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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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zu antworten. »Kein schönes Gefühl, nicht wahr? So ist das, wenn die anderen ihr Wissen für sich behalten, obwohl dein Leben davon abhängen könnte.«
    Die Elfe verzog das Gesicht, sagte aber nichts. Ihr das schlechte Gewissen an der Nasenspitze ablesen zu können, hellte seine Stimmung beträchtlich auf.
    »Was gibt es daran nicht zu verstehen?«, fragte Hrodomar, als Athanor den Blick wieder auf ihn richtete. »Wenn man nicht findet, was man sucht, dreht man irgendwann wieder um.«
    So betrachtet hatte er natürlich recht. »Von Minen verstehe ich eben nichts«, gab Athanor zu. »Gehen wir zur letzten Abzweigung zurück.«
    Sobald sie schwiegen, senkte sich die Stille der verlassenen Stollen wieder auf sie herab. Athanor war, als laste auch ein Teil des Bergs auf ihm. Das Gewicht der Gesteinsmassen erfüllte alles mit Schwere, seine Gedanken, seine Lungen, seine Beine. Ungehalten stieß er die Luft aus, um das Gefühl abzuschütteln. Diese Gänge lagen sehr viel näher an der Oberfläche als Evralds Quartier oder gar der Kerker, also musste er sich die Schwere einbilden.
    »Spürst du das auch?«, fragte Elanya leise.
    Erstaunt drehte sich Athanor zu ihr um, doch sie blickte Davaron an, der stehen blieb und die Augen schloss, als horche er auf etwas.
    »Ja«, sagte der Elf schließlich. »Meine Magie kehrt zurück. Nur schwach, aber sie ist da.«
    Elanya strahlte vor Freude. »Dann bilde ich es mir nicht ein. Heilige Astara! Ich fürchtete schon, sie auf ewig verloren zu haben.«
    »Aber warum jetzt?«, rätselte Davaron.
    Nachdenklich zog Elanya die Stirn kraus. »Es muss mit der Tiefe zu tun haben. Je weiter wir unter den Berg kamen, desto mehr schwanden unsere Kräfte. Jetzt nähern wir uns wieder der Oberfläche, und sie kehren zurück.«
    »Was haben die beiden?«, wollte Hrodomar wissen.
    »Sie haben ihre Zauberkräfte wiedergefunden. Was für uns heißt, dass wir uns noch mehr vor dem Bastard in Acht nehmen sollten.« Ohne Magie waren ihm die Elfen sehr viel lieber gewesen.
    »Sie konnten die ganze Zeit nicht zaubern?«, wunderte sich der Zwerg.
    »Was hast du geglaubt, warum ihr sie überhaupt gefangen nehmen konntet?« Als ob sich Davaron dann jemals die Hand hätte abschlagen lassen.
    »Nun ja, ich …«
    »Wir müssen einen Moment rasten«, fiel Elanya ihm ins Wort. »Ich will Davaron heilen, so gut ich es mit eingeschränkten Kräften kann.«
    »Du wirst ihm wohl kaum eine neue Hand wachsen lassen können«, nahm Athanor an.
    Elanya verdrehte die Augen. »Natürlich nicht. Aber ich kann seine Schmerzen lindern. Und dafür sorgen, dass ihn die Wundfäule nicht dahinrafft.« Aufgebracht wandte sie sich ab und half Davaron, sein Gepäck abzulegen.
    »Ja, schon gut«, blaffte Athanor. »Wir warten.« Weiber! Obwohl er zugeben musste, dass er ihre Fürsorge ganz angenehm fand, solange sie ihm galt.
    Hrodomar sah ihn fragend an. Entweder lernten die Elfen bald Zwergisch oder der Zwerg Elfisch. Die Übersetzerei fiel ihm allmählich lästig. »Sie muss sich um seine Wunde kümmern.«
    »O ja, dann …« Unschlüssig blickte der Zwerg erst auf seine Skizzen, dann im Gang umher.
    Athanor beschloss, die Gelegenheit für einen Schluck aus seinem Wasserschlauch zu nutzen, den die Wächter freundlicherweise aufgefüllt hatten. Ob dieser Vorrat reichen würde, bis sie auf Sternenglas stießen? Hrodomar hatte ihm erklärt, dass sie ans andere Ende dieser Mine gelangen mussten, dorthin, wo zuletzt gegraben worden war. Sollte es noch Kristalle geben, dann dort.
    Scheu beobachtete der Zwerg Elanya aus einigen Schritten Entfernung, während Athanor absichtlich in eine andere Richtung blickte. Die Szene erinnerte ihn zu sehr an Elanyas Hand auf seiner Haut. Doch außer Dunkelheit gab es jenseits des Laternenlichts nichts zu sehen.
    Ping. Der helle metallische Laut hallte nur schwach nach. Er war leise, sehr leise, als dringe er aus weiter Ferne an Athanors Ohr. So leise, dass er sich fragte, ob er sich verhört hatte.
    Ping.
    Auch der Zwerg wandte mit verblüffter Miene den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    »Es ist weit weg«, stellte Davaron fest.
    »Aber was zum Henker ist es?«, wandte sich Athanor an den Zwerg.
    Ping.
    Hrodomars Hand spielte nervös an der Axt herum. »Es … es klingt wie Metall auf Metall. Wie ein Hammer, der auf einen Amboss schlägt.«
    »Das höre ich auch. Ich dachte, hier ist niemand.«
    »Hier ist auch niemand .«
    Ping.

13
    Athanor hielt die Laterne höher und ließ

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