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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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zog sich vom Fenster zurück, bevor sie ihm den Rücken zuwandte. Bei diesem unheimlichen Gegner konnte man nie wissen. Sturmfeder sah sie erwartungsvoll an. Offenbar hatte er nichts Verdächtiges wahrgenommen. Mit einer nachdrücklichen Geste befahl sie ihm zu warten.
    Trotz der Gefahr, von unten entdeckt zu werden, trat sie an die Kante dieser obersten Terrasse und blickte auf das Gewirr aus Treppen und Absätzen hinab. Der Mond stand allmählich so tief, dass vieles im Schatten lag. Bewegte sich dort unten etwas? Sie starrte eine Weile auf die Stelle, doch es rührte sich nichts mehr.
    Konnten sich die Späher so sehr getäuscht haben? Nahezu lautlos stieg Mahalea die verwitterten Stufen zum nächsten Absatz hinab. Zu beiden Seiten der Treppe ragten Totenhäuser auf und versperrten die Sicht, bis Mahalea zwischen ihnen hervortrat. Rasch sah sie sich um, hielt die Klinge zur Abwehr bereit, doch die schmalen Vorplätze der Häuser waren leer. Mahalea entschied sich für das Linke und sah durch die Tür. Auf dem Boden lagen einige Tonscherben, in der Rückwand malte sich der schwarze Umriss eines Durchgangs ab. Ansonsten bot sich das gleiche Bild wie zuvor.
    Wachsam durchquerte Mahalea den Raum. Hinter der zweiten Tür herrschte Finsternis. Mahalea blieb neben dem Durchgang stehen und lauschte, doch außer dem scharfen Geruch von Fledermauskot drang nichts heraus. Da drin ist niemand. Die Untoten hätten sie längst bemerkt und angegriffen. Dennoch bewegte sich Mahalea rückwärts, bis sie genug Abstand gewonnen hatte, um sich rechtzeitig wieder umzudrehen, falls sie sich täuschte.
    Nebenan erwartete sie fast dasselbe. Ein dunkles Hinterzimmer, auffallend große Tonscherben, eine leere Nische. Der einzige Unterschied bestand in Wurzeln, die ihren Weg durch Ritzen in der Decke gefunden hatten. Mahalea verbot sich, schon wieder am Bericht der Späher zu zweifeln. Die Nekropole war riesig, zog sich um den halben Hügel. Noch konnten die leeren Räume Zufall sein.
    Draußen zwang sie sich, auch die nächste Treppe hinabzuschleichen, obwohl sie am liebsten losgestürmt wäre, um endlich Gewissheit zu haben. Da hatte sie ein Heer von ahnungslosen Freiwilligen, und ausgerechnet die Kundschafter der Grenzwache versagten? Ich zweifle schon wieder. Mit einem unwilligen Laut sprang sie von der letzten Stufe und blickte hastig nach links und rechts. Soweit sie es im Zwielicht sehen konnte, gab es hier mindestens vier Türen und dazu kleine Treppen, da sich nicht alle Vorplätze auf einer Höhe befanden.
    Mahalea glaubte, leises Scharren vom Talgrund zu hören, doch als sie darauf achtete, war es fort. Wenn es dort unten Geräusche und Bewegung gab, konnte die Nekropole doch nicht so verlassen sein, wie es schien. Sammelten sich die Untoten, um sie gemeinsam anzugreifen?
    Immer schneller lief Mahalea die Räume ab und spähte in die Hinterzimmer, obwohl dort nichts als Schwärze lauerte. Gerade blickte sie wieder durch eine Tür in die Finsternis, als draußen ein Schrei gellte. Der Schrei eines Adlers. Sturmfeder! Mahalea rannte hinaus, sah nach oben. Der Greif war auf diese Entfernung nur eine schwarze Silhouette vor den Sternen. Mit einem neuerlichen Schrei schwang er sich in die Luft, stieg rasch höher.
    Was bei allen … Hastig winkte Mahalea mit der Klinge, deren Aufblitzen im Mondlicht Sturmfeder sehen musste . Was hatte ihn aufgescheucht? Warum kam er nicht zu ihr? Mehrfach klopfte sie mit der Linken auf ihr rechtes Handgelenk, um ihn zu sich zu rufen, doch der Greif flog noch höher, legte sich in eine scharfe Kurve – und verschwand außer Sicht.
    »Verfluchtes Biest!« So etwas war ihr seit mindestens hundert Jahren nicht mehr passiert. Und weshalb schrie das verdammte Vieh, anstatt einfach zu verschwinden? Hatte es sie warnen wollen?
    Misstrauisch blickte sie sich um. Dort, wo es hell war, konnte sie nichts entdecken, und was immer sich in den Schatten verbarg, war nicht dumm genug, sich durch Geräusche zu verraten.
    Mahalea atmete tief ein und ließ die Luft wieder ausströmen. Die Wut auf den Greif durfte nicht ihren Verstand trüben. Sturmfeder war zu gut ausgebildet, um sie grundlos im Stich zu lassen. Irgendetwas ging hier vor. Wenn sie weitersuchte, würde sie früher oder später darauf stoßen.
    Grabkammer für Grabkammer stieß sie tiefer in die Nekropole vor, bewegte sich nun wieder langsamer, horchte auf den kleinsten Laut. Mal knackten Tonscherben unter ihren Sohlen, mal fiel in der Finsternis eines

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