Der letzte Druide (German Edition)
Gesetze, die diesen Ort regelten. Er wusste nicht einmal, an welchem Ort des Universums sich diese Festung befand. Patzer wusste vielleicht mehr, aber jetzt war nicht die Zeit, ihn darüber zu befragen.
"Wir müssen weg", rief Bastian.
"Ohne deine Freunde?“, erwiderte Patzer.
"Woher weißt du von ihnen?“, Bastian war ehrlich überrascht.
"Ich habe beobachtet, wie die Kobolde sie in ihr Reich verschleppten... Sie sahen aus wie du, aber sie trugen nicht das Mal..."
"Komm!“, unterbrach ihn Bastian. Erneut lief eine Erschütterung durch den Turm. Irgendwo krachte etwas lärmend in sich zusammen. "Führe mich zu ihnen. Wir müssen sie befreien, ehe hier alles in Schutt und Asche zerfällt."
Patzer nickte.
Sie eilten zur Treppe und entdeckten, was vorhin den Lärm verursacht hatte. Die Treppe war vollständig weggebrochen. Irgendwo tief unten türmten sich ihre Überreste.
"Verdammt!“, fluchte Bastian.
"Ich habe vorhin ein langes Seil gesehen", meldete sich Patzer. "Wo?"
"In dem Schrank, in dem ich gefangen war."
"Also gut." Bastian drehte sich um und zog ENBARR. Er hatte weder Zeit noch Lust, erneut den Gewichtheber zu mimen. Jetzt musste es schnell gehen. Er hieb mit der Klinge auf die Rückwand des Schrankes ein und erwartete dabei unbewusst, dass diese in einem magischen Blitz oder unter sonstigen Phänomen verschwinden würde. Aber nichts dergleichen geschah. Es war ein hartes Stück Arbeit, bis er wie mit einer Axt ein genügend großes Loch geschaffen hatte, dass Patzer hindurch passte.
Während sein neuer Freund das Seil holte, versuchte Bastian eine Antwort zu finden, warum sich das Schwert plötzlich wie ein normales, totes Werkzeug benahm. Natürlich war das ein aussichtsloses Unterfangen.
Patzer kroch wenig später mit dem Seil heraus, das sie sicher an einem nahe der Tür aufragenden Tragbalken befestigten. Dann warfen sie es in den Abgrund, wo früher einmal eine Treppe nach oben geführt hatte. Es war ein langes, kräftiges Seil, mit dem es eigentlich keine Probleme geben durfte.
"Du zuerst", entschied Bastian. Patzer schien es recht zu sein, er widersprach nicht. Offenkundig würde er sich erst wieder einigermaßen wohlfühlen, wenn er den wackligen Turm verlassen hatte.
Bastian wartete, bis von unten die Meldung kam, dass alles gutgegangen war. Daraufhin hangelte auch er sich hinab.
Wenig später erreichte er den Boden, und Patzer führte ihn zum Eingang ins Reich der Kobolde.
An einem anderen Ort, in einer anderen Zeit erhielt der Fürst des Bösen die Nachricht von Lihous Tod. Den Boten -ein Kobold namens Gomb, dem es gelungen war, das Tor entsprechend zu justieren und sich aus dem Zeitstrom auszufädeln - traf Arawns voller Zorn. Ein Blitz aus dem Ring des Knöchernen verwandelte ihn in ein Häufchen kalter Asche, die ein jäh aufkommender Wind durch die labyrinthartigen Gänge der Schwarzen Bastion trieb.
Arawn beruhigte sich etwas. Sein Totenschädel leuchtete in fahlem Glanz, und in den leeren Augenhöhlen glomm es düster.
"Der Stein - geraubt", keuchte er mit Grabesstimme. "Mac, du Halunke, glaubst du wirklich, mich dadurch in die Knie zu zwingen... Bedenke, ich habe dich schon einmal besiegt. Oder solltest du tatsächlich einen Lichtträger gefunden haben...?"
Niemand antwortete ihm. Niemand hörte ihn. In der Bastion gab es kein einziges Lebewesen, nur seelenlose Diener. Und Arawn selbst hatte nie gelebt...
Die schwebende, in allen Regenbogenfarben leuchtende Kugel in der Mitte des Festungshofes wirkte größer als sie Bastian in Erinnerung hatte. Sie schien aufgebläht, so als hätten die Beben und die Instabilität der ganzen Umgebung auch bei ihr Wirkung gezeigt. Die magische Blase tanzte kaum merklich auf und ab. Von Zeit zu Zeit verdüsterte sich auch die äußere Schale, wichen die Farben und machten grauem Gewölk Platz. Dann wieder sah es aus, als würden lautlose Blitze die Oberfläche durchlaufen; Verästelungen, die wie feine Haarrisse durch die Sphäre liefen.
"Hoffentlich hält sie", meinte Patzer leise.
Bastian, der rein gar nichts über Art und Funktion der Kugel wusste, sah ihn fragend an.
"Da drin sollen meine Freunde sein? Ist das das Koboldreich?“, Der Klang seiner Stimme drückte verhaltenen Unglauben aus.
Patzer nickte nur. "Wir müssen uns beeilen. Bald steht hier kein Stein mehr auf dem anderen. Aber jetzt in die Sphäre einzutauchen, ist mehr als gefährlich. In einem solchen Zustand habe ich sie noch nie erlebt. Und ich
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