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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Anschläge geplant und sie durchführen wollen, doch dann wurdet ihr gehindert. Das wird in Zukunft nicht mehr geschehen, dafür wollen wir heute sorgen. Jetzt, wo ihr die Wahrheit gesehen habt, werden wir gemeinsam der ATO den Grund unter den Füssen wegziehen, bis uns nichts mehr daran hindert, die Menschheit langsam aber sicher auszurotten. Die alte Menschheit, wie ihr jetzt versteht!“
    Palms lächelte. Takashi liess seinen Blick noch einmal über die Gesichter der Anwesenden gleiten. Was war hier geschehen? Hatten sie alle plötzlich die gleiche Vision gehabt? Palms, der die ganze Strategie geplant hatte, war einfach so von einer Sekunde auf die andere von seinem Plan abgewichen und glaubte jetzt den Ausführungen König Melbars?
    Takashi dachte an seine eigene Erleuchtung zurück. Es war wahr, solche Dinge konnten aus heiterem Himmel kommen und alte Überzeugungen ohne Widerstand hinweg schwemmen. Vielleicht war es einfach eine Idee, deren Zeit gekommen war? Was hatte Kahil in der Gruppenstunde vor zwei Tagen gesagt? Mindestens vier Gefangene hier hatten ihre Ideen am selben Ort und am selben Tag gehabt. Der Geist weht, wo er will. Takashi dachte an das Zitat aus dem Johannes-Evangelium, welches ihn vor Jahren intensiv beschäftigt hatte, als er es in einem Marketingplan verwendet hatte. Vielleicht waren mit dem Ausspruch genau solche Dinge gemeint und der Geist wehte an jenem Tag in einem Bistro an der Rue Balzac?
    Melbar kam immer mehr in Fahrt.
    „Jetzt können wir den Unterschied machen! Ich habe alles vorbereitet! Ihr müsst nur noch in die Welt ziehen und eure Anschläge gnadenlos durchziehen. Und die ehemaligen Mitarbeiter der ATO ... ihr könnt diese teuflische Organisation von innen her auflösen. Nietet diese ATO-Agenten um wo und wann immer ihr sie seht! Wir können jetzt gleich loslegen! Gibt es in dieser Überbauung nicht noch andere ATO-Einheiten? Leute, die wir sofort erledigen können?“
    Lea stand auf. „Sicher! Es gibt die Efeu-, die Stechpalmen- und die Wegwarten-Teams. Alle haben ihr eigenes Gebäude. Wir können sie locker übermannen! Die rechnen nicht mit der Kraft der Wahrheit! Und erst recht nicht mit so vielen Wahrheitskämpfern ...“
    Yeva erhob sich. „Lasst uns in den Kampf ziehen!“
    Melbars Augen begannen zu leuchten. Genauso hatte er sich die Sache vorgestellt.
    „Und ihr dürft keine Gnade kennen! Kein Mitleid zeigen!“, krächzte er entzückt.
    Henk streckte seinen Arm gen Himmel. „Ich werde sie anführen, mein König!“
    Jetzt kam Leben in die kindlichen Augen der am Boden Sitzenden. Sie erhoben sich, seltsam orchestriert, als bewegten sie sich zum Schlag eines unsichtbaren Dirigenten. Selbst Mien Dang Gao, der auf keinen Fall genug Englisch konnte, um die Rede des Monarchen zu verstehen, war jetzt auf den Beinen. Alle sprachen durcheinander, entweder zu ihren Nachbarn oder zu sich selbst; es war ein Tumult. Dann hörte man Henk, wie er die Meute anzuführen begann: „Folgt mir!“
    Doch bevor er aus der Küche stürmte, drehte er sich noch einmal um.
    „König Melbar, würdest du uns in die Schlacht führen?“
    Das hatte Melbar kaum erwartet, aber unter dem Druck von zig Augenpaaren, die ihn hoffnungsvoll anstarrten, antwortete er seiner Rolle getreu.
    „Ich führe euch in die letzte Schlacht!“, schrie er.
    Dann wehte er an der Kommode, auf der Takashi sass, vorbei und preschte Faust erhoben der Meute voran.
    Zwanzig Sekunden später war Takashi alleine in der Küche. Kulisse, hörte er sein Inneres wiederum das Wort betonen. Alles ist eine Kulisse.
    Takashi schlug sich selbst mit der Handfläche auf die Stirn. „Was willst du mir sagen? Sprich Klartext!“
    Er hüpfte von der Kommode und blickte aus dem Fenster. Die mordgierige Meute kam gerade die Rampe herunter. Sie johlten. Ein Zug voller Verrückter. Angeführt von einem Nervösen.
    Takashi stand am Fenster. Wieso konnte er ihren Enthusiasmus nicht teilen? Hatte seine Vision ihn verlassen? Er dachte zurück an all die Gedanken, die er sich gemacht hatte. Dass er es den Reichen hatte zeigen wollen und dass er für die Armen einen Unterschied hatte machen wollen. Ging es Melbar nicht genau um das? Und er sprang jetzt im entscheidenden Moment vom Boot und liess die Verbündeten alleine kämpfen?
    Kulisse! Kulisse!
    Er schlug seinen Kopf gegen die Scheibe. „Hör auf! Lass mich!“ Doch zu wem sprach er? War seine Vernunft baden gegangen? Planschte irgendwo fröhlich in einem Becken und hatte ihn

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