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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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sie war davon überzeugt, er würde sie wieder einmal schlagen. Sie hielt die Luft an und riss die Augen auf.
    »Was ist so wichtig?«, fragte sie und fand endlich ihre eigene Stimme wieder. »Was ist so beschissen wichtig, dass ich Ihnen zuhören muss, ausgerechnet heute Nacht?«
    Arkeley zog die Waffe. Unwillkürlich stieß sie ein leises Keuchen aus – sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte.
    »Sie sind draußen«, sagte er, »und warten darauf, dass wir rauskommen. Dutzende Halbtote und mindestens zwei Vampire.«

49.
    »Was soll das heißen, zwei Vampire?«, wollte Caxton wissen. »Bis auf Scapegrace haben wir sie alle getötet. Sie meinen doch nicht Malvern – das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    »Nein, das meine ich auch nicht.« Arkeley überprüfte die Funktion seiner Glock 23. Er zeigte auf die Beretta, die in ihrer Hand herabhing. Sie schaute nach, ob eine Patrone in der Kammer war, dann hob sie die Waffe auf Schulterhöhe, die Mündung zur Decke gerichtet. »Malvern ist noch immer in Arabella Furnace. Ich habe es Tucker vor fünfzehn Minuten überprüfen lassen, und es gab keine Veränderung an ihrem Zustand. Also müssen wir wohl davon ausgehen, dass wir zumindest einen Fehler gemacht haben.«
    »Wir haben in der Jagdhütte drei Särge gesehen«, beharrte sie. Sie wollte nicht hören, was er als Nächstes sagen würde, obwohl es bereits durch den dunklen Kreuzgang ihres Schädels hallte.
    »Das bedeutet nicht, dass nicht noch einer anderswo war.« Arkeley ging zum Lichtschalter, achtete sorgfältig darauf, sich nicht in der breiten Schuppentür sehen zu lassen. »Rekapitulieren wir, was ich weiß. Ich kam heute Abend her, um Sie offiziell von Ihrem Dienst zu entbinden. Ich wollte Sie zurück zur Highway Patrol schicken. Dann sah ich, dass etwas nicht stimmte. Auf der Straße parkten vielleicht zehn Wagen und Pickups. Ich schaute mich um, aber keiner Ihrer Nachbarn veranstaltete eine Party. Ich ließ meinen Wagen stehen und ging zu Fuß durch den Wald. Da bereiteten sie bereits ihren Hinterhalt vor. In der Nähe der Auffahrt verbergen sich sechs Halbtote, fünf weitere sind auf dem Nachbargrundstück, drei weitere auf dem Zwingerdach. Es wird noch mehr geben – das sind nur die, die ich entdecken konnte. Ich sah einen Vampir Befehle geben. Seine Ohren waren gekappt, also können wir davon ausgehen, dass es Scapegrace ist. Dann stieg ein weiterer Vampir aus Ihrem Schlafzimmerfenster.«
    »Sind Sie absolut sicher, dass es ein Vampir war? Wie gut konnten Sie ihn erkennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mir über gar nichts sicher sein. Aber ich habe etwas Bleiches mit langen Ohren gesehen. Seine Hände waren rot.«
    Caxton huschte zur anderen Seite der Tür, wie man es ihr beigebracht hatte. Wenn sie den Schuppen verließen, würden sie zusammen gehen, jeder in eine andere Richtung blicken, damit sie einander den Rücken decken konnten.
    Sie bat Clara per SMS, Verstärkung zu schicken. Dann rief sie im Hauptquartier an und berichtete, dass hier ein Officer in Not war. Ihr war klar, dass keiner mehr rechtzeitig kommen würde – die nächste Kaserne war meilenweit entfernt. Sie würden sich den Weg allein freikämpfen müssen, nur sie beide. Sie schaute zu Arkeley. »Gibt es einen Plan?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte er. »Auf alles schießen, das sich bewegt.«
    Gemeinsam traten sie aus der Tür. Arkeley hob die Waffe und feuerte, noch bevor sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie sah einen Schatten auf sich zukommen, einen Schatten mit zerstörtem Gesicht, und sie schoss mitten hinein. Lautlos sackte er in sich zusammen.
    Plötzlich waren sie überall.
    Schatten lösten sich aus den Bäumen, bleiche Umrisse umkreisten sie wie angreifende Wölfe. Dieses Mal gab es keine Warnung, keine kryptischen Botschaften, um sie aus der Deckung zu locken. Ein Halbtoter wirbelte aus der Dunkelheit heran, ein Messer mit einer zwanzig Zentimeter langen Klinge in der Hand, und Caxton hieb ihm die Pistole ins Gesicht. Er krachte zu Boden, aber in der Zeit kamen drei weitere auf sie zu. »Es sind zu viele!«, rief sie. »Wir müssen hier weg!«
    »Hauen Sie ab!«, brüllte der Fed zurück, obwohl er keine anderthalb Meter von ihr entfernt war. »Sofort!«
    Caxton rannte los und eilte zur Seite des Zwingers. In der Absicht, wenigstens eine Art Deckung im Rücken zu haben. Sonst hätten sie sich von hinten anschleichen können. Sie ging davon aus, dass auch Arkeley Deckung suchte.
    Das tat er

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