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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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hatte. Nur weil sie ihm unter diesen Umständen so unglaublich fehl am Platz zu sein schien, gelang es ihm, seinen Tonfall ruhig zu halten.
    „Hör zu, Nick, du übertreibst maßlos. Du tust gerade so, als wäre Freddie dem personifizierten Bösen in die Hände gefallen. Das ist lachhaft“.
    „Du musst es ja wissen“, brummte Nick.
    Verdutzt schüttelte Zack den Kopf. „Nick, du magst Ben. Du warst schon x-mal mit ihm bei den Yankees. Er hat dir sein Auto geliehen, als du letzten Monat nach Long Island fahren wolltest“.
    „Klar mag ich ihn“. Erbost griff Nick sich einen Bierkrug vom Regal und fing an, ihn zu wienern. „Warum sollte ich ihn auch nicht mögen? Aber das hat nichts damit zu tun, dass Freddie sich irgendeinen wildfremden Typen in einer Bar aufliest und mit ihm weiß Gott wohin geht“.
    Zack trommelte mit den Fingerspitzen auf der Theke herum. „Weißt du was, kleiner Bruder? Jemand, der dich nicht kennt, könnte auf den Gedanken kommen, dass du eifersüchtig bist“.
    „Eifersüchtig?“ Erschreckender Gedanke. „So ein Quatsch. Totaler Quatsch“. Nick knallte den Bierkrug auf die Theke und schnappte sich im Vorübergehen den nächsten. Wenn er sich nicht beschäftigte, würde er möglicherweise kurzerhand die Bar verlassen und jedes einzelne Filmtheater in Manhattan nach ihr durchkämmen.
    Doch in Zacks Hirn begann sich eine seltsame Idee einzunisten. Er beäugte Nick jetzt noch wachsamer, während er mit dem Gedanken spielte, dass sich sein Bruder in die kleine Freddie Kimball verliebt haben könnte. „Dann erzähl mir doch mal was, das kein Quatsch ist. Was läuft ab zwischen dir und Freddie, Nick?“
    „Gar nichts läuft ab“. Nick konzentrierte sich auf das Glas, das er polierte und attackierte. „Ich versuche lediglich, ein bisschen auf sie aufzupassen, das ist alles. Und mehr, als man von dir sagen kann“.
    „Vermutlich hätte ich sie einsperren sollen“, überlegte Zack. „Oder als Anstandswauwau mitgehen. Wenn ich das nächste Mal sehe, dass sie sich mit einem Freund von mir unterhält, alarmiere ich auf der Stelle die Polizei“.
    „Halt die Klappe, Zack“.
    „Reg dich ab, Nick. Deine Magnolienblüte schwebt gerade ein“.
    „Na toll“. Unter größten Anstrengungen verbannte er Freddie und ihr idiotisches Verhalten in den hintersten Winkel seines Kopfes. Er hatte schließlich ein eigenes Leben, oder etwa nicht? Und Freddie war – sie hatte ihn vor ein paar Stunden erst mit Nachdruck darauf hingewiesen – eine erwachsene Frau.
    Er sah zu Lorelie hinüber, die auf die Bar zuschlenderte, und rang sich ein Lächeln ab. Was für eine Frau, dachte er gereizt. Umwerfend sexy, wahnsinnig attraktiv und, wollte man aus der letzten Verabredung Schlüsse ziehen, eindeutig bereit dazu, der Natur ihren Lauf zu lassen.
    Sie glitt geschmeidig auf einen Barhocker, warf das seidig schimmernde dunkle Haar zurück und schenkte Nick einen verführerischen Blick aus blauen Augen.
    „Hi, Nick. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf heute Abend“.
    Es kostete ihn immense Anstrengung, das Lächeln nicht rutschen zu lassen, als ihn die Erkenntnis urplötzlich und mit der Wucht eines Vorschlaghammers traf: Er hatte nicht mehr das geringste Interesse an der Großzügigkeit und Wärme der Südstaatler.

4. Kapitel
    Nick erschnupperte Kaffee und Frühstücksspeck in dem Moment, als er aus der Dusche trat. Es hätte ihn eigentlich in eine bessere Laune versetzen sollen, aber wenn ein Mann sich aus Sorge um eine Frau die Nacht um die Ohren geschlagen hatte, brauchte es mehr als ein gutes Frühstück, um das Blatt zu wenden.
    Sie muss dir eine Menge erklären, beschloss er, als er in sein Schlafzimmer ging. Nachts mit einem Kerl herumzuziehen, den sie in irgendeiner Bar aufgelesen hatte. Sie hatte eine zu gute Erziehung genossen, um so etwas zu tun.
    Eine gute Erziehung, um die er sie fast ein bisschen beneidete.
    Er hatte diese liebevolle Aufmerksamkeit in seiner Kindheit nicht bekommen. Seine Mutter war immer müde gewesen, und er vermutete, dass sie ein Recht dazu gehabt hatte, da sie ihr Kind allein großziehen musste. Als sie sich mit Zacks altem Herrn zusammengetan hatte, änderte sich das etwas. Es war für eine Weile gut gewesen, auf jeden Fall besser als früher. Sie hatten eine angemessene Wohnung gehabt. Er war nie wieder hungrig gewesen. Und die Verzweiflung, die früher stets in den Augen seiner Mutter gelauert hatte, war daraus gewichen.
    Im Nachhinein betrachtet glaubte er

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