Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter

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annähernd zu verkürzen. Luc lag am Boden während der Hund um und auf ihm herum tänzelte.
    „Und, um was geht‘s bei dem Job? Hat sich die Reise gelohnt?“, fragte Danielle cool aus dem Zimmer nebenan. Sie stand hinter der Bar in der Küche, wo sie gerade einen grossen Salat zubereitete. Eigentlich fühlte sie sich alles andere als cool, vor allem weil Luc sich am Telefon geweigert hatte etwas auszuplaudern. Er dürfe am Telefon nichts sagen, hatte er sie gereizt, die Sache sei geheim und von nationaler Sicherheit. Mehr herausfordern hätte er seine Freundin kaum können, schliesslich war es ihr Beruf, sich mit Geheimnissen auseinander zu setzen. Danielle benahm sich nur aus dem Grund cool, weil ihr Schauspiellehrer ihre ganze Truppe aufgefordert hatte, dreimal täglich das Gegenteil dessen, was sie wirklich fühlten, zu spielen. Die Übung fördere die Improvisations-Fähigkeit, hatte er gesagt. Und sie fühlte sich sehr neugierig, also benahm sie sich cool. Hausaufgabe erledigt.
    Luc warf seinen Hund auf‘s Sofa. Ende der Begrüssung.
    „Wow, du machst meinen Lieblingssalat?“, sagte er.
    „Ja, aber du kriegst nichts davon, wenn du nicht augenblicklich mit der Sprache rausrückst! Was ist es für ein Job?“
    „Mädchen, du kannst dir nicht vorstellen, was ich erlebt habe! Also, erstens: Ich wurde wirklich von einem Chauffeur mit einer Limousine vom Flugplatz abgeholt. Dann wurde ich in die City of London gefahren, wo diese Benton Firma ihren Sitz hat. Riesengebäude. Protzig, ohne zu protzen, wenn du weisst, was ich meine. Und dann hättest du diese Sekretärin sehen müssen. Lange braune Haare, Brüste wie Ballone, Beine wie ...“
    In dem Moment kassierte Luc einen Schlag auf die Schulter.
    „Nur die Essenz, bitte.“, sagte Danielle.
    „Okay, also der Mann hatte zwei Sekretärinnen. Die eine schlank und eine Anwärterin für das Cover von Vogue und die andere süss, etwas mollig und Lippen, wie ...“
    Ein weiterer Schlag landete auf der Schulter.
    „Kein Salat für dich! Ein weiteres Wort unter der Gürtellinie aus deinem Mund und ich entführe deinen Hund!“
    Luc küsste sie. Danach erzählte er ihr das, was er zu wissen glaubte.
    „Stell dir vor, ich könnte durch mein diszipliniertes Denken tatsächlich der Polizei helfen, einen Täter zu fassen. Ich müsste in dem Job Daten mathematisch analysieren, Muster und Algorithmen erkennen, alles Dinge, die ich liebe, würde dabei einen Haufen Geld verdienen und dann erst noch die Welt von bösen Drogenhändlern befreien!“
    Danielle schaute ihn an. Sie sassen in der Zwischenzeit am Tisch und gabelten Salat.
    „Du hättest den Job verdient! Aber die Leute machen einen Fehler.“
    Luc blickte sie irritiert an. „Wie meinst du das?“
    „Was die Leute brauchen ist eine Parapsychologin, nicht einen Mathematiker! Jemand, der die Daten intuitiv erfasst, jemand, der die verborgenen Muster in den Fakten mit dem Bauchgefühl liest! Der Mathematiker wird in solchen Fällen zu logisch vorgehen. Kriminelle sind unberechenbar und spontan, genau wie die Forschungsmethoden der Parapsychologin, die ich empfehlen würde.“
    Luc antwortete nicht sofort.
    „Hallo, das war ein Witz, wie wäre es mit ein wenig Gelächter?“, sagte Danielle, als er nicht reagierte.
    „Vielleicht ist es kein Witz. Genau das ging mir auf der Heimreise durch den Kopf. Ich weiss, dass die Leute noch mehr Stellen offen haben. Wieso schicken wir denen nicht einfach deinen CV mit einem Begleittext, der unsere Gedanken erläutert? Wäre doch genial, wenn wir zusammen einen Job landen würden!“
    „Aber ich hab keinen Hund ...“
    Luc pfiff den Border Collie herbei. „Flying Shark, nimmst du diese Frau zu deiner Mitbesitzerin bis dass der Tod euch trenne?“ Der Hund schleckte Danielles Hand.
    „Jetzt hast du einen!“
    Als Danielle am nächsten Tag ihre Emails abrief, traute sie ihren Augen kaum. Sie holte aufgeregt ihr Mobiltelefon aus ihrer Tasche und schrieb Luc eine SMS.

    Kann morgen leider nicht auf Flying Shark aufpassen, muss nach London zu einem Termin.

    ☸

    978 Tage vor „Tag X“

    WORLD TERROR UPDATE

    Perth, Australien

    Perth an der Westküste Australiens hat eine Horror-Nacht hinter sich. Um circa 23 Uhr begann eine Unbekannte mit einem Sniper-Gewehr auf Zivilisten zu schiessen. Im Laufe der Nacht ermordete die Frau vierunddreissig Menschen. Weitere siebzig Menschen mussten mit Schussverletzungen ins Regionalspital gebracht werden.

    Die Frau