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Der lächelnde Henker

Der lächelnde Henker

Titel: Der lächelnde Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er dem Freund nachkletterte und von Jürgen Fleischberger noch mehr angeheizt wurde. Er sollte und er mußte sich beeilen, sonst schaffte es der verdammte Henker letzten Endes doch noch.
    Und wie nähe er schon war!
    Jürgen sah es, als er in den Gang hineinleuchtete. Nur noch wenige Schritte trennten den schwarzen Henker von der alten Folterkammer. Jürgen konnte auch nicht mehr an seinem Platz bleiben, er mußte weg und ebenfalls hochklettern.
    Walter Lieh verschwand. Von ihm waren nur noch die Füße zu sehen, und er schrie den Namen seines Freundes.
    Jürgen Fleischberger hetzte auf die alten Eisensprossen zu. Die Lampe schleuderte er weg, sie hätte ihn nur behindert. Sie fiel in das alte Kohlebecken und blieb dort liegen.
    Mit einem Sprung warf sich Jürgen auf die Sprossen zu, umklammerte mit beiden Händen die drittletzte und zog sich hoch. In diesem Augenblick betrat der Henker die Folterkammer. Einen winzigen Moment blieb er stehen, da er sich erst noch einen Überblick verschaffen mußte, dann sah er, was geschehen war, stieß einen drohenden Laut aus und nahm den gleichen Weg, den auch die Jugendlichen genommen hatten.
    Das sah Jürgen Fleischberger, als er den Kopf wandte. Und er sah noch mehr.
    Er war nicht mehr schnell genug, der Henker würde ihn immer zu packen kriegen.
    Trotzdem versuchte er es.
    Eine Sprosse noch kam er weiter, dann spürte er die harte Klaue des Henkers an seinem rechten Fußknöchel, wie sie zerrte und riß und den jungen Mann zwang, seine Hände zu lösen.
    Mit einem gellenden Schrei auf den Lippen stürzte er in die Tiefe und prallte genau vor die Füße des Henkers…
    ***
    Ein letzter Sprung katapultierte uns von der Wendeltreppe. Ich huschte nach rechts weg, Suko zur anderen Seite hin. Sofort schwenkten wir unsere Lampen.
    Die Strahlen zogen große Kreise, den Raum allerdings fanden wir leer, bis auf die beiden Toten, die von den nach unten gedrückten Nebelwolken umwallt wurden.
    Wo war der Schrei aufgeklungen? Diese Frage beschäftigte uns, und es gab zwei Möglichkeiten. Entweder von draußen oder aus irgendeinem der Gänge.
    Wir mußten uns entscheiden.
    »Ich schaue draußen nach«, rief der Chinese, wartete meine Antwort erst gar nicht ab, sondern rannte sofort los.
    Vier Gänge hatten wir gezählt. Vier gefährliche, düstere Löcher. In welchem konnte der Henker verschwunden sein?
    Ich nahm mir den ersten vor und lauschte.
    Nein, da war leider nichts zu hören. Beim zweiten ebenfalls nicht. Doch als ich in den dritten hineinhorchte, vernahm ich Geräusche. Weit entfernt aufklingend.
    Stimmen…
    Da waren sie!
    Ich warf einen Blick zurück, wollte Suko Bescheid geben, der aber befand sich noch draußen, also blieb mir nichts anderes übrig, als allein die Verfolgung aufzunehmen, denn entkommen sollte mir der Henker nicht, und die Zeit drängte.
    Ich wußte nicht, was mich am Ende des Ganges erwartete, aber eins war sicher: kampflos würde ich nicht davonkommen…
    ***
    Jürgen Fleischberger war noch nie aus so einer großen Höhe zu Boden gefallen. Als der Aufprall durch seinen Körper schoß, da spürte er ihn bis in den letzten Gehirnwinkel.
    Sein Kreuz bekam etwas ab, der Kopf ebenfalls, und für die Länge eines hastigen Atemzugs sah er rote Kreise vor seinen Augen funkeln. In einer anderen Lage und Situation wäre er vielleicht liegengeblieben, hier aber konnte er es sich nicht leisten, denn er dachte an den schwarzen Henker und dessen grausame Drohung.
    Weit riß er die Augen auf.
    Der Henker stand vor ihm.
    Wie ein unüberwindliches, finsteres Hindernis kam er ihm vor. Er wurde vom Lichtstrahl einer Lampe gestreift, der schräg durch das unheimliche Verlies der Folterkammer fiel.
    Alle hatten ihre Lampen fallen lassen, und so lagen sie am Boden und schickten ihre Lichtstrahlen in einem geometrischen Wirrwarr durch den Raum des Schreckens.
    Das Beil hielt der Henker hoch.
    Er war köpfbereit…
    Auch auf der Klinge und der Schneide spiegelte sich ein Lichtstrahl, so daß Jürgen Fleischberger dieses verteufelte Mordinstrument deutlich erkennen konnte.
    Hatte ihn der Anblick des Henkers beim erstenmal noch gelähmt, so war diese Lähmung plötzlich verschwunden. In den nächsten Sekunden hatte die unheimliche Gestalt eine gegenteilige Wirkung auf den jungen Mann.
    Er wollte um sein Leben kämpfen!
    Bevor der Henker noch zuschlagen konnte, rollte Jürgen Fleischberger herum. Er wuchtete sich dabei ein paarmal um seine eigene Achse, geriet aus der unmittelbaren

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