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Der Lauf-Gourmet

Titel: Der Lauf-Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Achilles
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Vogelfutter:
    Gemüsebratlinge, Dinkelpasta, Naturreis - wenig Fleisch, viel Gemüse und Hülsenfrüchte heißt es in der Vollwertküche. Die Nahrungsmittel sollen so natürlich und schonend wie möglich hergestellt und zubereitet werden. Sie sind gesund, belasten die Umwelt weniger, und der Handel ist fair.
    Fazit: Es soll Athleten geben, die auch lange Wettkämpfe ausschließlich mit Vollwertkost bestreiten, sich von selbstgebackenen Riegeln und von Schorlen ernähren - nur für eiserne Mägen geeignet, die dem Korn trotzen.

    Slow Food:
    Langsames Essen ist eine weltweite Vereinigung mit Ursprung in Italien und versteht sich als Speerspitze gegen das Fastfood. Slow Foodler essen genussvoll, bewusst, regional und saisonal. Essen, was man retten will, heißt das Credo - warum nicht, wenn es sich dabei um Diepholzer Moorschnucke oder Fränkischen Grünkern handelt. Problem: Slow Food meint häufig auch Slow Zubereitung. Frisst kostbare Trainingszeit.
    Fazit: Genussvoll und bewusst essen - kein Problem, solange nicht Slow Run die Konsequenz ist.
     
    Functional Food:
    Wer vor dem Kühlregal im Supermarkt steht, muss sich nicht mehr einfach nur zwischen Erdbeer-, Kirsch-, Vollfett- oder fettreduziertem Joghurt entscheiden, sondern sich auch fragen, ob er sich umbringt, wenn er Omega 3 oder probiotischen Joghurt verschmäht, ACE-Saft statt Apfelschorle verweigert oder der Margarine mit Pflanzensterolen die gute alte Butter vorzieht. Seit einigen Jahren macht sich das sogenannte Functional Food im Supermarkt breit. Überall steckt noch ein lebensverlängernder Zusatznutzen drin. Fazit: Besonders Läufer sind gefährdet, zu jedem neuen trendigen Schnickschnack-Produkt zu greifen. Dabei verspricht Functional Food oft mehr, als es hält. Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, braucht keine wunderversprechenden Zusätze, deren Nutzen in vielen Fällen fragwürdig ist.
     
    Light-Produkte
    Mit dem Etikett »Light« werden kalorienreduzierte und diätische Lebensmittel gekennzeichnet. Sie liegen seit Jahren im Trend. Light-Produkte müssen mindestens 30 Prozent weniger Energie- oder Nährstoffgehalt haben. Der Trick dabei ist oft: Auf fettreichen Lebensmitteln steht »zuckerfrei« und auf Zuckerbomben »ohne Fett«. Kalorien sind trotzdem reichlich drin. Zigaretten sind ja auch nicht gesünder, wenn »alkoholfrei« auf der Packung steht. Fazit: Lightprodukte können dazu verführen, mehr zu essen: Hat ja weniger Kalorien, darf man ruhig zweimal zulangen. Deshalb lieber mehr fettarme Milchprodukte, mageren Käse und Fleisch essen sowie natürliche Light-Produkte wie Obst, Gemüse und Vollkornbrot. Schmeckt auch besser.

7
    Vor dem Marathon
    Essen und Trinken
für den großen Tag

    +++ ACHIMS TAGEBUCH +++
    13 Uhr
Endlich Mittag.
Gegessen:
eine große Schüssel Pasta, muss ja
Carboloaden fürs Training.
Getrunken:
eine Rotwein-Schorle.
    +++++++++++++++++++++++

Fleischsalat statt Honigbrötchen
    Erlebniswelt Halbmarathon: Achim entdeckt enthemmte Sportler, die nächste Geschmacksrichtung der Bionade und reichlich menschliche Wärme. Vorschlag an den Veranstalter: Ein Jubelkurs für mitreisende Frauen.
     
     
    Mona hat mich in vier Decken gehüllt. Mir ist trotzdem saukalt. Fühle mich wie ein rasierter Knut. War keine gute Idee, einen kräftigen Schluck chinesisches Heilpflanzenöl ins Badewasser zu kippen. Früher stand an jeder deutschen Badewanne die Literflasche mit Fichtennadelschaumbad. Wo ist sie geblieben? Jetzt gibt es nur noch Miniflaschen für genau eine Wanne. Und Mona verbraucht sie alle. Also flüssigen Tigerbalsam ins Badewasser; ist bestimmt gesund. War leider eine schlechte Idee. Selbst in kochendem Wasser wird dem ausgezehrten Athleten kalt. Außerdem brennt es dort, wo die Hose scheuert. Die Waden zucken hysterisch im Takt der tumben Trommler, die an der Strecke wummerten.
    Halbmarathon in Berlin, mit 16 000 Läufern. Das verpfuschte Wannenbad war nur das Ende einer unseligen Pechserie, ausgerechnet beim Heimspiel in Berlin, über eine Distanz, die ein Herr in fortgeschrittenem Alter halbwegs in Würde durchstehen kann. Aber wie ein verdammter Anfänger habe ich alles falsch gemacht. Außerdem war ich schwer erkältet. Und mental disbalanciert. Sonst hätte der Kenianer aber seine liebe Not bekommen. Stattdessen ein Festival der schlechten Laune. Und viel zu viele Läufer.
    Es ging schon damit los, dass ich beim Frühstück die Finger nicht vom Fleischsalat lassen konnte. Honigbrötchen, predigen

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