vivianne keuchte vor Überraschung auf. »Wie konnten wir denn auf sie schießen? Wir haben doch gar keine Waffen.«
    »Sean hat während seiner Schicht einen Laser gebaut. Als dann die Objekte erschienen sind, hat Lyle Panik bekommen und gefeuert.«
    »Ich habe nur versucht, uns zu beschützen«, sagte Lyle.
    Sie unterdrückte einen Fluch. Das war der Grund, warum sie niemals mit einer unausgebildeten Mannschaft hätten losfliegen dürfen. Durch seine mangelnde Selbstdisziplin und das Fehlen jeglicher festgelegter Regeln für den Umgang mit Außerirdischen hatte Lyle sie nun vielleicht dem Untergang geweiht.
    Und sie hatten keine Möglichkeit, mit feindlichen Angriffen umzugehen.
    Jordan lehnte sich über seinen Monitor und sagte: »Lyle hat einen der Kuben vernichtet, und die anderen haben so etwas wie ein Stasisfeld gebildet.«
    »Ein Stasisfeld?«
    »Ein Energiedämpfer«, erklärte Gray. »Wir verfügen zwar noch über unsere Antriebskraft, aber irgendwie wird sie unterdrückt.«
    »Was ist mit den Lebenserhaltungssystemen?«, fragte sie und setzte George auf dem Boden ab.
    »Kurz vor dem Zusammenbruch«, sagte Sean, »wie jedes andere System an Bord auch.«
    Jordan blieb zwar ruhig, doch sie hörte die unterschwellige Wut in seiner Stimme. »Schaltet alles ab, was auch nur ein einziges Ampere von sich gibt. Ich will den totalen Ausfall.«
    Sein Befehl schockierte sie fast genauso wie

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