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Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Kuss des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Eingeborenen doch angreifen sollten. Sie hörte erst Geflüster und dann leise Rufe aus den Mündern der Eingeborenen, doch ihr Übersetzer war nicht in der Lage, die Bedeutungen aufzufassen.
    George wollte nicht mehr sitzen. Er hüpfte auf die Beine und zerrte erneut an seiner Leine. Als sie ihn abermals zurückzog, ertönte vor ihr ein Gelächter – und die Anspannung wich aus ihren Schultern.
    »Ich freue mich, dass wir ein so gutes Unterhaltungsprogramm abgeben«, sagte sie. »Wie lange noch …«
    »George bringt sie auf seine Seite.« Jordan kraulte den Hund hinter den Ohren. »Guter Junge.«
    »Da kommt jemand«, flüsterte Gray.
    Inzwischen schmerzten Viviannes Wangen von dem andauernden Lächeln, doch sie änderte ihren Gesichtsausdruck auch dann nicht, als einer der Eingeborenen langsam aus dem Gras hervorkam. Sie hatte angenommen, dass diese Leute klein waren, aber allmählich richtete sich der Mann zu beachtlichen sechs Fuß Körpergröße auf.
    Dabei wirkte er ziemlich menschlich, hatte die übliche Anzahl von Gliedmaßen, war aber außerordentlich dünn, beinahe zart, und als er sich ihnen mit anmutigen Bewegungen näherte, bemerkte sie, dass seine Knie und Fußknöchel Doppelgelenke zu haben schienen.
    »Macht keine plötzlichen Bewegungen«, warnte Jordan.
    George hörte jedoch nicht auf ihn. Er stellte sich wieder auf die Beine, zerrte an der Leine, wedelte mit dem Schwanz und gedachte den Fremden zu begrüßen.
    Vivianne wollte ihn gerade wieder zurückreißen, als der Eingeborene die Hand nach dem Hund ausstreckte, sie gegen das Hinterteil drückte und sagte: »Sitz.«
    George nahm Platz.
    Alle anderen klatschten Beifall. Viele standen auf, damit sie besser sehen konnten; ihre Ängste hatten sie offenbar vergessen.
    »Hallo.« Vivianne deutete auf sich selbst. »Vivianne.«
    »Viv?«, wiederholte der Mann.
    »Vivianne.« Jordan zeigte zuerst auf sie, dann auf Gray und sagte: »Gray.« Schließlich deutete er auf sich selbst: »Jordan.« Dann richtete er den Zeigefinger auf den Mann.
    »Pez.« Der Eingeborene entließ den Atem aus seiner schmalen Brust.
    Erneut zeigte Jordan auf sie alle und sagte ihre Namen. Diesmal wiederholte auch Pez sie. Dann hob er eine Braue und streichelte George.
    »George«, sagte Vivianne zu ihm.
    Pez bedeutete Jordan, Gray und Vivianne, ihm zu folgen.
    »Er scheint uns nicht feindlich gesonnen zu sein«, sagte Vivianne.
    »Zieh keine voreiligen Schlüsse«, murmelte Jordan. »Vielleicht hat er gerade beschlossen, dass wir eine ausgezeichnete Mahlzeit für seinen Hauslöwen abgeben.«
    »Irgendwie machen diese Leute nicht gerade den Eindruck auf mich, als würden sie so gefährliche Haustiere halten«, sagte Vivianne. »Aber warum arbeiten unsere Übersetzer nicht?«
    »Manchmal dauert es eine Weile, bis sie funktionieren«, erklärte Jordan. »Möglicherweise sind hier Syntax und Grammatik sehr ungewöhnlich. Es könnte den Prozess beschleunigen, wenn wir sie dazu brächten, andere Dinge zu benennen.«
    Jordan berührte seine Nase. »Nase.«
    Dann gab er Pez durch Zeichen zu verstehen, dass er das einheimische Wort dafür hören wollte. Aber Pez antwortete: »Nase.«
    Egal was Jordan auch sagte, Pez schien nicht zu verstehen, dass die Fremden seine Sprache lernen wollten. Schließlich gab Jordan es auf. »Ich bin kein Linguist.«
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich es versuche?«, fragte Vivianne.
    »Bitte sehr.«
    Zusammen mit George schritt sie auf Pez zu und streichelte den Kopf des Hundes. Dann fuhr sie sich über ihren eigenen Kopf und sagte: »Kopf.« Langsam streckte sie die Hand in Richtung von Pez’ Kopf aus.
    » Tskky .«
    Vivianne klatschte in die Hände. Dann berührte sie ihre Nase und sagte das Wort dafür, bevor sie auch seine Nase berührte.
    » Brrighgt .«
    Wieder klatschte sie. Schließlich berührte sie den Boden, zeigte in den Himmel, hielt zuerst einen Finger hoch, dann zwei, dann drei. Jedes Mal nannte ihr der Mann ein Wort. Doch dann schien er dieses Spieles müde zu werden, und sie bedrängte ihn nicht weiter.
    »Das war ganz großartig«, sagte Jordan, und sie freute sich über sein Kompliment.
    »Der Übersetzer funktioniert aber noch immer nicht«, meinte sie, denn sie hörte, wie sich die Eingeborenen miteinander unterhielten, während sie kein Wort verstehen konnte.
    »Nur Geduld«, sagte Jordan.
    »Ich arbeite daran.« Vermutlich, so nahm sie an, hatte ihn sein langes Leben Geduld gelehrt.
    Pez führte sie über den Acker auf eine

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