Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
Leandra konnte die Mönche schreien hören, während sie den Dämon nur anstarren konnte.
„Auch gut.“ Arel zuckte lässig die Schultern, griff sein Schwert fester und spreizte leicht die Beine - er bereitete sich auf einen Kampf vor. „Eines sage ich dir aber gleich: Du wirst sie nicht bekommen.“
„Das werden wir ja noch sehen.“ Leandra hatte nicht gewusst, was sie erwartet hatte, aber die Stimme des Engels unterschied sich nicht wesentlich von Arels, sie war nur dunkler, irgendwie düsterer, nicht einmal unangenehm.
Ganz anders waren die Wesen, die dem schwarzen Engel in diesem Moment aus der Hölle folgten, um ihn zu unterstützen:
Sie waren nicht groß, vielleicht einen guten Meter, aber ihre Körper hatten entschieden zu viele Gliedmaßen mit sehr seltsamen Gelenken. Ihre geifernden Mäuler bestanden aus unzähligen Zahnreihen, mit denen sie versuchten, sich in Arels Gefieder zu verbeißen.
„Komm, was soll das?“, maulte der Engel unwillig und hieb zwei, drei von ihnen mit dem Schwert beiseite, sodass ihr schwarzes Blut die Fliesen besudelte. „Bist du zu feige, alleine gegen mich anzutreten?“
Das ließ sich der schwarze Engel nicht zweimal sagen, er knurrte unwillig.
Und ging in der nächsten Sekunde zum Angriff über.
Die mächtigen Schwingen beider Engel peitschten, als sie ungestüm mit den langen Breitschwertern aufeinander losgingen und Leandra konnte die Kraft spüren, die hinter ihren Schlägen steckte.
Es war das Aufeinanderprallen zweier Wesen, die beinahe so alt wie die Zeit selbst waren, und die schon sehr lange die beiden Seiten ein und derselben Medaille bildeten - Brüder, verfeindet bis aufs Blut.
Mit einem ersten Blick auf Arels Gegner hätte Leandra dem Gregorie nicht viele Chancen eingeräumt, denn der schwarze Engel war um einiges größer und noch beeindruckender, aber er schien nicht wesentlich stärker zu sein.
Die ersten Hiebe hatte Arel noch mit einer erstaunt angehobenen Augenbraue pariert, aber jetzt kamen seine eigenen Hiebe schnell und präzise, er trieb den schwarzen Engel tiefer in den Raum hinein.
Sie näherten sich Leandra, die den Kampf der beiden Engel starr vor Erstaunen beobachtete. Eine der rauchigen Schwingen des schwarzen Engels glitt nur um Haaresbreite an ihrer Schulter vorbei.
Obwohl er sie nicht wirklich berührte, stöhnte Leandra vor Schmerz auf. Die Nähe des Dämons ließ ihre Haut eisig kalt werden, während das Blut darunter zu kochen beginnen wollte - eine tatsächliche Berührung würde sie nicht überleben.
Ptach hatte es nicht nur auf Leandra und den Gregorie abgesehen. Während sich Arel mit ihm schlug, wuselten die kleinen Dämonen wie ein Wirbelwind durch den Speisesaal des Klosters, machten Jagd auf die Mönche und Leandra konnte Schmerzensschreie hören, während rotes Blut durch das einfache Braun der Kutten sickerte - die Menschen hatten den Dämonen mit ihren unzähligen Zähnen und den scharfen Krallen nicht viel entgegenzusetzen.
Arel hörte die Schreie ebenso wie Leandra, drehte für einen Sekundenbruchteil den Kopf und sondierte die Lage im Speisesaal, ehe er Ptach einen wuchtigen Hieb mit seinen Schwingen verpasste, während er sich nach den Dämonen umdrehte.
Das war gefährlich. Er bot dem schwarzen Engel für einen langen Augenblick seine Schwingen an. Schnitte der sie ihm ab, wäre Arel nur noch ein Mensch.
Aber der Gregorie hatte diese Gefahr kalkuliert, hieb mit schnellen, sehr präzisen Schwertstreichen auf die Dämonen ein, mähte viele von ihnen einfach nieder, ohne die Mönche auch nur mit der Klinge zu berühren. Ein paar der überlebenden Dämonen traten den Rückzug an - oder eher die Flucht, sie kreischten schrill und rasten auf die Tür zur Hölle zu.
„Du bist immer noch das gleiche Arschloch, wie vor ... wie lange ist das her?“ Arel runzelte unwillig die Stirn, als er sich im Schwung des letzten Schwertstreiches wieder zu seinem eigentlichen Gegner umdrehte und dem gleich eine Breitseite verpasste. „Was haben dir die Mönche getan?“
„Sie beschützen dich und dieses Flittchen“, gab Ptach zur Antwort und Arel hob eine Augenbraue an, während er einen Hieb von ihm abwehrte. Er hatte mit keiner Antwort gerechnet.
„Natürlich, das ist für eine Ausgeburt der Hölle Grund genug, ihnen diese widerlichen kleinen Biester auf den Hals zu hetzen.“ Arel nickte voller gespieltem Verständnis.
Und erschlug weitere zwei oder drei der Dämonen mit einer Beiläufigkeit, die Leandra Angst
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