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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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einer Einweihungsparty und bin spät dran. Warum kommst du nicht mit?«, fragt er.
    » Später vielleicht, ich muss erst mit den Mädels reden.« Ich lege auf und drehe mich zu Plum, die mit ihrem verzückten Lächeln im Gesicht Mühe hat, sich eine Zigarette anzuzünden. Verstehen Sie, was ich mit der Erfolgsspirale des Selbstvertrauens meinte?
    » Hallo, Hühner«, sagt Henry, der mit Charlotte an seiner Seite aus dem Lokal kommt. » Würdet ihr endlich aufhören, uns ständig allein zu lassen? Wir kriegen sonst noch Komplexe. Das war übrigens der totale Flop. Keine Ahnung, warum ich mich von euch dazu habe überreden lassen.«
    » Lasst uns verschwinden«, sage ich. » Wer hat Lust, noch was trinken zu gehen? Geht auf meine Rechnung.«

Kapitel 19
    Das Speed Dating hinterließ bei uns allen eine posttraumatische Euphorie. Wir entdeckten um die Ecke eine neue Bar, wo wir einen Tisch in Beschlag nahmen und unsere Erlebnisse mit den einzelnen Speed-Datern austauschten. Plum und ich steckten uns Oliven in die Backen und imitierten Stockard Channing. Henry erzählte eine Geschichte von einem Freund, der ein Wochenende auf Ibiza verbringen wollte. Es begann mit einem kleinen Glas Weißwein im Flieger und endete mit einer Überstellung per Luftbrücke in den Polizeihubschrauber.
    » Ich war noch nie auf Ibiza«, bemerkte Charlotte schüchtern.
    Sie traut sich immer mehr aus ihrem Schneckenhaus. Henrys unbekümmerte Offenheit scheint ihr Sicherheit zu geben.
    » Ich auch nicht«, sagte Henry. » Lass uns zusammen verreisen. Was ist dein Lieblingsurlaubsort?«
    Sie flirten ununterbrochen miteinander. Henry hält sich an Roberts Rat, nur Konversation zu betreiben, und Charlotte strahlt bis über beide Ohren. Plum ist in Höchstform, und ich lache so viel, dass mir das Gesicht wehtut. Selbst die unvermeidliche Diskussion über Peter regt mich nicht auf.
    » Jetzt kann ich es dir ja sagen: Ich konnte den Kerl noch nie leiden«, sagt Henry.
    » Aber… ich dachte immer, ihr verstündet euch gut!«, sage ich. » Du warst so viele Abende bei uns, und wir haben zusammen Rugby geschaut…«
    » Wir haben uns auch verstanden«, entgegnet er. » Aber wir waren nur freundlich. Keine Freunde.«
    » Du spielst in einer ganz anderen Liga als Peter«, sagt Plum. » Du lächelst jetzt viel öfter.«
    Ich stecke eine kleine schwarze Olive auf einen Schneidezahn und grinse in die Runde. Es macht keinen Sinn, über Peter zu reden. Oder über seinen Bruder. Wen kümmert es, dass Peter fremdgegangen ist? Ich bin kugelsicher. Nichts kann mir etwas anhaben.
    Wieder eine SMS von Jon, meinem Blind Date.
    Hey! Wollte nur wissen, ob du meine SMS bekommen hast. War ein toller Abend mit dir. Würde ich sehr gerne wiederholen. Jon
    Löschen, ignorieren, weitermachen. Zur Hölle mit dem Karma.
    Und nun gehen wir auf die Einweihungsparty, die in einer Dachgeschosswohnung in Notting Hill stattfindet. Man kann den Lärm bereits auf der Straße hören, bevor man das Haus betritt.
    » Bringt die Hütte zum Wackeln, bringt die Hütte zum Wackeln«, singt Henry, als wir die Treppe hochgehen, und führt ein kleines Tänzchen auf.
    Plum, Charlotte und ich sinken lachend gegen die Wand.
    Als wir die Wohnung betreten, entdecke ich als Erstes Robert, der mit verschränkten Armen in einem Türrahmen lehnt und mit einer blonden Frau spricht, die, offen gesagt, zu viele Pailletten trägt.
    » Überstanden?«, ruft er mir zu und wendet sich von der Blonden ab.
    » Gerade so eben«, erwidere ich und drehe mich zu den anderen um, damit ich mich um den Wein kümmern kann, den wir auf dem Weg besorgt haben.
    Charlotte und Henry haben sich bereits in die überfüllte Küche gequetscht, und Plum unterhält sich mit dem Kerl, der uns die Tür aufgemacht hat. Ich drehe mich wieder zu Robert und sehe, dass die Blondine böse auf seinen Hinterkopf starrt, bevor sie rasch durch den Flur davonstolziert.
    » Deine Glitzerkönigin haut ab«, sage ich leise, während ich auf ihn zugehe.
    » Die kommt wieder«, entgegnet er. » Komm, lass uns deine Schwester suchen. Sie ist ziemlich blau.«
    » Danke für vorhin«, sage ich. » Vor allem wegen der Sache mit Peter.«
    Er grinst. » Du hast dich genug bedankt. Ich habe Erfahrung mit ähnlichen Enthüllungen.«
    Als wir das Wohnzimmer betreten, schlägt mir fröhlicher Partylärm entgegen. Es sind etwa siebzig Leute anwesend, die trinken, tanzen, qualmen, lachen oder sich schreiend verständigen. Die Musik ist aufgedreht bis zum

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