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Der letzte Single fangt den Mann

Der letzte Single fangt den Mann

Titel: Der letzte Single fangt den Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burgess Gemma
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dir helfen.«
    » Ja?«, sage ich. » O bitte, ja. Wenn er dein bester Kumpel ist, muss er einigermaßen normal sein. Ist das nicht aufregend? Ich weiß endlich, was ich will! Ich will ihn!«
    » Nur eins noch«, sagt Robert und überlegt kurz. » Dave…«
    Ein lauter Schrei am anderen Ende des Flurs lenkt mich ab, und ich sehe, dass Henry und Charlotte händchenhaltend die Wohnung verlassen.
    » Sieh mal!«, sage ich und packe Robert am Arm. » Henry und Charlotte!«
    Robert nickt. » Ich habe vorhin gesehen, wie sie in der Küche einen Paarungstanz aufgeführt haben.«
    » Also, was soll ich wegen Dave unternehmen?«
    Robert überlegt kurz. » Ignorier ihn einfach. Das ist das Beste, was du tun kannst.«
    » Wirklich?«, sage ich zweifelnd.
    » Ja, absolut«, erwidert er.
    Plum kommt angehüpft. » Echt geile Party! Ich bitte um Verzeihung«, sagt sie, bevor ich etwas erwidern kann, und dreht sich zu dem Kerl um, der hinter ihr steht. » Hast du mir eben an den Arsch gegrapscht?«
    » Nein…«, sagt er. Er ist süß. Hat einen Vollbart. » …vielleicht. Kann ich dir einen Drink besorgen als Entschuldigung?«
    » Na gut«, entgegnet sie und hüpft ihm hinterher in die Küche, nicht ohne sich kurz umzudrehen und uns ein irres Grinsen zuzuwerfen.
    » Komm«, sagt Robert. » Ich mach dich mit ein paar Leuten bekannt.«
    Die Gäste auf dieser Einweihungsfeier kommen nicht nur aus dem ganzen Land, sondern aus der ganzen Welt. Eine Griechin namens Aphrodite bringt einem Liverpooler namens Dylan bei, wie man auf Griechisch sagt » Ich bekomme ein Kind von dir«. Ein Amerikaner, der fabelhafterweise Vlad heißt, steht auf einem Stuhl und liefert sich einen Cypress-Hill-Singwettbewerb mit JimmyJames, und ein Kanadier namens Matt fragt nach meiner Nummer, aber nennt mich wiederholt » Jessica«.
    » Wie kommen die alle hierher?«, frage ich.
    Robert lässt den Blick schweifen und zuckt mit den Achseln.
    » Das ist eben London. Ich schätze, JimmyJames und Dave sind gut darin, neue Leute kennenzulernen.«
    Ich finde das prima. Sosehr ich es genieße, Freunde zu haben, die ich bereits seit meinem achtzehnten Lebensjahr kenne, so froh bin ich auch, dass andere mich nicht als Peters stille Freundin oder als die Streberin, die immer in der Bibliothek hockte, kennen– oder als Plums brave Freundin oder als Sophies weniger lustige ältere Schwester. Ich bin hier ein unbeschriebenes Blatt. Als Folge davon bin ich ein bisschen lauter und selbstbewusster als sonst. Ich rede mehr und lache mehr. Es ist toll.
    Während der ganzen Zeit ist mir deutlich bewusst, wo genau Dave sich gerade aufhält, was er gerade macht und mit wem er sich unterhält. Ich beobachte ihn diskret. Er ist so attraktiv und witzig, und er verströmt Selbstvertrauen und Charme. Wenn er herüberkommen und mich ansprechen würde, könnte ich dann cool und distanziert bleiben? Würde ich keinen Ton mehr herausbringen oder drauflosplappern? Ich habe keine Ahnung. Aber ich befolge Roberts Instruktionen und ignoriere Dave.
    Dann gehe ich in die Küche, um mir Nachschub zu holen.
    » Du bist Roberts Mitbewohnerin«, sagt die Blondine mit den zu vielen Pailletten zu mir, die sich vorher mit Robert unterhalten hat.
    » Ja«, sage ich, obwohl es nicht wirklich eine Frage war. » Ich bin Abigail.«
    » Ich bin Emma«, erwidert sie. » Ich nehme an, Robert hat dir von mir erzählt.«
    » O ja, Emma! Natürlich.«
    Ihre Augen füllen sich mit Tränen.
    » Er hat mich nie erwähnt, oder? Bastard.«
    » Tut mir leid«, sage ich zögernd. » Was… sind… was… hat er getan?«
    Mir fällt nichts anderes ein, obwohl ziemlich klar ist, worüber sie sich aufregt.
    » Was er jeder antut«, antwortet sie und fuchtelt mit den Armen, wobei sie ein bisschen Gin auf dem Boden verschüttet. » Er war dreimal mit mir im Bett und hat mir dann erzählt, er möchte es lieber locker angehen lassen.«
    Ich verziehe das Gesicht. Das klingt eindeutig nach Robert. Obwohl er immer behauptet, das geschehe in gegenseitigem Einvernehmen, die Frauen erwarteten nicht mehr von ihm. Von wegen.
    » Er gibt dir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, als würde er sich um dich sorgen, weißt du?«, sagt sie. Sie schaltet jetzt um auf Schimpfmodus. » Er ist so lieb und süß und unwiderstehlich, der perfekte Mann. Aber das ist alles nur Show. Für ihn ist das ein Spiel. Er ist nur ein mieser Mistkerl.«
    » Das ist er nicht«, sage ich zu seiner Verteidigung, obwohl, wäre Robert nicht ein guter Freund

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