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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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Sophie wechseln einen Blick.
    » Keine Ahnung«, sage ich schließlich. » Ich will nicht mehr darüber reden. Ich muss jetzt nach Hause und mich schick machen. Heute teste ich wieder meine Fähigkeiten als Single.«
    Das Beste an einem abwechslungsreichen gesellschaftlichen Leben? Es hilft einem, die Realität zu verdrängen.

Kapitel 5
    Bei einer Trennung trennt man sich nicht nur von einer Person. Man trennt sich auch von ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem Hund. Es ist traurig, aber unvermeidlich. Aber es ist nun einmal so. Was der Grund ist, warum dieses Wochenende ein wenig… schrecklich war.
    Als Erstes rief gestern Morgen Peters Mutter an und erzählte mir, wie sehr sie mich vermisse und dass die Liebe etwas sei, an dem man arbeiten müsse. Ein verdammter Albtraum. Abends dann gingen Plum, Henry und ich auf eine Party, die sich als ein Minenfeld entpuppte, auf dem es von Peters Freunden, die mich entweder nach Peter fragten, mich ignorierten oder mir tödliche Blicke zuwarfen, nur so wimmelte. Um zehn, als mir mein Gesicht vom falschen Lächeln wehtat, suchte ich Plums Blick und fuhr mit dem Daumen über meinen Hals, um ihr zu signalisieren, dass ich nichts dagegen hätte, abzuhauen. Wir schnappten uns Henry, der sich von den anwesenden Frauen ohnehin nur eine Abfuhr nach der anderen holte, und fuhren mit dem Taxi in einen Nachtclub. Auf der Fahrt hatten wir eine längere Unterhaltung über das Singledasein.
    » Ich muss öfter mit Männern ausgehen«, sagte Henry. » Ich glaube, ihr Hühner seid schuld, dass ich nie zum Zug komme.«
    » Und du denkst nicht, das hat vielmehr damit zu tun, dass du morgens mit einem ungekauten Bissen Kebab im Mund aufwachst?«, erwiderte ich.
    » Das war ein einziges Mal!«, rief Henry. Er machte eine Pause. » Im Moment würde ich für einen Kebab einen Mord begehen.«
    » Diese Idioten können mir echt gestohlen bleiben«, sagte ich und frischte kurz mein Lipgloss auf. » Die halten mich für ein fieses Biest, weil ich Peter sitzen gelassen habe.«
    » Mir können die auch alle gestohlen bleiben«, sagte Plum und nahm mir das Lipgloss ab. » Die anständigen Typen habe ich eh schon alle durch.«
    » Mich hast du vergessen!«, rief Henry und schubste Plum von sich weg, als sie versuchte, Lipgloss bei ihm aufzutragen.
    » Herzchen, ich habe mit dir an meinem einundzwanzigsten Geburtstag rumgeknutscht«, erwiderte sie, » aber die Küsse waren scheiße. Also habe ich mir die Mühe gespart, dich zu schänden.«
    » Vielleicht lag das an dir«, konterte er. » Ich bin nämlich ein Kussgott.«
    Es entstand eine Pause, in der ich mich fragte, ob wir wohl alle schlechte Küsser waren.
    » Ich glaube allmählich, ich bin eine Niete im Bett, weil ich ständig abserviert werde, nachdem ich mit den Typen gepennt habe«, sagte Plum düster.
    » Ja, ich hab gehört, dass du es im Bett nicht bringst«, sagte Henry.
    Plum boxte ihn ziemlich hart in die Schulter.
    » Aua.«
    » Ich habe seit der Pubertät nur einen Mann geküsst beziehungsweise nur mit einem Mann geschlafen«, sagte ich. » Könntet ihr also bitte damit aufhören?«
    Der arme Henry, denke ich. Meine Mutter wäre überglücklich, wenn ich mich in ihn verlieben und/oder ihn heiraten würde. Mit Plums Mutter verhält es sich genauso. Aber wir kennen Henry schon zu lange. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, dass er einen Penis hat. Vielmehr stelle ich mir vor, dass er dort unten eine glatte Wölbung hat, so wie Barbies Ken.
    Heute schleife ich Plum in den Cow Pub in Notting Hill, wo wir uns mit meiner Schwester und ihrem Verlobten treffen.
    » Ich hasse diese verdammten Sonntage«, sagt Plum und zündet sich eine Zigarette an, während wir uns dem Pub nähern. Sie hat keine gute Laune. » Jeden Sonntagabend gehe ich allein ins Bett, und am Montagmorgen wache ich allein auf und denke, oh, wieder liegt eine Woche vor dir, eine ganze Woche bis zum Wochenende, wenn sich vielleicht, eventuell, die Möglichkeit ergibt, einen Mann kennenzulernen, der kein Flachwichser ist…«
    » Plum«, sage ich. » Übertreib nicht so.«
    Ihr verkaterter Pessimismus macht mir Angst. Ist dieser Zustand unausweichlich? Werde ich auch so enden? Unter uns gesagt, ich hatte gestern Abend ein Date, aber ich möchte jetzt nicht davon anfangen, damit Plum sich nicht noch schlechter fühlt.
    » Churchill litt an Depressionen. Ich leide am Singledasein«, sagt sie und bläst theatralisch den Rauch aus. » Ich werde einsam und allein sterben.«
    »

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