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Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord

Titel: Der letzte Drachenlord - Hatfield, M: Der letzte Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan Hatfield
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hatte Flügel, genau wie du .
    Stirnrunzelnd grübelte er über ihre Worte nach, und dann formte sich eine ungeheuerliche Erkenntnis. Aber das konnte nicht sein.
    „Du wagst es tatsächlich, sie hierher zu bringen. In unser Heim.“
    Falcons wütende Stimme neben ihm vertrieb alle Gedanken. Declan wandte sich zu ihm um. Das flackernde Licht der Feuerstelle fiel auf sein Gesicht, und die smaragdfarbenen Augen seines Freundes glühten vor Zorn. Declan war nicht der Ansicht, diesen Zorn zu verdienen. Er biss sich auf die Zunge und wandte sich wieder dem Festgelage zu. Auf den Fersen vor und zurück wippend, setzte er den Humpen heißen Mets an die Lippen.
    Der Alkohol stieg ihm in die Nase, bevor er den süßen Geschmack des Honigweins auf der Zunge spürte. Das starke Gebräu, das sie selbst herstellten, floss ihm heiß und weich die Kehle hinab. Der plötzliche Drang, den ganzen Kelch in einem Zug hinunterzustürzen, um sich Mut für eine Auseinandersetzung mit Falcon anzutrinken, war kaum zu unterdrücken. Er stützte den Krug auf den Unterarm.
    „Dabei kannst nicht einmal du selbst das laut und deutlich rechtfertigen, oder?“
    „Falcon, ich will nicht mit dir darüber diskutieren.“
    „Diese Diskussion begann in der Sekunde, als du durch dieses Tor hier hereingekommen bist, mit ihr in deinen Armen. Alle reden nur noch darüber, dass unser König ein Verräter ist.“
    „Vergiss nicht, mit wem du sprichst.“ Kestrel tauchte plötzlich auf und haute seinem Bruder auf die Schulter.
    Falcon entzog sich ihm. „Genau darum geht es ja. Ich weiß nicht mehr, wer dieser Mann ist. Der Declan, den ich kannte, hasste die Vampire bis aufs Blut, die seine Eltern ermordet haben. Damit, dass du mit deiner Vampirhure hier herumstolzierst und sie offen zur Schau stellst, verhöhnst du Leid und Tod der Väter dieser Kinder.“ Er deutete mit der Hand auf die versammelte Menge. „Und deiner eigenen Eltern.“
    Bei den Göttern, tat er das wirklich? „Du weißt nicht, was du da redest“, murmelte er, irritiert von der Unsicherheit in seiner eigenen Stimme.
    „Ich weiß nicht, was ich rede? Dann erklär’s mir.“ Falcon riss die Schultern hoch. Declan sah sich um. Zum Glück achtete niemand auf ihre hitzige Debatte. „Gar nichts kannst du vernünftig erklären. Und weißt du auch, wieso? Sie war es, die sie umgebracht hat.“
    Verletzt und wütend drehte Declan sich weg, aber diesmal hielt er sich nicht zurück. „Und wie viele von ihren Leuten habe ich abgeschlachtet? Wie viele von ihnen habe ich wie die Tiere niedergemetzelt, für die wir sie gehalten haben?“
    Falcon machte den Mund auf, schloss ihn aber sofort wieder vor Verblüffung.
    „Diese Tiere haben Frauen und Kinder“, fuhr Declan fort. „Sie leben wie wir, sie lieben wie wir. Wer sind wir, um beschließen zu können, wer das Recht hat, auf dieser Erde zu leben? Und wer den Tod verdient hat? Wie soll dieses ständige Morden, dieser Hass jemals ein Ende finden?“
    Falcon blinzelte, als hätte er etwas begriffen. Mit einem lauten Seufzen trat er einen Schritt näher. Declan hob abwehrend eine Hand, drehte sich um und wollte zu Alexia gehen. Sie war verschwunden.
    Alexia zog sich die wollene Kapuze über den Kopf. Mit gesenkten Augen ging sie um den Tisch herum zu der massiven Doppeltür. Ohne sich umzusehen, schritt sie über die Schwelle und dann den Weg zurück, den sie und Declan vorhin gekommen waren. Sie hatte zu ihm gehen wollen und unwillentlich den größten Teil seiner Auseinandersetzung mit Falcon mitbekommen. Schuldgefühle überwältigten sie. Es lag nur an ihr, dass er mit seinen eigenen Leuten in Streit geriet. Und sie fühlte sich hier ganz allein und von allen verlassen.
    „Hast du dich verlaufen, kleine Vampirin?“
    Alexia zuckte beim Klang der tiefen Stimme zusammen undwirbelte herum, um zu sehen, wer sich da von hinten angeschlichen hatte. Ein riesiger Kerl schleuderte sie gegen die Wand. Die Kapuze rutschte ihr vom Kopf. Erschrocken schnappte sie nach Luft. Der Mann vor ihr war an die zwei Meter groß, massive Muskeln wölbten sich unter seinem schmierigen grauen Kittel. Unter dem offenen Kragen war eine Tätowierung auf seiner Brust zu erkennen.
    Das musste auch ein Herr der Drachen sein.
    Sie schluckte und zwang sich, das Kinn zu heben. Er sollte nicht erkennen, wie verängstigt sie war. Er neigte den Kopf zur Seite und musterte sie. Seine Lippen waren nur ein schmaler Strich. Eine tiefe Narbe teilte die Haut über und unter einem

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