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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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sie, bis der Kellner ihr Essen serviert hatte.
    Auf der Straße strahlten die Lichter der
Weihnachtsdekorationen in den Restaurants und Geschäften entlang der Amsterdam
Avenue und spiegelten sich gegenseitig wie eine Kettenreaktion. Die
Bürgersteige waren voller Menschen, die kauften, von der Arbeit kamen, kauften,
einen Platz zum Abendessen suchten, kauften.
    Sie begutachteten, was jeder bestellt hatte, und
begannen zu essen.
    »Peter Koenigs Blutgruppe ist AB«, sagte
Silvestri.
    »Ich habe mit April Battle gesprochen«, erklärte
Nina. »Genetisch ist April A 2 A 2 . Sie mußte ein A 2 von wenigstens einem Elternteil erben, der A 2 A 2 , A 2 A 1 ,
A 2 0 oder A 2 B haben könnte.«
    »Ich komme nicht mit«, murmelte Wetzon.
    »Mach weiter«, sagte Silvestri. Sah sie ein
spöttisches Grinsen in seinem Gesicht?
    Nina lächelte. »Es ist ganz einfach. April
Battles Mutter, Medora, hat die Blutgruppe 0. April hat ihre seltene Blutgruppe
von ihrem Vater geerbt. Es war Rog Battle, der A 2 A 2 hatte.«

MEMORANDUM
    An: Carlos, Medora, Foxy,
Leslie, JoJo, Ensemble und Personal
    Von: Edward Venderose,
Generalintendant
    Datum: Donnerstag, 7. Dezember 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Euer Gedächtnis bedarf
vielleicht einer Auffrischung hinsichtlich der Proben, hier also der endgültige
Plan:
     
    Die Proben beginnen
Freitag, 16. Dezember, um 10 Uhr, finden statt am 17., pausieren am Sonntag,
beginnen wieder am Montag, dem 19., um 10 Uhr, jeweils im Minskoff.
     
    Es wird erwartet, daß Mort
und Carlos durchgehend anwesend sind.
     
    Wir ziehen am Dienstag,
20. Dezember, um 10 Uhr ins Richard Rodgers um. Die Presse ist zur Probe eingeladen.
Dort proben wir die Show von 11 Uhr bis 13 Uhr durch.
     
    Am Mittwoch, dem 21.,
haben wir Kostümprobe von 10-13 Uhr. Die für Garderobe und Frisuren zuständigen
Personen werden dasein.
     
    Das Orchester wird während
der Kostümprobe zur Verfügung stehen und weiter bis zur abschließenden Probe
von 14-17 Uhr.
     
    Macht’s gut. Konzentriert
Euch darauf: Wenigstens ist die Laufzeit begrenzt.
     
     

41. Kapitel
     
    »Wäre es nicht schlauer, die Presse für Mittwoch
einzuladen, damit wir alle kostümiert sind? Ich rufe Mort an und schlage es
vor.«
    »Spar dir die Mühe, Häschen. Schon geschehen. Gotham Magazin kommt zur Kostümprobe. Sie
haben Publikum eingeladen. Es weihnachtet, Noel, Noel. Der Verleger revanchiert
sich für alle Gefälligkeiten.«
    »Moment. Gratis? Sie zahlen nicht? Spenden sie
etwas für Show Biz Shares?«
    Carlos zuckte die Schultern. »Es ist Reklame,
Schatz.«
    »Dadurch wird keine einzige Karte verkauft. Das
wissen wir beide. Es ist Reklame für die gottverdammte Fernsehshow.«
     
    Als sie aus dem Probenstudio kam, war sie so
müde, daß sie am Broadway ein Taxi nahm. Carlos, dieses überaus gesellige
Geschöpf, war schon wieder zu einer Party gegangen, diesmal bei seiner Zunft.
Er hatte sie eingeladen mitzukommen, aber sie hatte abgelehnt. Wetzon hielt die
Mitglieder für eine wunderliche und untereinander konkurrierende Gruppe
angepaßter Esoteriker und zartbesaiteter Feiglinge. Nicht den Bruchteil einer
Sekunde wollte sie in ihrer selbstbeweihräuchernden Gesellschaft verbringen.
    Der Besuch einer solchen Party würde sie krank
machen und sie veranlassen, zu zischen und zu buhen. Weihnachten aber war das
Fest der Liebe und nicht geeignet zum Zischen und Buhen.
    Gegenüber von ihrem Haus stieg sie aus dem Taxi
und fühlte sich beinahe köstlich übersättigt von der Probe. Sie war träge und
gleichzeitig belebt, schwebte einige Zentimeter über dem Boden; ihre Endorphine
schienen voll aktiv. An der Haustür hing ein großer Kranz, der wackelte, als
Mario, der Portier, ihr die Tür aufhielt. Ein reichgeschmückter Weihnachtsbaum
füllte eine ganze Ecke der Halle aus. Bei den Briefkästen begann ein Mann von
UPS gerade, Dutzende von Paketen abzuladen.
    Mit ihrer Post in der Hand schwebte sie in den
Aufzug. Im zwölften Stock hatte einer der Nachbarn einen großen Weihnachtsstern
auf die weiße Schleiflackanrichte gestellt, die den gemeinsamen Flur der vier
Wohnungen schmückte. Es roch aufdringlich nach Knoblauch. Silvestri war zeitig
zu Hause.
    Sie öffnete die Tür und hielt gleich darauf das
kleine Paket namens Izz in ihren Armen. Das neue Beatles-Album lief auf voller
Lautstärke, und Silvestri war damit beschäftigt, Champignons in der
Sautierpfanne zu wenden.
    »Himmlisch«, sagte sie.
    »Linguine al funghi.« Er grinste sie durch

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