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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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fühlte sie sich im Moment nicht in der Lage.

17
    » W as ist los, Fiona? Träumst du?«
    Fiona schreckte hoch. »Nein, wieso?«
    »Wieso auch immer, das kann ich nicht beantworten, aber du tust es«, fuhr die Stimme ihrer Kollegin Marianne nachsichtig fort. »Der Auftrag liegt noch immer so vor dir, wie ich ihn dir vor einer Stunde gebracht habe.« Sie wies auf ein Blatt Papier auf Fionas Schreibtisch.
    »Tut mir leid, Marianne.« Fiona griff nach dem Blatt. »Ich erledige das gleich.«
    »Ja, bitte«, sagte Marianne. »Michael ist schon auf hundertachtzig. Das fehlte mir gerade noch, dass ich ihm sagen muss, dass der Entwurf nicht fertig ist.«
    »Bitte, verzeih mir noch ein letztes Mal.« Fiona legte eine Hand auf ihr Herz und grinste etwas schief.
    »Ich verzeihe dir doch immer«, lachte Marianne. »Ich kann deinem Charme einfach nicht widerstehen. Aber du weißt, Michael steht nicht auf Frauen, er ist für weiblichen Charme nicht so empfänglich wie ich.«
    Fiona hob überrascht die Augenbrauen. »Ich wusste nicht, dass du das bist.«
    »Hin und wieder«, sagte Marianne. »Jetzt weißt du’s. Ich habe Anke und dich immer beneidet. Ihr wart so glücklich.«
    Ein melancholisches Lächeln hob Fionas Mundwinkel. »Ja, das waren wir«, sagte sie leise. Als sie merkte, dass sie erneut in Träumereien zu versinken drohte, riss sie sich zusammen. »Du hast dich also endgültig von Stefan getrennt? Rührt daher dein momentanes Interesse für das weibliche Geschlecht?«, fragte sie und ging zu einem großen Tisch hinüber, auf dem etliche Fotos lagen.
    »Ich mochte dich schon immer«, sagte Marianne, »aber du warst mit Anke zusammen und ich mit Stefan . . .«
    »Jetzt sind wir beide frei, denkst du?« Fiona beugte sich über die Fotos und nahm einen Betrachter in die Hand, um sie zu vergrößern.
    »Ist es nicht so?« Marianne legte leicht den Kopf schief.
    Fiona dachte einen Augenblick nach. »Ja, so ist es«, sagte sie dann. »Ich bin allein.«
    »Wie wäre es dann mal mit einem Bier nach Feierabend?«, fragte Marianne. Gleich darauf lachte sie. »Ich will dich nicht anmachen, ich dachte nur . . . es hat doch bestimmt einen Grund, dass du in letzter Zeit so abwesend bist. Direkt nach Ankes Tod warst du so, aber zwischendrin schienst du wieder voll da zu sein.«
    »Hast du so gut aufgepasst?« Fiona warf einen genervten Blick auf Marianne.
    »Wir sind Freundinnen, oder nicht?«, erwiderte Marianne lässig. »Dachte ich jedenfalls immer.«
    Fiona nickte. »Ja, du hast Recht. Wir sind Freundinnen.« Sie grinste leicht. »Allerdings dachte ich bisher, dass ich mit einer Heterofrau befreundet bin.«
    Nun grinste Marianne auch. »So kann man sich irren.« Sie trat ebenfalls an den Tisch und betrachtete zusammen mit Fiona die Fotos. »Ich war schon mal ein paar Jahre mit einer Frau zusammen, aber ich weiß, dass manche Lesben nicht sehr freundlich darauf reagieren, wenn man dann wieder mit einem Mann zusammen ist. Deshalb habe ich nichts gesagt.«
    »Ja, ich glaube, ich fände es auch nicht sehr nett, wenn meine Freundin mich wegen eines Mannes verlassen würde.« Fiona konzentrierte sich auf die Fotos.
    »Bist du mir jetzt böse?«
    »Warum? Mich hast du ja nicht verlassen.« Fiona lächelte Marianne etwas schelmisch an. »Und wirst du auch nicht.«
    »Bist du da so sicher?« Marianne setzte ein flirtendes Lächeln auf.
    Fiona hob nachlässig eine Hand. »Versuch es erst gar nicht. Ich bin immun.«
    »Dafür gibt es nur einen Grund. Da ist doch jemand«, sagte Marianne. »Und wenn es so ist, will ich mehr darüber erfahren. Ist sie wie Anke?«
    »Nein.« Die Antwort entschlüpfte Fiona gegen ihren Willen, bevor sie es verhindern konnte.
    »Erwischt.« Marianne grinste.
    Fiona richtete sich auf und seufzte. »Nein, nicht wirklich. Ich hatte gedacht, dass . . . vielleicht . . . Aber so war es nicht.«
    Marianne betrachtete Fiona nachdenklich. »Deshalb bist du so abwesend. Denkst du immer noch, dass etwas daraus werden könnte, oder hat sie jemand anderen?«
    »Soweit ich weiß, hat sie niemand.« Fiona schüttelte den Kopf. »Aber das nützt mir auch nichts.«
    Marianne gab nicht so schnell auf. »Wenn sie allein ist, gibt es immer noch Hoffnung.«
    »Sie ist weg«, sagte Fiona. »Ich war bei ihrer Wohnung, und die Nachbarn sagten, sie wäre ausgezogen. Ihre Handynummer funktioniert auch nicht mehr. Es ist wohl eindeutig, dass sie nicht will, dass ich sie erreiche.«
    »Erhöht das meine Chancen?« Marianne

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