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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Ölunternehmen, in das ich vor Ewigkeiten investiert habe, ist vor Quebec auf eine Quelle gestoßen.«
    »Das freut mich sehr für Sie«, sagte Emilie.
    »Danke! Weiß oder rot?« Er deutete auf die beiden Flaschen auf dem Beistelltischchen.
    »Rot, bitte«, antwortete Emilie.
    »Wo ist Sebastian?«, erkundigte er sich, als er ihr ein Glas reichte.
    »In Frankreich.«
    »Sie sind also Strohwitwe. Sie sollten ihm vorschlagen, ihn zu begleiten.«
    »Das habe ich«, sagte Emilie und setzte sich aufs Sofa. »Aber er meint, er hätte zu viel zu tun. Ich möchte ihn nicht bei der Arbeit stören. Vielleicht nächstes Mal.«
    »Haben Sie sich schon mal überlegt, wie Sie sich hier oben in Yorkshire beschäftigen können, während Sie auf die Heimkehr Ihres Gatten warten?«
    »Nicht wirklich. Bis jetzt hatte ich genug zu tun, und außerdem ist es ja nur vorübergehend.«
    »Ja, bestimmt. Zum Wohl!« Er nahm einen Schluck Wein.
    »Und was ist mit Ihnen? Möchten Sie immer hierbleiben?«, fragte Emilie.
    »Ja, denn ich liebe dieses Haus.«
    »Warum sind Sie dann in jungen Jahren weggerannt?«
    »Das ist eine lange Geschichte.« Alex sah sie an. »Eine, die wir unter den gegebenen Umständen lieber ausklammern.«
    »Bitte erklären Sie mir wenigstens, warum Sie trotz der offensichtlichen … Animositäten zwischen Ihnen und Ihrem Bruder bereit sind, das Haus mit ihm zu teilen? Und was ist, wenn es Sebastian nicht gelingt, es zu halten? Es müsste dringed renoviert werden …«
    »Emilie, ich würde vorschlagen, dass wir uns neutraleren Themen zuwenden. Wir haben eine Übereinkunft getroffen, erinnern Sie sich?«
    »Stimmt. Tut mir leid. Offenbar gibt es eine Menge Dinge, die ich nicht weiß.«
    »Und ich werde Sie nicht aufklären. Wollen wir essen?«
    Nach der köstlichen Foie gras, die Emilie an Frankreich erinnerte, brühte sie Kaffee auf, und sie setzten sich vor den Kamin im Wohnzimmer.
    »Fühlen Sie sich hier nie einsam, Alex?«, fragte sie ihn.
    »Manchmal schon, aber ich bin eher ein Einzelgänger, also fehlen mir die Menschen nicht so sehr. Und weil ich mich nicht mit Narren abgeben mag, existieren nicht allzu viele Leute, mit denen ich freiwillig zu Abend esse. Sind Sie nicht auch eine Einzelgängerin, Em?«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ich habe nie viele Freunde gehabt, mich in keinem Kreis richtig wohlgefühlt. Die Mädchen in meiner Pariser Privatschule fand ich verwöhnt und albern. Und an der Universität schienen sich die meisten Leute wegen meines Familiennamens in meiner Gesellschaft unbehaglich zu fühlen.«
    »Irgendjemand hat einmal gesagt, bevor man jemand anders lieben könne, müsse man sich selbst lieben. Ich habe den Eindruck, dass wir beide an diesem Problem knabbern.«
    »Wie Sie mir einmal so zutreffend erklärt haben, bin ich mir meiner Mutter gegenüber immer wie eine Versagerin vorgekommen. Es fiel mir schwer, mich selbst zu ›lieben‹, wie Sie es ausdrücken«, gestand Emilie.
    »Da ich keine Gelegenheit hatte, meine Eltern kennenzulernen, kann ich niemandem die Schuld geben.« Alex zuckte mit den Achseln.
    »Ja, das hat Sebastian mir erzählt. Vielleicht liegt es ja gerade daran? Haben Sie je von Ihrer Mutter gehört?«, fragte Emilie.
    »Nein, nie.«
    »Erinnern Sie sich überhaupt an sie?«
    »Ich habe hin und wieder Erinnerungssplitter, die meist durch Gerüche ausgelöst werden. Zum Beispiel muss ich immer an sie denken, wenn ich einen Joint rieche. Möglicherweise ist mein Drogenkonsum tatsächlich darauf zurückzuführen.« Alex grinste. »Die Lust auf Rauschmittel scheint mir im Blut zu liegen.«
    »Ich begreife nicht, warum ein Mensch die Kontrolle verlieren möchte.« Emilie schüttelte den Kopf. »Ich hasse es.«
    »Emilie, Süchtige wollen durch ihre Sucht nur vor sich selbst weglaufen. Und vor der Realität. Alles, was den Schmerz des Lebens lindert, ist willkommen«, erklärte Alex. »Mit die interessantesten Leute, die ich kenne, sind süchtig. Je intelligenter man ist, desto mehr denkt man nach; je mehr man nachdenkt, desto mehr wird einem klar, wie sinnlos das Leben ist, und desto mehr möchte man dieser Sinnlosigkeit entkommen. Zum Glück habe ich diese Phase hinter mir. Ich gebe nicht mehr anderen Leuten die Schuld für meine Probleme. Das führt zu nichts. Vor ein paar Jahren habe ich aufgehört, mich als Opfer zu sehen, und begonnen, die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Seitdem ist mir vieles aufgegangen.«
    »Ich finde es schrecklich traurig, dass Sie und

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