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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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Gitter, um das Vorhängeschloss irgendwie aufzubekommen. Frustriert rüttelte er an dem Gitter, versuchte wie verrückt, es aus der Wand zu reißen.
    Lotharus hatte Alexia vor seinen Augen an die Wand gefesselt und gnadenlos ausgepeitscht. Wut stieg in ihm auf, sofort gefolgt von Schuld und Selbstekel. Am liebsten hätte er sich in eine Ecke verkrochen und weggeschaut, aber Lotharus sollte nicht merken, wie aufgewühlt er war – und er wollte stark sein, für sie. Und sie war so tapfer gewesen. Aber sie war geschwächt, weil sie Declan mit ihrem Blut versorgt hatte, und Lotharus war sowieso stärker. Sie hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Und das alles war nur seine Schuld.
    Er ließ den Kopf in die Hände sinken, er durfte sich nicht unterkriegen lassen. Declan massierte seine Schläfen in der Hoffnung, die unzusammenhängenden Gedanken in seinem Schädel zum Schweigen zu bringen. Als auch das nichts brachte, brüllte er frustriert auf. Etwas Hartes und Schweres fiel plötzlich auf den Boden. Declan brauchte einen Moment, bis er begriff, dass da etwas von seinem Körper abgefallen war. Verwirrt sah er nach unten.
    Die Halskette.
    Erschreckt fuhr er sich mit den Händen um den Hals. Da war nichts mehr. Seine Gedanken überschlugen sich. Er musste sich an alles erinnern, was in den letzten Stunden passiert war. Kurz bevor Lotharus das Verlies betreten hatte, waren sie aufgestanden. Alexia … ihre Hände an seinem Hals. Sie lag noch immer bewusstlos in einer Ecke. In dem Augenblick, als Lotharus mit den Soldaten hereinkam, musste sie die Schnalle gelöst haben.
    Declan schloss die Augen und kanalisierte seine ganze Wut in die Energiereserven, die in ihm bereits wieder zum Leben erwachten.
    Er konzentrierte sich auf seine Atmung, mit jedem Luftzug fachte er die Flammen an, schürte er das aufsteigende Feuer. Neue Nahrung für das Monster in ihm, in das er sich verwandeln musste, um hier rauszukommen.
    Ein und aus. Ein und aus.
    Bloße Wut würde ihn weder aus diesem Kerker befreien noch ihr helfen. Aber er wusste, womit er es schaffen konnte.
    Unter seiner Haut vibrierte die Energie, die Urkraft rauschte endlich wieder durch seine Adern. Declan senkte den Kopf und rollte mit den Schultern. Sobald er genug Kraft hatte, verwandelte er sich in sein Drachenselbst. Noch bevor seine Haut die letzten Schuppen bildete, riss er das Maul auf und ließ eine Sturzflut Drachenfeuer auf die Gitterstäbe niedergehen.
    Das Eisen glühte erst rot, dann weiß, bis es schließlich schmolz und wie Wachs von einer Kerze tropfte. Zu seinen Füßen bildete sich eine schnell wieder schwarz werdende Masse.
    Mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen rannte er los. Was von dem Gitter noch übrig war, riss er mit den Schultern ein. Sein gestählter Körper spürte kaum Schmerz beim Aufprall auf die glühenden Gitterreste.
    Kaum stand er aufrecht mitten in dem Verlies, sah er sich nach ihr um. Ihm war klar, dass er so schnell wie möglich fliehen musste. Er brauchte nur die Information zu benutzen, die sie ihm gegeben hatte und wofür sie beinahe gestorben war. Aber alles in ihm sträubte sich dagegen, sie hier zurückzulassen. Was immer in der Vergangenheit passiert war, was immer die Zukunft bringen mochte, hier und jetzt verdankte er ihr sein Leben. Was immer Lotharus für ein wahnsinniges Spiel vorhaben mochte, Alexia war schließlich auch nur ein Bauer auf dem Schachbrett.
    Der riesige schwarze Drache ließ ein schauderhaftes Knurren hören und trat auf sie zu.
    Alexia.
    Solange er seine Drachenform angenommen hatte, konnte er nicht sprechen, aber seine Gedanken flüsterten beständig ihren Namen.
    Er senkte seinen gewaltigen Schädel und stupste vorsichtig mit der Schnauze gegen ihre Wange. Seine rauen Schuppen wärmten sich, als er ihre seidige Haut spürte. Aber sie wachte nicht auf. Er blickte auf sie herab. Schwaches Mondlicht drang durch das einzige Fenster, warf Schatten über ihr Gesicht, erhellte die geschwollenen Augen, die tiefen schwarzen Ringe, die zerfetzte Haut. Wie gern würde er Lotharus ganz, ganz langsam umbringen.
    Rauch drang aus seinen Nüstern, verschleierte ihm die Sicht, und so konnte er sie nur noch undeutlich erkennen. Declan schüttelte den Kopf. Jetzt noch einmal wütend zu werden würde weder ihr noch ihm etwas nützen. Er musste sich beruhigen, damit das wilde Tier in ihm nicht vor lauter Wut und Hass blind um sich schlug.
    Erneut tippte er sie mit der Schnauze an und atmete tief ein. Zuerst nahm seine

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