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Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

Titel: Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Adams
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schnell einer auf den anderen, und dennoch war für jemanden nicht schwer zu erkennen, der sich die Mühe machte, diese Leute zu beobachten, die zu beobachten oder anzusehen sich niemand die Mühe machte, daß sie zusammen und in einem Strom den Bahnhof verließen.
    Dirk ging noch eine Minute oder so sehr behutsam mit seiner Zigarette um, während er die Leute aufmerksam beobachtete, die einer nach dem anderen weggingen. Als er sicher war, daß niemand mehr da war, der weggehen konnte, und die letzten zwei oder drei an der Tür waren, ließ er die Zigarette fallen und trat sie mit dem Absatz aus. Da bemerkte er, daß der Alte sein zerknülltes Päckchen Zigaretten dagelassen hatte. Er guckte hinein und sah, daß noch zwei zerknautschte Zigaretten darin waren. Er steckte sie ein, stand auf und folgte unauffällig und in einer Entfernung, die er für einigermaßen respektvoll hielt.
    Draußen auf der Euston Road war die Nachtluft mürrisch und unentschlossen. Er schlenderte lässig zur Tür hinaus und beobachtete, welche Richtung die Leute einschlugen - nach Westen. Er nahm eine von den Zigaretten heraus, zündete sie an und bummelte dann ebenfalls in Richtung Westen, um den Taxistand herum und auf die St. Pancras Street zu.
    Auf der Westseite der St. Pancras Street, nur ein paar Meter nördlich der Euston Road, führt eine Treppe zum Vorplatz des alten Midland Grand Hotels hinauf, diesem riesigen, dunklen, gotischen Traumgebilde von Gebäude, das öde und leer St. Pancras Station gegenübersteht.
    Über dem Ende der Treppe steht, in Goldbuchstaben auf schmiedeeisernen Verzierungen, der Name des Bahnhofs. Dirk ließ sich Zeit, als er den letzten aus der Schar alter Tippelbrüder und Obdachloser diese Treppe hinauf folgte, die seitlich direkt auf ein kleines, gedrungenes Backsteingebäude stieß, das als Parkhaus benutzt wurde. Rechts davon ragte der mächtige, dunkle Klotz des alten Hotels in die Nacht, dessen Silhouette eine gewaltige Ansammlung wilder Türmchen, verschrobener Zinnen und Fialen war, die an dem Nachthimmel herumzustochern und zu pieksen schienen.
    Hoch oben in der trüben Dunkelheit standen schweigende Steinfiguren hinter langen Schilden Wache, die sich hinter schmiedeeisernen Gittern um Säulen gruppierten. Steingehauene Drachen duckten sich und glotzten in den Himmel, als Dirk Gently in seinem flatternden Ledermantel sich den gewaltigen Eisenportalen näherte, die in das Hotel und die riesige gewölbte Bahnsteighalle von St. Pancras Station führten. Steinerne geflügelte Hunde reckten sich von den Säulenenden herab.
    Hier, in dem überdachten Bezirk zwischen dem Hoteleingang und der Schalterhalle des Bahnhofs, war ein großer, neutraler grauer Mercedes-Lieferwagen geparkt. Ein rascher Blick auf die Vorderseite reichte, um Dirk zu sagen, daß es derselbe Wagen war, der ihn ein paar Stunden zuvor in den Cotswolds beinahe von der Straße gedrängt hätte.
    Dirk betrat die Schalterhalle, einen weiten Raum mit hohen getäfelten Wänden, an denen in regelmäßigen Abständen dicke Marmorsäulen standen, die die Form von Fackelhaltern hatten.
    Zu dieser nächtlichen Stunde waren die Fahrkartenschalter geschlossen - Züge verkehren nicht die ganze Nacht von St. Pancras Station -, und dahinter lag die gewaltige Halle des Bahnhofs selbst, die riesige viktorianische Bahnsteighalle, in Dunkelheit und Schatten gehüllt.
    Dirk stand still und verborgen in dem Eingang zur Schalterhalle und beobachtete, wie die alten Landstreicher und Bag Ladies, die den Bahnhof durch den Haupteingang vom Vorplatz aus betreten hatten, sich in der Düsternis zusammendrängten. Es waren jetzt viel mehr als nur zwei Dutzend, vielleicht an die hundert, und eine Atmosphäre unterdrückter Erregung und Spannung schien sie zu umgeben.
    Während sie sich noch umherbewegten, schien es Dirk nach einer Weile, daß, nachdem er so erstaunt gewesen war, wie viele da waren, als er angekommen war, sie allmählich immer weniger und weniger wurden. Er spähte in die Dunkelheit, um herauszufinden, was da vor sich ging. Dann verließ er sein Versteck im Eingang zur Schalterhalle und betrat die Haupthalle, hielt sich aber dennoch so dicht wie möglich an der Seite, während er vorsichtig auf die Leute zuschlich.
    Es waren jetzt entschieden noch weniger, nur noch eine Handvoll war übrig. Er hatte deutlich das Gefühl, daß die Leute sich in die Schatten davonstahlen und nicht wieder daraus zum Vorschein kamen.
    Er blickte angestrengt hinüber.
    Die

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