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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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geduldete sich, bis McHugh fortfuhr.
    „Ich sprang dem Gegenstand nach.“
    „Mir war immer schon klar, dass du verrückt bist“, meinte Ethan kopfschüttelnd. „Hast du ihn gefunden?“
    McHugh klopfte auf seine Tasche.
    „Was ist es?“
    Er führte Ethan zu einem abgeschiedenen Alkoven am anderen Ende des Raumes und zog das Tuch heraus. Ethan nahm es, faltete es auseinander, drehte es hin und her, bis er das Monogramm fand, das unter dem Blut kaum zu erkennen war. Dann schaute er auf. „Dein Halstuch?“
    „Scheint so“, meinte McHugh. „Meine Initialen sind darauf, oder? Und heute Morgen stellte ich fest, dass eines fehlte.“
    „Das verstehe ich nicht, McHugh. Warum sollte der Mörder versuchen, den Verdacht auf dich zu lenken und dann den Beweis vernichten?“
    „Das hat mich auch beschäftigt“, räumte Rob ein.
    „Nun, verrate es mir, Mann? Wer war es?“
    Rob zögerte. Er war noch nicht bereit, das Wissen über Martin Seymour zu teilen. Seymour hatte keinen Grund, Lord Kilgrew umzubringen. Und wenn er Hughs Halstuch von einem Mordschauplatz entfernt hatte, um ihn zu schützen, verdiente er seinen Dank, nicht seine Anklage. Aber wenn Seymour doch der Täter war und den Verdacht auf McHugh lenken wollte, warum hatte er das Tuch dann nicht bei der Leiche zurückgelassen? Tatsächlich sah es auch für Doogie schlecht aus. Wer sonst hatte Zugang zu McHughs Zimmer und seinen persönlichen Sachen? Douglas konnte Kilgrew getötet haben, und Seymour konnte zufällig später vorbeigekommen sein und das absichtlich hinterlegte Beweisstück entfernt haben.
    „Raus mit der Sprache, McHugh. Du solltest wissen, dass die Beweise im Moment gegen dich sprechen.“
    „Warum in Gottes Namen sollte ich Lord Kilgrew töten wollen?“
    „Es war kein Geheimnis, dass du wütend warst auf ihn, weil er keine Truppen nach Algerien geschickt hatte, als Maeve entführt wurde.“
    „Das ist kaum ein Motiv für einen Mord.“
    „Es sind schon Männer für weniger umgebracht worden.“
    „Glaubst du, ich war es?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Ethan empört. „Auch wenn wir hin und wieder nicht mit ihm oder seinen Methoden einverstanden waren, hat er doch immer getan, was für England am besten war. Ich will dich nur warnen, dass man in höheren Kreisen des Ministeriums anfängt, die plötzlichen Todesfälle sehr genau zu untersuchen. Dabei ist dein Name mehr als ein Mal gefallen.“
    Das war schlecht. Wenn der Zusammenhang zwischen den Raben und dem Wappen der McHughs hergestellt wurde, würde man einen Haftbefehl erteilen. „Man versucht, es mir in die Schuhe zu schieben, Ethan. Jemand will mich hängen sehen. Dabei hatte ich auch Kilgrew im Verdacht, weil ich gegen seine Anordnung nach Algier ging.“
    Ethan nickte, als hätte er sich so etwas gedacht. „Wer hasst dich so sehr, dass er dich hängen sehen will?“
    „Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß“, entgegnete er.
    „Wurde irgendetwas bei den Opfern gefunden, das Aufschluss darüber gibt, wer dahintersteckt?“
    „Ich habe noch kein eindeutiges Muster entdecken können. Aber es muss etwas geben, das sie alle verbindet. Ich kann nicht glauben, dass das Zufall ist. Wie Kilgrew hatte ich Streit mit den meisten der Opfer, aber ich habe nicht alle gekannt.“
    „Streit, ja? Also befreit dich jemand von deinen Feinden. Soll das bedeuten, der Mörder ist dein Freund?“
    Rob lächelte. „Ein Freund, der mich zum Mörder machen will?“
    Ethan warf einen Blick über die Schulter zurück und packte dann McHughs Arm. „Madame Zoe – ist sie in Sicherheit?“
    Diese Frage konnte Rob nicht ohne Weiteres beantworten. Die erste Madame Zoe war ermordet worden, und die zweite Zoe war nicht wirklich außerhalb der Gefahrenzone. „Für den Moment, ja.“
    „Du würdest nicht …“
    „Nein. Wir – wir haben uns geeinigt. Ich habe ihr geraten, jede nur mögliche Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen.“
    „Wer noch, McHugh? Gegen wen hegst du noch einen Groll? Wir müssen diese Personen sofort warnen.“
    „Ich habe mir das Gehirn zermartert, wer der Nächste sein könnte, aber mir fällt nichts ein. Nie hätte ich gedacht, dass Kilgrew überhaupt gefährdet sein könnte.“
    „Kann ich irgendwie behilflich sein?“
    McHugh schlug Ethan freundschaftlich auf den Rücken. „Halte Augen und Ohren offen. Vielleicht könntest du dir Zutritt zu Kilgrews Haus verschaffen und nachschauen, ob sich irgendetwas, das mir gehört, darin befindet.“
    „Ja.“ Ethan

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