Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
Vom Netzwerk:
sollt zu Peredin kommen!«, rief der junge Elf, noch bevor er ihn eingeholt hatte. »Er erwartet Euch in der Halle der Wächter Ardas.«
    »Wer sind die Wächter Ardas?« Gab es etwa eine Gemeinschaft von Kriegern, der Davaron und dieser schweigsame Kerl hier angehörten?
    »Die Wächter Ardas sind die acht Bäume, die ihr Grab behüten. Wer sonst?«
    »Die Bäume, aha.« Nein, mit Kriegern habt ihr es wirklich nicht so. »Heißt das, die Halle, in der sich die Älteren versammeln, ist zugleich das Grab eurer Ahnin?«
    Der Junge nickte. »Sie war so mächtig, dass die Seelenfänger ihr nichts anhaben konnten. Ihre Seele ging ins Ewige Licht, obwohl sie hier in Ardarea starb.« Er klang, als sei er dabei gewesen und noch immer stolz darauf. »Kommt jetzt!«
    Athanor folgte ihm und fragte sich, was zum Dunklen das Ewige Licht sein mochte. Wenn es einem Toten gelang, den Seelenfängern zu entkommen, suchte er seine Familie als Geist heim oder kehrte gar als Wiedergänger zurück. Ein Schicksal, das Athanor niemandem wünschte – außer Davaron. Dem arroganten Bastard gönnte er eine ganze Horde Geister erschlagener Gegner, die ihm die Nächte zur Qual machten.
    Und da sitzt er auch schon wieder. Athanor entdeckte ihn sofort, als sie die Halle betraten. Auf den nahezu leeren Bänken war es nicht schwierig. Nach der großen Versammlung am Vorabend schien es sich dieses Mal nur um eine kleine Zusammenkunft der Würdenträger zu handeln. Kavarath saß erneut neben Peredin und sah Athanor mit undeutbarem Blick entgegen. In den herben Zügen seiner Tochter stand dagegen unverkennbares Misstrauen. Auch auf der Bank hinter dem Ältesten und seinen wichtigsten Beratern hatten sich wieder einige vornehm gekleidete Elfen eingefunden. Athanor entdeckte die Frau mit der Maske, aber Elanya war nirgends zu sehen.
    »Nehmt Platz, Athanor aus Letho«, bat Peredin. »Wir haben lange über Euch beraten und sind zu dem Schluss gelangt, dass Ihr in einer bestimmten Angelegenheit unser Vertrauen verdient.«
    Überrascht setzte sich Athanor auf. Vertrauen? Er musste sich verhört haben. Abwarten. Wahrscheinlich wollen sie, dass ich jemanden für sie umbringe. »Ich fühle mich geehrt, Ältester. Worum geht es?«
    »Es geht um einen Dienst, den uns die Menschen lange Zeit erwiesen haben. Seine Geschichte reicht weit zurück bis in die Tage des Alten Reichs, als unsere Völker Freunde zu sein pflegten, und sogar darüber hinaus. Denn einst lebten Elfen bis zu den Bergen des Nordens, wo die Königreiche der Zwerge beginnen.«
    Elfen hatten in Theroia gelebt? Das musste in der Tat noch vor dem Alten Reich gewesen sein, denn nicht einmal die Gelehrten wussten noch davon. Aber vielleicht war es auch nur eine Legende der Elfen. So wie die Nikener glaubten, dass die Westmark Theroias rechtmäßig ihnen gehörte, weil sie einst zuerst dort gesiedelt hätten.
    »Damals kam es zu einem Streit zwischen den Zwergen und uns. Es ging um eine Quelle an einem heiligen Berg, und die Sturheit der Zwerge brachte Leid über uns alle. Seit jener Zeit herrscht Schweigen zwischen uns und den Völkern unter den Bergen. Wir schickten Unterhändler, um die Hand zur Versöhnung zu reichen, doch die Tore der Zwerge blieben ihnen verschlossen. Kein Wesen, das der Zauberei mächtig ist, sollte je wieder ihre Hallen betreten dürfen.«
    Athanor sah auf seine Brandblasen hinab. Das kann man ihnen nicht verdenken.
    »Solange es die Menschen gab, schmerzte uns der Trotz der Zwerge nicht allzu sehr«, behauptete Peredin. »Alle Güter, die wir einst mit ihnen gehandelt hatten, fanden durch die Hände der Menschen noch immer ihren Weg zu uns.«
    »Sagtet Ihr nicht, dass Menschen hier seit dem Untergang des Alten Reichs nicht mehr willkommen sind?«, wunderte sich Athanor.
    »Das ist wahr«, bestätigte der Älteste. »Sie mussten unsere Länder nicht betreten, um mit uns zu handeln. Eure Kaufleute kamen in die Dörfer der Faune, um unsere Händler zu treffen. Nur an wenigen Tagen hatten sie Gelegenheit, ihre Geschäfte zu machen, und viele schwiegen über dieses Geheimnis, denn es bescherte ihnen wohl einigen Reichtum.«
    Dann war die Elfenseide, die sie uns zu Wucherpreisen verkauft haben, also doch echt. Seit ihm die Elfen so feindselig begegnet waren, hatte Athanor stark an der Redlichkeit jener Händler gezweifelt.
    »Nun ahnt Ihr sicher, welches Angebot wir Euch unterbreiten möchten. Der Handel ist zum Erliegen gekommen. Es gibt nicht viel, das wir von den Zwergen

Weitere Kostenlose Bücher