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Der letzte Liebesdienst

Der letzte Liebesdienst

Titel: Der letzte Liebesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Beck
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Gedanken mehr machen.«
    »Hoffentlich lernt Lara in Koblenz eine Frau kennen, mit der sie glücklich werden kann«, grummelte Maja. »Fiona ist für mich abgehakt.«
    »Das hast du nicht zu entscheiden, sondern Lara«, sagte Anke. »Und ich glaube, bei ihr ist noch lange nichts abgehakt.«

18
    » L ara? Gehst du mit zum Essen?« Eine junge Frau steckte den Kopf zur Tür von Laras Büro herein.
    »Ich hab noch so viel – ach, was soll’s?« Lara betätigte die Tastenkombination für das Passwort, so dass niemand ihren PC in ihrer Abwesenheit benutzen konnte, stand auf und griff nach ihrer Handtasche. »Ich bin schon seit sechs Uhr hier, langsam wird es mal Zeit für eine Pause.«
    »Lässt die Alte dich schon wieder schuften?« Katinka, die im Büro nebenan arbeitete, hob missbilligend die Augenbrauen.
    »Frau Stanitz . . .«, erwiderte Lara mit Betonung, »ist auf Dienstreise, da muss ich eben etwas mehr tun. Das macht mir nichts.«
    »Pah!« Katinka gab ein abschätziges Geräusch von sich. »Als ob das ein großer Unterschied wäre, ob sie da ist oder nicht. Du kommst früh und gehst spät, genau wie sie. Sie nutzt dich aus.«
    »Wenn sie da ist, geht sie noch viel später als ich«, entgegnete Lara. »Und oft ist sie schon da, wenn ich komme.«
    »Sie verdient auch ’ne ganze Menge mehr als du«, wandte Katinka schnippisch ein. »Dafür kann sie auch mehr arbeiten. Hast du denn gar kein Privatleben? Sie hat anscheinend tatsächlich keins.«
    Lara nickte. »Ja, scheint so. Sie verbringt fast ihre ganze Zeit im Büro.«
    »Und du? Was sagt denn dein Freund zu deinen Arbeitszeiten?« Katinka schaute Lara neugierig an.
    Es war nicht das erste Mal, dass Katinka herauszufinden versuchte, was Lara in ihrer Freizeit machte. Und Laras Antwort war praktisch jedes Mal dieselbe: »Das ist immer noch kein Problem. Ich habe keinen.«
    »Wieso nicht?« Sie waren in der Kantine angekommen und stellten sich in der Reihe an. Katinka schüttelte verständnislos den Kopf. »Du bist nett und du bist nicht hässlich. Was ist denn mit den Kerlen los?«
    »Ich habe kein Interesse«, sagte Lara. »Sonst ist nichts los.«
    »Du hast kein Interesse? Das kannst du mir doch nicht erzählen.« Es war offensichtlich, dass Katinka sich das tatsächlich nicht vorstellen konnte. »Vielleicht bist du nur zu schüchtern«, vermutete sie. »Oder hat dich einer auf ’ne üble Art sitzen lassen?«
    Lara schüttelte den Kopf. »Nein. Außer wenn du den Tod als üble Art bezeichnen wolltest.«
    »Er ist gestorben?« Katinka nahm einen Teller mit Salat. »Das tut mir leid. Warum hast du noch nie was davon gesagt?«
    »Weil es niemand etwas angeht.« Lara nahm sich auch einen Salat und ging an Katinka vorbei auf einen Tisch zu. Jetzt hätte sie sich gewünscht, dass sie nicht mit ihr essen gegangen wäre.
    »Wann ist das passiert?« Katinka setzte sich neben sie.
    »Es ist fast ein halbes Jahr her«, sagte Lara und spießte sorgfältig ein Salatblatt auf ihre Gabel.
    »Ein halbes Jahr? Und wie lange wart ihr zusammen?« Katinka kämpfte noch mit der Entscheidung, ob sie Salatdressing nehmen sollte oder nicht.
    »Ein Jahr«, sagte Lara.
    »Na hör mal . . .« Katinka hatte sich gegen das Salatdressing entschieden und nahm nur ein bisschen Essig. »Das war doch gar nicht so lang. Ist ein halbes Jahr da nicht genug? Da wäre ich schon längst zuhause verrückt geworden. Willst du denn gar nicht mal wieder ausgehen?«
    In den letzten Wochen hatte Lara tatsächlich hin und wieder darüber nachgedacht, dass sie ihre Abende vielleicht anders verbringen könnte als allein zuhause vor dem Fernseher. Zwar war sie nicht allein, Amor und Cassiopeia waren da, aber menschliche Gesellschaft hatte sie keine.
    Am Wochenende fuhr sie oft mit Amor raus, einfach in die Landschaft, und wo es ihr gefiel, hielt sie an und lief ein paar Stunden mit ihm herum. Danach waren sie beide müde, Lara fuhr nach Hause, mit viel frischer Luft in ihren Lungen und genauso allein wie zuvor.
    Wirklich schlimm fand sie das nicht, sie war ohnehin zu müde, um sich mit jemand zu unterhalten. So hatte sie wenigstens ihre Ruhe. Sie dachte immer noch an Maja, und auch an Fiona. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie sie noch nicht einmal angerufen hatte, um sich von ihr zu verabschieden. Aber dafür war es nun zu spät. Fiona würde sie gar nicht mehr wiedersehen wollen. Davon war sie überzeugt.
    »Ich kenne mich in Koblenz immer noch nicht richtig aus«, antwortete sie auf

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