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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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gestellt, und er musste seine Hand ins Feuer ihrer Göttin halten, um seine Unschuld zu beweisen. Er hätte allen Grund, uns zu hassen und zu verachten, weil wir ihm die Wahrheit über unseren Auftrag so schändlich verschwiegen haben.«
    Nun wirkte Peredin zerknirscht. Athanor wäre jede Wette eingegangen, dass sich der Älteste von Kavarath zu diesem Vorgehen hatte überreden lassen und sich jetzt dafür schämte.
    »Dann müssen wir Euch wohl erst recht dafür dankbar sein, dass Ihr unserer Sache treu geblieben seid«, gab Peredin zu.
    »Es kommt noch besser«, verkündete Elanya, bevor Athanor etwas erwidern konnte. »Da er die Feuerprobe bestand, verurteilten die Zwerge ihn zur lebenslänglichen Verbannung aus ihrem Reich. Er hätte einfach gehen und sich in Sicherheit bringen können. Davaron und ich wurden dagegen in die Stollen unter dem Gorgoron geschickt, aus denen seit zweitausend Jahren kein Zwerg mehr lebend zurückgekehrt ist. Rathgar, der König unter dem Berg, hielt es für eine gerechte Strafe, dass wir dort bei der Suche nach Astarionim umkommen sollten. Wir sind dem Tod dort nur knapp entronnen, denn der Zorn des Astars hat die Körper und Seelen der verschollenen Zwerge vergiftet und wilde Bestien aus ihnen gemacht. Und doch hat Athanor die Wut Rathgars herausgefordert und verlangt, uns begleiten zu dürfen, damit wir diesen Schrecken nicht allein gegenüberstehen.«
    Athanor sonnte sich in den anerkennenden Blicken, die ihm plötzlich zuteil wurden.
    »Das war wahrhaft edelmütig«, lobte die ergraute Elfe an Peredins anderer Seite.
    »Wer hätte von einem Menschen so viel Treue erwartet?«, murmelte jemand.
    »Und dann habt Ihr Elanya und Davaron auch noch das Leben gerettet?«, hakte Peredin nach.
    »Nun, ich …«, begann Athanor, doch Elanya fiel ihm ins Wort.
    »Wie ich ihn kenne, wird er es wieder anders darstellen, denn Davaron beschimpft und beleidigt ihn all seiner Taten zum Trotz. Aber ich war dabei und kann deshalb bezeugen, dass wir von übermächtigen Gegnern angegriffen wurden. Davaron lag bereits sterbend am Boden, und wäre ich allein gewesen, hätte ich ihn zurücklassen müssen, um die Astarionim herzubringen. Doch Athanor hat ihn gerettet, indem er im Sturm einen reißenden Fluss mit ihm durchschwamm. Hört nicht auf Davaron, wenn er Unrat über diesen Mann ausschütten wird. Sein Hass auf die Welt blendet ihn.«
    »Mir scheint, dass wir Euch zu großem Dank verpflichtet sind.« Peredin neigte vor Athanor das Haupt. »Wie ich es vor Eurer Abreise versprochen habe, werde ich Euch reich dafür belohnen. Bleibt als Gast in diesem Haus, solange es Euch beliebt. Und wenn morgen im Rat über diese Geschehnisse berichtet wird, sollt Ihr an meiner Seite sitzen. Die Söhne und Töchter Piriths mögen undankbar sein, wir sind es nicht.«
    »Ihr seid sehr großzügig, Peredin«, erwiderte Athanor. »Ich fühle mich geehrt, Euch begleiten zu dürfen.« Obwohl es vermutlich kein Vergnügen wird, Davarons Eigenlob zuzuhören.
    Elanya musste die Geschichte über die Gerichtsverhandlung und den verfluchten Berg nun noch einmal ausführlich erzählen, denn vor allem die jüngeren Elfen wollten jede Einzelheit wissen. Tag für Tag in den Gärten der Elfenlande herumzuhocken war sicher sterbenslangweilig. Athanor fand ihre Gesellschaft schon bald ermüdend, denn niemand wandte sich an ihn. Er war froh, als die Fragen endlich versiegten und sich die Gesellschaft zerstreute. Vom langen Sitzen waren seine Beine schon ganz steif.
    Während Peredin kurz Zwiesprache mit der grauhaarigen Elfe hielt, trat ein junger Elf zu Elanya, den sie mit einer Umarmung begrüßte.
    »Ich breche heute Abend noch auf, um die Kunde nach Ardarea zu bringen. Soll ich Botschaften für deine Eltern und Aphaiya mitnehmen?«, fragte er.
    »Oh, das wäre schön. Dann gehe ich rasch ein paar Briefe schreiben.« Sie wollte davoneilen, doch Athanor fing sie mit einem Schritt zur Seite ab.
    »Danke, dass du mich vor Peredin zum Helden gemacht hast.« Er erwartete ihr verschmitztes Lächeln, doch stattdessen sah sie ihn mit so tiefem Ernst an, dass ihre Augen groß und dunkel erschienen.
    »Du hast gesagt, dass du nicht vergessen werden willst, wenn du eines Tages in die Schatten gehst. Solange ich lebe, werde ich deine Geschichte erzählen.«
    Elanyas Antwort hatte Athanor sprachlos gemacht, und als sie am nächsten Morgen in Peredins Gefolge zur Ratshalle gingen, wusste er immer noch nicht, was er davon halten sollte. Hatte sie

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