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Der letzte Kuss

Der letzte Kuss

Titel: Der letzte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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Fußtritte klangen lauter als sein klopfendes Herz und angenehmer jetzt als alles, was er in letzter Zeit gehört hatte. Nichts ließ eine Frau so schnell das Interesse verlieren,
als erwischt zu werden. Nach Alices knallrotem Gesicht zu urteilen würde sie hier nicht sobald wieder auftauchen oder ihm anderswo begegnen wollen.
    Er wartete ab, bis Alice sich genug beruhigt hatte, um ihre Beine halb in ihre Jeans zu bekommen, ehe er seiner Mutter zurief: »Ich höre dich, Mutter! Ich bin vor kurzem zurückgekommen.«
    Eine männliche Stimme sprach mit Raina – wahrscheinlich Eric. Das erklärte, warum sie nicht die Treppe heraufgekommen war. Sie benutzte diese Treppe nur einmal am Morgen und dann wieder abends. Roman hatte schon mit Chase darüber sprechen wollen, ob man nicht eines der unteren Zimmer zum Schlafzimmer umfunktionieren sollte, damit Rainas Gesundheit nicht gefährdet war.
    »Ich möchte alles über dein Wochenende hören!«, rief Raina, und er hörte so schnelle Schritte die Treppe hochkommen, dass es ihn verwunderte.
    »Oh nein!« Dieses Mal kreischte Alice in Panik.
    Roman, der immer noch in der Tür stand, drehte sich gerade in dem Moment wieder zu ihr hin, dass er sah, wie sie ihre Hose wegschleuderte. Stattdessen zerrte sie das Bettzeug hoch und wickelte die beige Steppdecke um sich wie ein Leichentuch.
    Seltsam und immer seltsamer, dachte Roman und schüttelte den Kopf. »Übrigens«, sagte er zu Alice, »Dr. Fallon ist auch hier. Aber mach dir keine Sorgen. Auf Grund seiner jahrelangen ärztlichen Schweigepflicht wird er sich bestimmt diskret verhalten.«
    Es hätte alles noch schlimmer kommen können, dachte Roman. Es hätte auch Chase, Mr. Ich-berichte-nur-die-Tatsachen, sein können, der da hinter seiner Mutter die Treppen hoch stapfte.

    Raina war auf der obersten Stufe angelangt und kam auf ihn zu. Roman verstellte die Sicht in sein Zimmer, so gut er konnte. »Hallo, Mutter. Geht es dir gut?« Er blickte über ihre Schulter zu Eric hinüber, der hinter ihr stand.
    »Ich bin wegen der Treppe etwas außer Atem. Setzen wir uns auf dein Bett, und dann lass uns reden.« Sie wollte an ihm vorbei, doch er hielt sie sanft am Arm fest. »Du kannst da nicht hinein.«
    »Wer ist da? Ist es Charlotte?«, wollte sie wissen und klang ganz aufgeregt bei der Vorstellung.
    »Nein, es ist nicht Charlotte. Aber bitte – das hier ist alles schon chaotisch genug. Du solltest nicht auch noch darin verwickelt werden und dich aufregen.« Raina schüttelte den Kopf und versuchte, über seine Schulter zu schauen.
    Hinter ihr verdrehte Dr. Fallon die Augen, als wollte er sagen: Wenn sie erst einmal in Fahrt ist, kann keiner sie aufhalten . Roman verstand ihn nur zu gut.
    »Okay, dann sieh es dir an«, flüsterte Roman und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen, zum Zeichen, dass sie schweigen solle. Es war nicht seine Aufgabe, Alice vor ihrer eigenen Dämlichkeit zu beschützen, aber es war ihm lieber, dass Raina nur einen kurzen Blick hineinwarf und dann verschwand, als dass sie hineinplatzte und so die Frau vollends erniedrigte.
    Er trat ins Zimmer, seine Mutter hinter ihm, als Alice gerade mit zitternden Händen das Fenster zu öffnen versuchte.
    Aber Roman war sofort klar, dass der Riegel sicher war und dass Alice es nicht riskieren würde, sich bei der Höhe in Gefahr zu bringen.
    »Ich glaube, Eric sollte sich um sie kümmern, Roman. Sie ist offenbar verwirrt und aufgeregt«, flüsterte Raina und zog ihn an der Hand aus dem Zimmer.

    Als ihm bewusst wurde, dass er seiner Mutter in Unterhosen gegenüberstand, schnappte er sich seine Jeans, die er auf dem Boden liegen gelassen hatte. Er würde die Peinlichkeit besser überstehen als Alice. »Du hast Recht. Lass uns nach unten gehen, ja?«
    Er verschwand noch schnell im Badezimmer, um seine Hose anzuziehen. Als er in die Küche trat, sah er gerade noch, wie seine Mutter ein Mittel gegen Sodbrennen einnahm.
    »Könntest du mir einen Tee machen?«, bat Raina. »All diese Aufregung hat mich mitgenommen.«
    Er blickte sie besorgt an. »Bist du sicher, dass es nur Sodbrennen ist? Hat es nichts mit deinem Herzen zu tun? Ich kann Eric holen …«
    »Nein, alles in Ordnung. Nur eine ganz normale Magenverstimmung.« Sie klopfte sich auf den Bauch. »Dieses Mädchen braucht Eric jetzt dringender als ich.«
    »Versprich mir nur, dass du acht gibst, wenn etwas wirklich nicht in Ordnung ist.« Er füllte Wasser in den Teekessel und schaltete den Herd ein.
    »Ich nehme an,

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