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Der letzte Massai

Der letzte Massai

Titel: Der letzte Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
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das Beste für einen anderen Menschen ist? Wie …« Sie beherrschte sich gerade noch und senkte den Blick auf ihre Hände, die sie auf ihrem Schoß ineinanderpresste. Sein Verhalten hatte sie mehr verletzt, als ihr bewusst gewesen war.
    »Ist es zu spät, Katherine?«
    »Zu spät?«
    »Zu spät, um all diese Torheit ungeschehen zu machen?«
    Katherines Lächeln vertiefte sich, und Tränen standen ihr in den Augen, als sie sagte: »Es ist niemals zu spät, George.«

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Kapitel 46
    P loog nahm einen Schluck Whiskey, rülpste laut und schob seine Finger unter sein Hemd, um sich ausgiebig den Bauch zu kratzen. »O’Rourke«, sagte er mit barscher Stimme und blickte auf den Mann hinab, der regungslos dasaß, den Kopf in die Hände gestützt. Er versetzte ihm einen Stoß mit seiner Stiefelspitze. Der Corporal murmelte etwas und war wieder still.
    »O’Rourke!«, sagte er erneut, und dieses Mal versetzte er dessen Bein einen Tritt.
    O’Rourke schreckte auf und wäre beinahe von seinem Holzklotz heruntergefallen. »Was ist?«, fragte er mit weit aufgerissenen Augen und versuchte, seinen Blick auf Ploog zu richten, der über ihm stand, den Rücken zum Feuer.
    »Whiskey«, sagte der Sergeant. »Mehr Whiskey.«
    »Keine Lust«, brummte O’Rourke und ließ seinen Kopf wieder auf die Hände sinken.
    Ploog stieß ihn mit dem Stiefelabsatz von dem Klotz. »Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Arsch in Bewegung setzen, und holen Sie eine weitere Flasche vom Wagen, Corporal«, fauchte er.
    O’Rourke erhob sich murrend und sah Ploog von der Seite an, während er sich damit abmühte, seine Stiefel anzuziehen, aber er behielt seine Gedanken für sich.
    »Fauler Hund!«, schickte Ploog ihm noch hinterher, als er in die Dunkelheit davonschlurfte, um sich zum Lager der
Askaris
aufzumachen.
    Als O’Rourke fort war, fühlte sich plötzlich alles still und fern an. Ploog hatte es vorgezogen, sein Zelt in kurzer Entfernung von seinen schwarzen Soldaten am Fuße des Mau-Steilhangs aufzuschlagen. Er wusste, dass die
Askaris
an diesem Abend nicht aufhören würden mit ihrem abergläubischen Geschwätz. Dies war meist der Fall, wenn an einem Tag etwas Eigenartiges geschehen war, das sie als ein Omen deuteten. Wenn er nicht jemanden zurückgeschickt hätte, um den Mann herauszufordern, der ihnen den größten Teil des Nachmittags über gefolgt war, wäre die Angelegenheit unbeachtet geblieben. Aber als der Mann nicht nur ein Mal, sondern drei Mal verschwunden war, begannen die schwarzen
Askaris
miteinander zu flüstern. Sie hielten ihn für ein Gespenst. Oder den Geist eines Soldaten, der seinem Zug verlorengegangen war. Einige hielten ihn sogar für Jesus Christus, der aus der Wüste zurückkehrte. Sie kannten zahlreiche Geschichten aus ihren vielen Ländern, und Ploog wusste, dass sie bis tief in die Nacht fortfahren würden, sie zu erzählen.
    Er vernahm ein Geräusch, das er früher schon bemerkt hatte. Es war ein eigenartiges Pfeifen, und er vermochte es keiner Eule oder irgendeinem anderen Tier zuzuordnen, das er kannte. Er zuckte mit den Schultern und schob einige Äste mit dem Fuß ins Feuer, das sogleich aufflammte. Funken stiegen in das dunkle Laubwerk hinauf.
    Die Wärme breitete sich von seinen Stiefeln zu seiner Leistengegend aus und verschaffte ihm ein angenehmes Gefühl. Gedanken an sein nächstes mögliches sexuelles Abenteuer wurden wach.
    Es war kein willkommener Auftrag für ihn gewesen, die Massai durch diese endlose Wildnis zu führen. Er zog es vor, ein Ausgangslager in einer Stadt zu haben, denn er wusste, wie gereizt er wurde, wenn er nicht jeden Abend mindestens eine Frau zu seiner Verfügung hatte. Er erinnerte sich gern an Lourenço Marques zurück, wo er des Öfteren nicht nur eine, sondern zwei oder sogar drei Frauen in seinem Bett gehabt hatte. Aber er hatte hinreichende Erleichterung bei den Huren von Naivasha und Nairobi gefunden. Und zwischendurch reichten ihm die einheimischen Frauen, von denen manche aus freien Stücken zu ihm kamen. Allerdings hatte er festgestellt, dass er den Sex inzwischen befriedigender fand, wenn er nicht freiwillig geschah. Die Massai-Frauen stellten eine besondere Herausforderung dar. Sie besaßen einen bemerkenswerten Kampfgeist. Der Gedanke daran, dass er morgen Abend schon wieder imstande sein würde, sich einige der gelenkigen Eingeborenenmädchen aussuchen zu können, erregte ihn.
    Ploog trank seinen Whiskey aus, warf die Flasche in die Nacht und verfluchte

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