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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Schwester. Obwohl er eine Schwäche für junge Frauen hatte, hatte er weder sie noch irgendeine Studienkollegin von ihr je belästigt. Diese Seite schien er nur bei seinen Sekretärinnen auszuleben. Livia freute sich wie ein Schulmädchen, ihr einstiges Idol zu sehen.
    Ihr alter Professor lud sie zum Mittagessen in einem chinesischen Restaurant ein, wo sie schon früher oft gewesen waren. Es war gleich um die Ecke.
    Kaum hatten sie bestellt, schüttete Livia ihm ihr Herz aus. Und Dave Jackson schien alles, was sie zu sagen hatte, zu verstehen. Sie endete mit einer Frage. „Ich weiss nicht, was ich tun soll, Dave! Ich habe eine Stelle, für die manch anderer Journalist einen Mord begehen würde. Ich werde super bezahlt, reise viel rum, lerne bedeutende Menschen persönlich kennen ..., aber ich hasse, was ich tue. Jeden Tag mehr! Ich will den Zirkus nicht mehr mitmachen. Findest du ich übertreibe und führe mich wie eine empfindliche Memme auf? Oder kannst du nachvollziehen, was ich meine?“
    „Du musst als Journalistin deine Menschlichkeit bewahren, Liv. Wenn dir dein Herz sagt, dass es Zeit ist den Sender zu verlassen, dann musst du ihm folgen leisten, sonst reitest du dich immer tiefer in die Scheisse herein!“
    „Du meinst es sei nicht nur eine Phase, die mit der momentanen Weltlage zu tun hat? Eine kindische Reaktion eines idealistischen Mädchens mit einem Traum?“
    Jackson nahm ihre Hand in die seine.
    „Ich sehe vor mir kein Mädchen und schon gar keine Person, die je in irgend einer Weise kindisch reagiert hätte. Ich sehe vor mir eine reife, differenziert denkende Journalistin, die der Welt und sich selbst etwas Gutes tun wird, wenn sie ihrem Herzen folgt!“
    Livia erwiderte seine Geste der Freundschaft und legte ihre Hand auf die seine. „Vielen Dank, Dave! Dein Urteil bedeutet mir viel.“
    In dem Moment kam plötzlich Unruhe in das chinesische Restaurant. Ein Kellner fing an auf chinesisch irgendwelche unkenntlichen Worte zu schreien. Liv blickte nach hinten, wo der schreiende Mann stand. Panik war quer über seine Visage geschrieben.
    Dann erkannte Livia wieso. Ein Mann mit einem Maschinengewehr stolzierte vor den Fenstern des Restaurants auf und ab und verängstigte die Fussgänger, die eilig vor ihm davon rannten. Livia sah, wie der Mann die Waffe durchlud und entsicherte. Ihr konzentrierter Blick ermöglichte ihr alle Bewegungen des Mannes wie durch einen Feldstecher wahrzunehmen.
    Der Mann begann sich um sich selbst zu drehen und eröffnete das Feuer. Zuerst sah Livia, wie die Kugeln des Magazins in der Wand des gegenüberliegenden Gebäudes einschlugen, wie sie Schaufenster zerbersten liessen und das Blech parkierter Autos durchlöcherten. Der Mann drehte sich weiter. Livia realisierte, dass er in wenigen Augenblicken in ihre Richtung ballern würde.
    „Schnell hinter den Tisch!“, sagte sie zu Dave und begann zeitgleich den schweren Holztisch nach vorne zu kippen. Dave versuchte über den Tisch zu hechten, doch in dem Augenblick sackte er zusammen, wie ein zu schwerer Heissluftballon, der die Schwerkraft plötzlich nicht mehr überwinden kann. Er krachte vor Livia auf den Boden. In seinem Kopf klaffte eine kraterartige Wunde, aus der dunkles Blut sickerte. Weiter rechts von ihr fiel eine alte Chinesin auf den Boden und hielt sich das Knie, während sie lauthals aufschrie.
    Kurz darauf hörte der Kugelhagel im Restaurant wieder auf. Der Amokschütze hatte sich weiter im Kreis gedreht.
    „Raus hier!“, schrie ein Mann aus der Küche. „Kommen Sie alle in die Küche, bevor er wieder in unsere Richtung schiesst! Schnell!“
    Die Küche lag hinter schützenden Mauern und war der einzige Ort, wo man hin flüchten konnte, realisierte Livia schnell. Sie blickte auf Dave hinunter, der vor ihr am Boden lag und dessen Muskeln zuckten, als wolle auch er vor den Kugeln das Weite suchen. Doch die zuckenden Muskeln waren nur der Nachhall des Lebens in ihm. Dave war tot. Einen solchen Kopfschuss überlebte man nicht.
    Livia stiess sich vom Boden ab und rannte so schnell ihre unsicheren Füsse sie tragen konnten in die Küche. Die Einschläge waren jetzt bereits wieder im Gebäude nebenan auszumachen. Der Mann drehte sich einfach wie ein spielendes Kind im Kreis und hielt den automatischen Auslöser gedrückt. Livia erreichte die Küche und wurde innen von zwei kräftigen Händen hinter die Mauer gezerrt.
    „Duck dich!“
    Wie ging das weiter? Die Polizei würde Minuten brauchen bis sie vor Ort sein

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