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Der letzte Bissen

Der letzte Bissen

Titel: Der letzte Bissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard
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Kofferraum, holte eine kleine Reisetasche heraus und warf sie Bastian zu. Dem reichte ein kurzer Blick in das Innere. Die Tasche war voll mit Hundertern und Fünfzigern. Er schenkte sich das Nachzählen.
    »Wie soll die Aktion morgen Abend laufen?«, wollte Boris wissen.
    Zwanzig Minuten später schraubte sich der Hubschrauber in die Lüfte und drehte ab. Die Limousine fuhr davon. Bastian, Sarah und der geplünderte Lieferwagen blieben auf der Lichtung allein zurück.
    Bastian drehte sich um und pisste gegen den hinteren Reifen. »’tschuldige. Ist eigentlich nicht meine Art. Aber bis zum Wald hätte ich es nicht mehr geschafft.«
     

36.
     
    Auf dem Weg zurück in die Zivilisation machten sie drei Stopps. Einen, um Sender und Waffen wieder einzusammeln, einen, um den verwaisten Schlagbaum zu öffnen, und den dritten, um in einer Bäckerei zwei Käsebrötchen für Sarah zu kaufen, die sie ohne Umschweife verschlang. Die ganze Zeit über hatten sie geschwiegen.
    »Danke!«, sagte Sarah nun und eröffnete damit die Konversation.
    »Bitte. Wofür?«
    »Dafür, dass du mich von dem Scheißmikro befreit und mit deiner Geschichte unsere Köpfe gerettet hast.«
    »Deine Story war auch nicht schlecht.«
    Sarah legte ihre Füße auf das Cockpit. »Wann hast du bloß den Sender lahm gelegt, den sie irgendwo im Wagen installiert haben?«
    »Habe ich nicht«, antwortete Bastian.
    »Warum hat dann das SEK nicht eingegriffen? Die müssen doch gewusst haben, wo wir waren.«
    »Ich habe keine Ahnung.« Er legte den vierten Gang ein. »Diese Frage wird uns dein Freund Eberwein beantworten müssen.« Eberwein empfing sie mit einem gequälten Lächeln. Sie hatten sich telefonisch in einem Café verabredet, das um die Mittagszeit immer freie Plätze hatte. Das Essen hier hatte den Ruf, definitiv das Ende der Nahrungskette zu sein.
    »Was ist passiert?«
    »Das fragen wir uns auch. Was war mit dem Sender? Warum hat das SEK nicht eingegriffen?«
    Eberwein winkte ab. »Ein technischer Fehler. Das Ding fiel schon auf der Strecke nach Wandlitz aus. Wir hatten gehofft, das Signal von Ihrem Körpersender aufnehmen zu können, aber offenbar waren wir zu weit davon entfernt. Wir haben kein einziges Wort auf den Bändern.«
    Sarah tauschte einen kurzen Blick mit Bastian. Der erwartete Anschiss fiel aus. Niemand würde erfahren, dass der Sender hinter einem Holzstapel gelandet war.
    Bastian legte Eberwein die Reisetasche auf den Schoß. »Ich habe nicht nachgezählt, aber ich denke, Boris Wollweber wird uns nicht um hundert Euro beschissen haben.«
    »Dann haben Sie ihn tatsächlich getroffen.« Eberwein war völlig aus dem Häuschen. »Wir hätten ihn auf frischer Tat ertappt! Er wäre für mindestens vier Jahre ins Gefängnis gegangen.«
    »Sein Vater war auch dabei«, sagte Sarah und Eberwein verdrehte die Augen angesichts der verpatzten Chancen.
    Sarah und Bastian erzählten dem Staatssekretär ihre Erlebnisse.
    »Die Sache mit dem Transport aus der Asservatenkammer hat uns schließlich das Leben gerettet. Wenn wir den Kontakt halten wollen, müssen wir uns etwas einfallen lassen, warum der Überfall nicht stattfinden kann.« Bastian nippte an seinem Kaffee. Er war kalt geworden.
    »Nicht stattfinden? Aber wieso denn nicht? Das ist eine glänzende Idee.« Eberweins Augen leuchteten.
    »Sie wollen, dass wir den Überfall tatsächlich durchziehen?«
    Eberwein nickte. »Wenn Sie Wollweber mit 1,4 Tonnen Fleisch versorgen, dann wird er Sie in sein Nachtgebet einschließen. Und wir sind ganz dicht an ihm dran.«
    Bastian schüttelte den Kopf. »Ohne mich, Herr Staatssekretär. Ich habe vorhin dem Tod ins Auge gesehen. Ich habe mir vor Angst beinahe in die Hosen gemacht. Noch einmal lege ich mein Leben nicht in die Hand eines SEKs, das nicht in der Lage ist, einen einfachen Sender zu bedienen.«
    Zu seiner Überraschung stimmte ihm Sarah zu. »Ich muss das auch nicht noch einmal haben.«
    »Es wird kein SEK geben, keinen Sender, keine Verkabelung, nichts dergleichen«, erklärte Eberwein. »Wollweber kriegt das Fleisch als vertrauensbildende Maßnahme. Ich will, dass Sie in den inneren Kreis aufsteigen. Eine kleine, aber feine Truppe von Polizisten und Expolizisten, auf die Wollweber zurückgreifen kann, das muss der Traum seiner Träume sein. Und Sie werden ihm den Traum erfüllen.« Er blickte mit ernstem Gesicht von Sarah zu Bastian. »Er hat Ihnen einmal geglaubt, er wird Ihnen wieder glauben. Sie gehen kein Risiko ein.«
    Eberwein zog ein

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