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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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doch eigentlich wollten Sie mir eine Falle stellen! Sie haben versucht, mich zu ruinieren, McHugh, ohne Rücksicht darauf, was aus Dianthe oder Bennett werden könnte.“
    Er konnte nicht fassen, dass sie die Schuld an diesem Debakel ihm zuschieben wollte. „Ich wusste nicht, dass Dianthe und Bennett irgendeine Verbindung zu Madame Zoe haben“, fuhr er sie an. „Obwohl das für mich kaum einen Unterschied gemacht hätte. Dann waren für Sie also alle Mittel, gut oder böse, gerechtfertigt?“
    „Mittel? Welche Mittel? Ich habe nur versucht, meine Identität geheim zu halten. Was habe ich Ihnen dadurch angetan?“
    „Meine Frau und mein Sohn, Madame , sind Ihretwegen tot. Mein Bruder wurde Ihretwegen verlassen.“
    „Ihr Bruder hat seine Aufmerksamkeit inzwischen einer anderen zugewandt, McHugh“, erinnerte sie ihn.
    „Einer anderen verdammten Lovejoy!“
    „Er hätte Schlimmeres tun können. Innerhalb weniger Monate hätte Beatrice Barlow ihn zu Tode gelangweilt. Ich wette, Dianthe würde ihn mindestens ein Jahr lang beschäftigen. Aber ein Mann wie Douglas ist nicht sehr beständig.“
    „Darum geht es nicht!“, brüllte Rob.
    „Um was dann?“
    „Sie sind eine Betrügerin. Sie erhalten den Mythos, allwissend zu sein, und erteilen Ratschläge, als wären Sie ein Orakel. Sie verleiten beeinflussbare, verunsicherte Menschen zu falschen Entscheidungen und verdienen damit Geld. Sie ermutigen Menschen, Ihnen zu vertrauen, Miss Lovejoy, und missbrauchen dann dieses Vertrauen. Für wen halten Sie sich, dass Sie hier Gott spielen?“
    Alethea senkte den Blick und zog dann die Nadeln aus ihrem Haar, mit denen der Schleier befestigt war. Sie fielen zu Boden, und Aletheas Locken lösten sich und schimmerten im Schein des Feuers wie pures Kupfer.
    Irgendwo in der Ferne läutete eine Kirchturmuhr, und sie sah auf und bemerkte draußen dicke Flocken, die wie Daunenfedern vor dem Fenster nach unten schwebten. Bald würden die Kutschen ihren Dienst einstellen und die Pferde in die Ställe gebracht werden.
    Sie seufzte. Vermutlich könnte sie jetzt McHugh erklären, dass nicht sie es war, die Maeve die Zukunft vorausgesagt hatte, aber was sollte das nützen? Aller anderen Vorwürfe hatte sie sich schuldig gemacht, darunter auch der Weissagung für Bebe. Ja, wer war sie nur, dass sie Gott spielen wollte?
    Einen Moment zu lange zögerte sie mit ihrer Antwort, und McHugh trat wieder näher. Der Duft seines Rasierwassers ließ sie schwindeln, und ihr wurde heiß. Das Herz schlug ihr gegen die Rippen, und sie vermochte kaum noch zu atmen. „Ich bin niemand, McHugh“, flüsterte sie.
    „Warum dann?“
    „Um zu essen.“
    „Unsinn!“, erwiderte er und bemühte sich offensichtlich sehr, seinen Ärger im Zaum zu halten. „Mrs. Forbush hätte Sie niemals hungern lassen. Sie hat Sie sehr gern.“
    „Sie bot mir Hilfe an. Ich habe abgelehnt“
    „Stolz hat seinen Preis, Alethea.“
    „Und Sie sind hier, um ihn einzutreiben? Was haben Sie vor, McHugh?“
    Als er antwortete, war seine Stimme leise und eindringlich, ging ihr bis unter die Haut, brachte sie zum Vibrieren so wie in jener Nacht in seinem Hotelzimmer. „Was könnten Sie wohl haben, das mich interessiert, Alethea?“
    Sie schaute zu ihm auf und begegnete seinem eiskalten Blick. Seine Stimme hatte herausfordernd und beleidigend geklungen. Er würde sie niemals lieben können, und das tat ihr sehr weh. Am liebsten hätte sie geweint und geschrieen, als sie begriff, dass sie ihn liebte, ihn brauchte, so sehr, wie er sie niemals brauchen würde.
    Schlimmer noch, sie konnte die Erinnerungen an die Gefühle nicht abschütteln, die er in jenem Hotelzimmer in ihr geweckt hatte und auch in der Abstellkammer im Haus ihrer Tante. In Gedanken kehrte Alethea dorthin zurück, wollte mehr, verlangte nach mehr in dem Wissen, dass sie solche Intimitäten nie mehr würde zulassen können, wenn sie nicht von ihm stammten.
    Abwehrend hob sie das Kinn, wollte, dass er seine Drohung wahr machte. Sie wollte die Antwort erfahren und ängstigte sich doch zugleich. Was hatte er vor?
    Er ging auf sie zu und zog sie grob an sich. „Verdammt! Du weißt, was ich will, Alethea. Du hast es immer gewusst, und du hast es gegen mich verwendet.“
    Sie seufzte. „Wie könnte ich das, wenn ich es doch auch wollte?“
    „Du bist eine verdammte Lügnerin. Dein Wort ist keinen Pfifferling wert.“
    Er hatte sie an die Wand gedrängt, und sie musste den Arm gegen seine Brust stemmen, um ihm in die

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