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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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die Beine auf einen Stuhl mit gepolsterter Lehne gestellt. Sein Gesicht verschwand fast ganz in der Kapuze seiner Jacke.
    »Wird das gut so?«
    Der Junge, der diese Frage gestellt hatte, war kaum älter als zwölf und versuchte, gleichmütig auszusehen, aber seine Augen verrieten ihn. Akazia war so etwas wie ein Gott. Das Zimmer, eigentlich das Lager einer chemischen Reinigung mit Schlüsseldienst, lag fast gänzlich im Dunkeln. Ein schwacher Farb- und Waschmittelgeruch hing in der Luft.
    Da fast nie irgendwelche Kunden kamen, hatte ihnen der Besitzer, Omar, erlaubt, sich im Lager aufzuhalten. Solange sie nichts kaputt machten, durften sie dort hingehen, wann immer sie wollten. Omar betrat den Raum fast nie. Wenn ein Kunde kam, sah er schon an dem handgeschriebenen Zettel an der Tür mit den Worten »Komme gleich«, dass in dem Geschäft nicht viel los war.
    Vier junge Männer, eher noch Jungen, und ein ebenso junges Mädchen saßen über ihre Skizzenblöcke gebeugt an einem Tisch. Musik dröhnte. Sie hätten gerne noch lauter aufgedreht, aber das hatte Omar verboten. Die Musik hätte die wenigen Kunden, die sich in das Geschäft verirrten, auch noch vertrieben.
    »Gut so?«, wiederholte der Junge die Frage, nachdem er Mut gesammelt hatte.
    Akazia hob langsam den Kopf und sah ihn lange an.
    »Was heißt hier gut, und wer entscheidet das?«, fragte er dann.
    Der Junge sah verwirrt aus.
    »Du entscheidest selbst, was gut ist, oder? Lass mal sehen.« Er deutete auf den Skizzenblock, den der Junge unter dem Arm hielt. Dieser überreichte ihn ehrfürchtig.
    Akazia sah, dass die Skizzen gut waren, alles andere als perfekt, aber gut. Grellbunte Bilder mit vielen Details. Daraus konnte ein Piece an irgendeiner Betonmauer oder in irgendeiner S-Bahn werden. Akazia erinnerte sich gerührt, wie er als Junge, als toy , bei den anderen Sprayern hatte mitmachen dürfen. Damals konnte man noch große, zeitraubende Pieces malen, die dann monatelang nicht entfernt wurden. Jetzt war alles anders. Je lauter die Politiker schrien, desto strenger wurden die Gesetze und desto unerbittlicher wurden die Sprayer gejagt. Die Wachen in der U-Bahn und die anderen Sicherheitsunternehmen witterten Morgenluft und nahmen sich immer größere Freiheiten. Die Polizei schikanierte die Sprayer bei jeder Gelegenheit in Form sogenannter präventiver Leibesvisitation. Die Wachmänner waren noch schlimmer. Die Graffiti wurden meist schon einen Tag später von einer Reinigungsfirma weggekärchert.
    Viele Graffitikünstler hatten aufgegeben.
    Nicht die angedrohten Geld- und Gefängnisstrafen hatten sie abgeschreckt, sondern die Tatsache, dass sie als schwerkriminelle Junkies betrachtet wurden, hatte ihnen zu denken gegeben. Sie waren es leid, oder sie hatten eine Familie gegründet oder gingen einer geregelten Arbeit nach. Sie waren ganz einfach älter geworden.
    Neue Gesichter waren aufgetaucht. Viele sahen sich schon als Kriminelle und waren stolz darauf. Auch Leute, die fanden, dass die Jagd die Sache noch aufregender machte, hatten sich ihnen angeschlossen. Und dann gab es noch diese richtigen Psychopathen, die in so kurzer Zeit wie möglich so viel wie möglich vollsprühten und das Meinungsfreiheit nannten. Es gab eigentlich nichts mehr, was die Graffitikünstler verband, außer den Graffiti natürlich. Musik und Streetdance, die sie früher noch gemeinsam hatten, wurden immer unwichtiger, da sie von anderen vereinnahmt worden waren. Und seit Skateboards in den Korridoren der Werbeagenturen ebenso häufig waren wie auf Betonparkdecks, hatte sich ihre Identität verändert, war erodiert. Nur ein paar wenige vom alten Stamm waren übrig. Akazia war einer von denen, die ganz einfach nicht aufhören konnten, obwohl er mehrfach zu Schadensersatz verurteilt worden war, den er sein ganzes Leben lang nicht würde zahlen können.
    »Du musst einen eigenen Stil finden, diese OldschoolSachen auf deinem Block kommen vermutlich nicht wieder. Dauert einfach zu lang. Denke frei, und dann darfst du nicht vergessen, dass es schnell gehen muss, sehr schnell, ein Throw darf nicht länger als ein paar Minuten dauern«, sagte er. Der Junge nickte, nahm seinen Block und trottete mit entschlossenem Blick davon.
    Die anderen saßen noch hochkonzentriert über ihren Skizzen. Eine halb ausgetrunkene Dose Bier stand auf dem Tisch. Es war stickig, und der Geruch von Omars Zigarettenkippen mischte sich mit dem durchdringenden Farbgeruch.
    »Wieso ist Greco das wohl passiert?«,

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