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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an. »Ich weiß doch genau, dass ich dich und Ben nicht täuschen kann.«
    »Nein. Und es gibt auch keinen Grund, weswegen du versuchen solltest, bei dieser Sache die Navy im Ganzen zu täuschen«, erwiderte sie. »Ich stimme jedem einzelnen Wort zu, das du zu ihnen gesagt hast, Albrecht. Und ich hoffe, sie wissen ganz genau, wie ernst dir das alles war.«
    »Na ja, ich wünschte wirklich, wir hätten mehr von den Manty-Neukonstruktionen in deren Werften erwischt«, sagte Albrecht. »Ich weiß ja, dass sämtliche Experten der Ansicht sind, es sei viel wichtiger, dass Manticore jetzt nicht mehr die Möglichkeit hat, sich mit neuen Raketen zu versorgen. Aber ich hatte wirklich gehofft, ihnen noch einen deutlich größeren Schritt voraus zu sein, wenn die Detweilers erst einmal in Dienst gestellt werden.«
    Benjamin runzelte die Stirn, doch gleichzeitig nickte er.
    Das Mesanische Alignment hatte die erste Kolonie auf Gamma vor fast zweihundert T-Jahren gegründet. Seitdem war sie stetig angewachsen, auch wenn das echte, exponentielle Wachstum erst im Laufe der letzten siebzig T-Jahre eingesetzt hatte. Es war schon immer eine recht knifflige Frage gewesen, wann genau man mit diesen Vorbereitungsschritten des Alignments anfangen sollte, denn ganz egal, wie gut das alles verborgen bleiben mochte, es bestand immer die Möglichkeit, dass irgendjemand durch reinen Zufall darüber stolperte. Und das hätte reichlich missliebige Fragen aufgeworfen. Andererseits waren die Möglichkeiten, die Darius bot, schon immer von essenzieller Bedeutung für die Strategie des Alignments gewesen. Als Albrechts Großvater die erste Besiedlung autorisiert hatte, war das eine seiner letzten Entscheidungen als Chief Executive des Alignments gewesen.
    Mittlerweile betrug die Gesamtbevölkerung des Darius-Systems schon fast 3,9 Milliarden. Beinahe zwei Milliarden davon waren Vertreter der Alpha-, Beta- oder Gamma-Genomlinien, an deren Verbesserung das Alignment lange gearbeitet hatte. Der Rest der Bevölkerung setzte sich aus Gensklaven zusammen, doch die Bedingungen ihres Sklavendaseins waren deutlich anders geartet als in allen anderen Systemen. Zum einen wurden sie ungleich besser behandelt, ohne die teilweise recht drastischen Disziplinierungsmaßnahmen, die Sklaven nur allzu oft über sich ergehen lassen mussten. Ja, das Darius-System war eines der wenigen, in denen der Rechtsschutz, mit dem die Mesanische Verfassung die Sklaven vor allzu eklatanter Misshandlung bewahren wollte, tatsächlich auch durchgesetzt wurde. Zum anderen bot dieses System einen deutlich höheren Lebensstandard. Außerdem bildeten diese Sklaven das Rückgrat einer bestens ausgebildeten, höchst qualifizierten Arbeiterschaft, die ihren Aufsehern höchsten Respekt abverlangte.
    Jeder einzelne dieser Sklaven war im Darius-System geboren, und kein einziger hatte das System jemals verlassen. Im Laufe der Generationen hatte man sehr sorgsam darauf geachtet, inwieweit sie über die Geschehnisse in anderen Teilen der Galaxis, über die Geschichte von Mesa oder auch ihre eigene Geschichte informiert wurden. Seit all jenen Generationen wussten sie, dass sie und ihre Eltern und Großeltern dafür gearbeitet hatten, zunächst die grundlegende Industrie und schließlich die spezialisierte Infrastruktur zu schaffen, um eine massive Navy zu unterstützen. Doch sie alle waren davon überzeugt, die Flotte diene ausschließlich der Verteidigung.
    Doch selbst noch nach all den Jahren, die seit der Gründung der ersten Kolonie auf Darius vergangen waren, trotz all der Arbeit, waren die dortigen Raumstationen und Werften immer noch deutlich weniger leistungsfähig als das, was Manticore vor Oyster Bay zur Verfügung gestanden hatte. Benjamin Detweiler gestand das wirklich nicht gerne ein, doch er musste seinem Vater zustimmen: Der Tag, an dem man sich die Wahrheit nicht mehr eingestand, war der Tag, an dem man sich von seiner gesamten Zukunft verabschieden konnte. Und die Wahrheit sah nun einmal folgendermaßen aus: Trotz aller Leistungen der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen des Alignments, trotz aller taktischen Vorteile, die ihnen der Blitzantrieb und der Spider-Antrieb verschaffen mochten, konnten es doch nur wenige Sternnationen mit der industriellen Effizienz des Sternenimperiums von Manticore aufnehmen. Ja, Benjamin vermutete, dass sogar Manticore noch nicht begriffen hatte, welchen gewaltigen Vorteil es in dieser Hinsicht genossen hatte.
    Im Laufe der letzten fünf oder sechs

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