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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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du vielleicht ein trockener Alkoholiker?«
    »Ah, ich kann ja wohl schlecht Wein bestellen, wenn du mir gegenübersitzt und Wasser trinken musst – das wäre einfach nicht gerecht.«
    »Das ist wirklich nett von dir.«
    »Das fanden wir beide auch.«

    Als die Frau mit ihren Antipasti kam, plauderte sie erneut mit Will.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Kate, als sie wieder mit ihm allein war.
    »Sie hat mich gefragt, ob ich mir einen Jungen oder ein Mädchen wünsche.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Es wäre mir egal. Hauptsache, es wäre gesund.«
    »Gute Antwort«, gab Kate knurrend zu. »Ein bisschen abgelutscht, aber trotzdem nicht schlecht.«
    »Ah, außerdem habe ich gesagt, insgeheim würde ich mir ein kleines Mädchen wünschen, das genauso schön wie seine Mutter wird.«
    »Die Antwort ist noch besser.«
    »Ich kann mir nicht helfen – ich bin einfach verrückt nach dir«, fügte Will hinzu.
    Gott, sagte sich Kate, ich wünschte mir, es wäre wirklich so.
    Gott, ich wünschte mir, das wäre nur ein Witz, sagte sich Will, denn inzwischen war ihm klar, dass er in ernsten Schwierigkeiten war. Nie zuvor in seinem Leben hatte er derart empfunden, nie zuvor in seinem Leben hatte ihn ein so bizarres, schwindelerregendes Gefühlschaos in solchem Maß aus dem Gleichgewicht gebracht. Er war überglücklich, hatte aber gleichzeitig auch eine Heidenangst. Er hatte keine Ahnung, was geschehen war oder wann es angefangen hatte – er hatte bereits mittendrin gesteckt, ehe er auch nur gewusst hatte, wie ihm geschah. Doch eines wusste er genau: Er wollte ganz bestimmt nicht so empfinden, sondern Kate auch weiterhin als Lorcans kleine Schwester und als gute Freundin sehen. Deshalb hörte er am besten sofort wieder damit auf, auf diese lächerliche Art mit ihr zu flirten, sobald er mit ihr zusammen war.

    »Also, du und Owen!«, rief er übertrieben fröhlich aus. Er versuchte geradezu verzweifelt, möglichst gleichmütig zu klingen – oder, wenn möglich, gar erfreut. So reagierte man schließlich normalerweise, wenn zwei Menschen, die man gern hatte, zusammenkamen, oder nicht? Trotzdem klang die Frage eher wie ein »Aber hallo, das hätte ich nie von dir gedacht!« .
    »Magst du ihn?«, wollte er von ihr wissen. Meine Güte, dachte er erbost, ich klinge wie ein verdammter Teenager. Und vor allem konnte es ihm vollkommen egal sein, ob sie Owen mochte oder nicht. Denn obwohl er hoffnungslos in sie verliebt war, hatte er ganz sicher nicht die Absicht, ihr das jemals zu gestehen. Er benahm sich einfach lächerlich. Was erwartete er überhaupt von ihr? Dass sie immer auf ihn warten würde für den Fall, dass er es sich noch einmal anders überlegte, stets bereit, wenn er mit den Fingern schnipste, wieder so für ihn zu schwärmen, wie sie es als Teenager getan hatte? Er müsste sich einfach an die Vorstellung gewöhnen, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gab. Weshalb also nicht Owen Cassidy? Er wäre auf alle Fälle besser als der blöde Brian, mit dem sie in Cork gewesen war. Grace wäre wahrscheinlich außer sich vor Glück. Und ihm konnte es egal sein, sagte er sich streng. Trotzdem merkte er, dass er mit angehaltenem Atem darauf wartete, dass sie ihm eine Antwort gab.
    »Tja, natürlich mag ich ihn«, setzte sie zögernd an. »Schließlich ist er wirklich nett.«
    »Es ist nur so – ich meine, Owen kann gelegentlich ein bisschen …«
    Himmel, jetzt versucht er, mich vor seinem Freund zu warnen, dachte Kate entsetzt. Noch vor einem Augenblick hatte Will mit ihr geflirtet, und jetzt war er plötzlich furchtbar ernst. Hatte er sie etwa nur hierhergebracht, um ihr eine
Standpauke zu halten, so als wäre sie ein Groupie, das dem armen Owen lästig war?
    »Ich meine, er ist ein toller Kerl«, fuhr er unbeholfen fort. »Aber Frauen gegenüber ist er …« Er brach unbehaglich ab. »Ich möchte einfach nicht, dass er dich verletzt.«
    »Oh, keine Angst. Es ist nichts Ernstes, falls du das befürchtet hast. Ich erwarte keinen Heiratsantrag oder so«, gab sie scherzhaft zurück.
    »Es tut mir leid, im Grunde geht es mich nicht das Geringste an.«
    »Das letzte Nacht war eine einmalige Sache«, fügte sie hinzu. »Wir hatten beide zu viel getrunken und uns ein bisschen hinreißen lassen. Es hatte nicht das Geringste zu bedeuten.«
    Ihr kam der Gedanke, dass es beinahe so klang, als spräche sie über sich und Will – nur hatte ihr einmaliges Zusammensein, zumindest für sie, durchaus etwas zu bedeuten

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