Der letzte Single fangt den Mann
ihnen aufmunternd zu. Die anderen Teilnehmer zeigen alle unterschiedlich starke Anzeichen von Nervosität und Aufregung. Ich kann übrigens keinen besonders attraktiven Mann entdecken. Das ist gut, denn in der nächsten Stunde geht es ums Überleben, nicht ums Flirten.
» Bist du okay, Abby, mein Schatz?«, fragt Robert.
» Alles prima!«, rufe ich fröhlich und erschrecke einen Teilnehmer, der gerade an mir vorbeigeht und den Eindruck hat, ich würde mit ihm sprechen. Wenn ich nicht besser aufpasse, mache ich einen absolut bescheuerten Eindruck. Während ich das denke, sage ich laut » bescheuert« und höre Robert lachen.
» Hi, ich bin Christopher«, sagt ein Glatzkopf in einem Anzug und schüttelt meine Hand. » Ich glaube, ich bin dein erstes Opfer.«
» Sag ihm, dass du ihn nicht zu hart rannehmen wirst, aber dass du gerne den ersten Treffer landest«, sagt Robert. Ich muss laut lachen, und Christopher sieht mich seltsam an.
» Wenn du das amüsant findest, werden wir sehr viel Spaß haben«, sagt er.
Ich sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Ich kann auch die Arrogante spielen, mein Freund.
Dann läutet wieder eine Glocke, und das Speed Date ist offiziell eröffnet.
» Und, was führt dich heute Abend hierher, Christopher?«, frage ich.
» Ich bin Journalist. Ich mache einen Bericht für Time Out«, antwortet er.
» Er lügt«, sagt Robert in meinem Ohr. » Er will cool wirken.«
» Wirklich!«, sage ich. » Arbeitest du mit Kristina O’Shaunnessy zusammen?«
» Ja, aber sie sitzt in einer anderen Abteilung«, erwidert er aalglatt.
Er lügt. Ich habe diesen Namen frei erfunden.
» Wohnst du… äh… in London?«, frage ich.
» O Gott, ich langweile mich jetzt schon«, sagt Robert.
» Sei still«, sage ich. Christopher sieht mich befremdet an. » Ich meine… du sollst natürlich nicht still sein! Rede! Sprich weiter!«
Robert beginnt, in mein Ohr zu lachen, und ich habe Mühe, die Fassung zu wahren. Das restliche Gespräch ist eine absolute Katastrophe, da ich ständig Roberts Lachen im rechten Ohr habe, und Christopher, der mich sicher für verrückt hält, im linken.
Dann läutet wieder die Glocke. Christopher kann es nicht erwarten, von mir wegzukommen.
» Hör zu, verdammt, du musst ernst bleiben«, flüstere ich böse. » Ich werde zwangseingewiesen, wenn ich so weitermache.«
» Sorry«, sagt Robert. » Okay, okay, ab sofort bleibe ich ernst.«
Dann läutet wieder die Glocke, und ich hebe den Kopf, und vor mir steht Josh aus der Personalabteilung.
» Abigail«, sagt er verlegen und setzt sich.
» Josh!«, sage ich laut.
» Wer?«
» Aus der Personalabteilung«, füge ich rasch hinzu.
» Verstanden.«
» Wie geht es dir? Was hast du die ganze Zeit getrieben?«, plappere ich los.
Ah, der Bewerbungsgesprächsmodus. Kennen wir doch.
» Gut«, sagt er und macht eine Pause. » Hör zu, ich will nicht, dass das hier eine peinliche Angelegenheit wird…«
Er verstummt, als ob er überlege, wie er mich fragen soll, warum ich ihn ignoriert habe. Ich stoße ein Räuspern aus in der Hoffnung, dass Robert das als Aufforderung versteht, etwas zu sagen. Tut er.
» Ich wollte dir eine SMS schicken«, sagt Robert.
» Ich wollte dir eine SMS schicken«, sage ich.
» Ich glaube einfach, ich bin noch nicht so weit. Ich meine … äh … für eine neue Beziehung. Ich war bis vor kurzem jahrelang in einer festen Beziehung. Ich hatte nicht geplant, dass ich so schnell jemanden kennenlerne.«
» Ich glaube einfach, ich bin noch nicht so weit. Ich meine… äh… für eine neue Beziehung. Ich war bis vor kurzem jahrelang in einer festen Beziehung. Ich hatte nicht geplant, dass ich so schnell wieder jemanden kennenlerne.«
» Das verstehe ich total«, sagt Josh. » Eigentlich wollte ich dich etwas über die Frau fragen, die ich gerade kennengelernt habe. Ich glaube, sie ist eine Freundin von dir. Plum?… Sie ist unglaublich! Erzähl mir alles über sie!«
Robert beginnt wieder zu lachen.
» Plum!«, sage ich fröhlich und versuche, Robert zu ignorieren. » Natürlich. Sie ist meine beste Freundin. Was möchtest du wissen?«
» Wo wohnt sie? Ich möchte eine Freundin, die auch auf der südlichen Flussseite wohnt«, entgegnet er.
Die restliche Zeit verstreicht damit, dass ich Joshs Fragen über Plum beantworte. Hoffentlich nimmt sie mir das nicht übel. Als Josh vom Tisch aufsteht, merke ich, dass ich ins Schwitzen geraten bin.
» Danke für nichts«, zische ich in mein Mikro.
» Und
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